Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Titel: Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Kreutzer
Vom Netzwerk:
Fall, dass die beiden hierher finden würden. Trotz des leisen Grollens, das aus dem entfernten Krater an ihre Ohren drang, konnten sie gerade verstehen, was der Athlet und die Frau sprachen.
    "Hier wird er abgestiegen sein", sagte die Frau.
    "Dann wäre er noch zu sehen."
    "Nein, er ist Bergsteiger, er würde bis zu den Felsen nur wenige Minuten brauchen. Wir haben ihn verloren. Wir holen ihn nicht mehr ein. Verdammt, wir hätten damit rechnen müssen. Aber wir sind schließlich zu dritt. Wenn der Dicke aufpasst, dann ..." Sie machte eine eindeutige Bewegung mit dem Zeigefinger quer zum Hals.
    "Vielleicht ist er noch hier oben. Wir werden uns umsehen!"
    "Nein, diese Chance würde er sich nie entgehen lassen. Er weiß, dass er uns in diesem Gelände überlegen ist. Wir werden unseren Abstieg beginnen, solange es noch dämmerig ist."
    Die Hand des Fremden entkrampfte sich. Schröder hatte nur wenig verstanden, der sizilianische Dialekt des Athleten war für ihn zu fremd. Der Athlet und die Frau gingen. Der Fremde legte Schröder seine Hand auf den Kopf und drückte ihn nach unten. Sie legten sich flach auf den Boden. Der Fremde sah, wie die beiden Jäger, die ihr Opfer verloren hatten, zu dem Pfad gingen, den er sie herauf geführt hatte.
    *
    Drei Stunden, nachdem sich Giaco und Giovanna auf den Weg zum Gipfel gemacht hatten, nahm der Dicke seinen Rucksack und ging langsam auf das Motorboot zu, dass Giaco für ihn angemietet hatte. Er stieg ein, warf den Außenborder an und löste die Leinen. Mit langsam drehender Schraube legte er ab und steuerte aus der Bucht hinaus ins offene Gewässer. Er drehte den Gashebel auf Höchststufe und schlug die Richtung nach San Vincenzo ein, immer an der Küste des Vulkans entlang, bis er die vereinbarte Stelle sah: die Rina Grande, die den Berg von oben bis unten durchzog.
    Hier sollte ein Abstieg sein? Die Vorstellungskraft des Dicken war hoffnungslos überfordert bei dem Anblick der Flanke. Er wäre verloren, hätte sein Körper ihn dort hinunter bringen sollen. Aber seine zwei Begleiter hatten ihn hergeschickt. Sie würden wissen, was sie taten.
    Der Dicke suchte sich eine Stelle zum Anlegen. Als er das Boot an Land ziehen wollte, war es ihm zu schwer. Er sollte es verstecken, hatte es geheißen. Im Dunkeln würde es wohl nicht mehr zu sehen sein, wenn überhaupt jemand kommen sollte, dachte er. Seine beiden Begleiter würden ihre Aufgabe schon erledigen. Er suchte sich also einen Stein, der ihm schwer genug erschien, wickelte die Leine des Bootes darum und legte ihn an den Strand, so dass sein Boot ruhig schwojen konnte.
    Er hob seinen Rucksack aus dem Boot, öffnete ihn und nahm ein Bündel hervor, das mit einem hellen Tuch umwickelt war. Er entrollte das Tuch und wog eine Walther PPK in der Hand. Er überprüfte das Magazin, schob es mit einem Ruck in den Griff und schraubte den Schalldämpfer auf die Pistole. Er steckte die Waffe vorn in den Gürtel seiner Hose, so dass er das Rohr bei jedem Schritt zwischen seinen Beinen spürte. Er fühlte sich männlich. Seinen Rucksack hatte er auf den Rücken geschnallt. Die Riemen waren schon so lang eingestellt, wie es eben ging, aber sie drückten immer noch.
    In Ruhe ging er zu den Sträuchern. Er wollte sich einen gut getarnten Platz suchen, an dem jeder vorbeikommen musste, der die schmale Flanke als Abstieg nutzte. Das Boot war weit entfernt. In der Dämmerung würde es niemand beachten, der von oben kam, dachte er. Außerdem konnte niemand ahnen, dass er hier unten wartete.
    Er suchte sich einen Busch, hinter dem er sitzen konnte, ohne dass ihm die Sicht genommen wurde, setzte sich auf ein Kissen, das er aus dem Rucksack gezogen hatte, lud seine Waffe durch und legte sie rechts neben sein Bein; eine Taschenlampe postierte er links und zog eine Papiertüte hervor, in der sich eine Salami, italienisches Brot und eine Flasche Rotwein befanden. Aus der Hosentasche holte er ein altes aber gut geschliffenes Taschenmesser. Er schnitt ein Stück Salami ab, zog den Korken mit seinen braunen Zähnen aus der angebrochenen Weinflasche und brach ein Stück von dem frischen Weißbrot ab. Er aß und trank mit Genuss. Dann wartete er auf die Dämmerung und würde müde.
    *
    Giovanna hielt inne und fasste Giacos Arm. "Sein Gepäck. Der eine hat sein Gepäck noch hinter dem Steinwall stehen. Wir müssen es vernichten!"
    Beide eilten zurück zu der Schutzmauer, wo Lasky seinen Rucksack zurückgelassen hatte, als sie zum Krater gegangen waren. Giaco

Weitere Kostenlose Bücher