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Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Titel: Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Kreutzer
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packte den Rucksack bei den Riemen und ging zielstrebig auf den Trichter zu, in dem Laskys Körper sein Ende gefunden hatte. Er warf den Rucksack in einem hohen Bogen hinein, drehte sich um und lief zu seiner Gefährtin zurück.
    Sie holten zwei starke Taschenlampen aus dem Rucksack, den Giaco trug. So beleuchteten sie ihren Weg aus schwarzer Lavaschlacke, den sie im Dunkeln nicht gesehen hätten.
    "Hoffentlich erwischt der Fettwanst ihn. Sonst mach ich ihn fertig!", sagte Giaco.
    "Wenn du besser getroffen hättest, wären wir jetzt die Sorge los!"
    "Nimm dich zusammen!"
    Sie stiegen ab und redeten bis Ginostra kein Wort mehr. Als sie bei dem alten Haus ankamen, in dem sie wohnten, suchten sie nach dem Dicken, doch er war nicht da. Giovanna rannte hinunter zum Steg. Das Motorboot war von der Anlegestelle verschwunden. Sie beobachtete die Bucht, doch die Wasseroberfläche war ruhig. Sie sah auf ihre Uhr. "Er müsste schon wieder da sein, wenn er ihn sauber erwischt hat. Wir haben für den Abstieg zwei Stunden gebraucht", sagte sie besorgt zu Giaco, der unbeteiligt seine Schultern hob.
    "Er wird sich schon melden", antwortete er kühl und ging ins Haus zurück.
    *
    "Wer bist du? Warum hilfst du mir?", fragte Schröder und sah dabei den Fremden an, der neben ihm hockte.
    "Ricardo ist mein Name, ich wohne in Ginostra", sagte der Mann auf Deutsch, "dem zweiten Dorf auf Stromboli; man kommt daran vorbei, wenn man mit dem Schiff von Sizilien hierherfährt."
    "Wieso redest du so gut Deutsch?", fragte Schröder überrascht.
    Ricardo hob bescheiden die Hände. "Nur ein wenig! Ich habe einen Onkel in Norditalien, im Val Zoldana, der besitzt ein Eiscafé in Köln. Fast jeder aus meiner Familie war irgendwann einmal in Deutschland. Ich hab dort Eis verkauft." Tatsächlich, sein Akzent war rheinisch. "Aber nach zwei Jahren habe ich es nicht mehr ausgehalten. Es waren zwar viele von meiner Familie dort, aber ich hatte Heimweh nach dieser Insel." Er hob die Schultern und die Hände und verzog den Mund zu einem Lächeln.
    "Warum hast du das für mich getan?", fragte Schröder, immer noch verwundert. "Du kennst mich ja nicht mal."
    "Man muss niemand kennen, um ihm zu helfen, oder muss man das in Deutschland?"
    "Nein, nein, aber ..."
    "Ich verdiene einen Teil meines Geldes mit Führungen. Touristen kommen zwar selten nach Ginostra, aber dann wollen die meisten auch rauf. Der Weg ist nur wenigen bekannt. Daher nehmen sich viele einen Führer. Ich kenne den Weg und den Berg." Er machte eine Pause. "Heute habe ich zwei gehabt. Sie wollten zwar rauf, aber nicht wieder runter geführt werden. Das kam mir merkwürdig vor. Sie haben mich für beides bezahlt und noch einmal so viel dafür, dass ich sie oben allein lassen sollte."
    "Und wen hast du hochgeführt?", fragte Schröder.
    "Die Frau und den Mann, die dich umbringen wollten."
    Schröder stieß die Luft aus.
    "Aber sie waren zu dritt. Einer von ihnen – er ist unten geblieben – war sogar sehr feindselig zu mir. Das war mir nicht geheuer. Ich hab mich hier oben versteckt und die beiden beobachtet. Sollten sie wirklich nichts im Schilde führen, würden sie im Dunkeln vielleicht dankbar für einen Begleiter beim Abstieg sein. Aber ich hatte ein schlechtes Gefühl."
    Schröder nickte beiläufig.
    "Als die Dämmerung einbrach, sah ich dich und deinen Freund zum Vulkankrater gehen. Dann ging alles sehr schnell, zu schnell, als dass ich hätte irgendwas tun können. Ich bin nur mit einem Stilett bewaffnet. Und was dann geschah, das weißt du selbst am besten."
    Schröder dachte daran, wie sehr Lasky von diesem Vulkan besessen war.
    "Lass uns absteigen. Wir müssen vorsichtig sein. Ich glaube, die Jagd auf dich hat erst begonnen. Ich weiß zwar nicht, was ihr zwei getan habt. Und ich will es auch gar nicht wissen; aber es war sicher was Schwerwiegendes."
    "Ich weiß nicht, was wir getan haben. Ehrlich nicht."
    "Vielleicht dein Freund. Und du warst der vermeintlich einzige Zeuge des Mordes an ihm. Das reicht!"
    "Warum haben sie mich dann nicht gleich erschossen?", fragte Schröder laut.
    "Denkst du vielleicht, dass der zweite Schuss absichtlich daneben ging?
    "Was für ein zweiter Schuss?", fragte Schröder gehetzt.
    "Na, in dem Moment, als du dich hingeschmissen hast, hat er noch mal gefeuert!" Ricardo verlieh seiner Aussage Nachdruck, indem er mit einem Ruck die Hände ausstreckte. "Er hat natürlich gedacht, dich getroffen zu haben. Das war ein guter Reflex von dir."
    "Guter Reflex? Ich

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