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Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition)

Titel: Schröders Verdacht - Der Italien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Kreutzer
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eine Seltenheit war. Barbara hatte noch fünfundzwanzig Minuten, in Brixen den Löwenhof zu finden. Sie durchschritt die Unterführung und bestieg vor dem Bahnhof ein Taxi. Der freundliche Fahrer fragte nach der Adresse und fuhr los.
    Sie bogen in die Straße ein, die zum Zubringer des Pustertals führte, jenem Tal, das sich von Osten nach Westen erstreckte und die Südalpen von den nördlich gelegenen Zentralalpen trennte. An der Abzweigung ins Pustertal fuhren sie weiter geradeaus; bald hatten sie den Löwenhof erreicht, der in einer Linkskurve lag. Barbara war nervös.
    Als sie das Restaurant betrat, fühlte sie ihr Herz schlagen. Sie durchschritt die Vorhalle und stand in dem breiten Eingang, hinter dem die Tisch– und Stuhlreihen aus hellem Holz angeordnet waren. In der hinteren Ecke saß Reinhard und las eine Zeitung.
    Barbara bewegte sich langsam auf ihn zu; als er sie sah, legte sich ein Lächeln um seine Lippen. Sie stand vor ihm und reichte ihm die Hand: "Hallo Reinhard", kam es zaghaft aus ihr hervor.
    "Hallo, setz dich!", sagte er irritiert.
    "Wie geht es dir?"
    "Den Umständen entsprechend. Danke, dass du gekommen bist."
    Ihre Blicke trafen sich unsicher. Reinhard konnte ihren Augen nicht lange standhalten und wandte sich zur Seite. "Hast du die Unterlagen dabei?", fragte er schließlich.
    "Ja!" Barbara fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut.
    "Gut. Wir sollten gleich beginnen. Ich werde dir einiges zu erzählen haben. Du musst dir alles genau merken. Du darfst nichts vergessen!"
    Sie wurde ruhiger. Ihre Spannung löste sich. Sie grub in Ihrer Tasche nach einem Ordner mit Kopien von allem, was es in der BUTec über die ICCO gab. Schröder nahm sie an sich und blätterte als erstes in den Analysedetails aus Bitterfeld.
    "Wie ich vermutet habe: PCB, und nur oberflächlich kontaminiert. Ab einer Tiefe von 30 Zentimeter nehmen die Werte rapide ab. Das kann noch nicht lange her sein, dass das Zeug dort hingekommen ist."
    Er sah Barbara an. "Sieh mal, das ist eine Bohrung, die Richter mitten auf dem Grundstück gemacht hat." Schröder verglich die Probennummer mit dem Bohrplan. Barbara hatte durch Schröders Schilderungen von früheren Fällen genügend Einblick in die Materie.
    Er suchte weiter, dann lehnte er sich zurück und überlegte. "Wir hatten in Bitterfeld von der ICCO nur den Auftrag, die westliche Grundstückshälfte zu untersuchen. Die rote Linie hier kennzeichnet diese Grenze." Wieder zeigte er ihr auf dem Plan, was er meinte. "Und Richter hat versehentlich zwei Bohrungen knapp jenseits dieser Grenze gemacht, weil ihm bei der Vermessung ein Fehler unterlaufen ist. Kann passieren."
    "Blöd was!", sagte Barbara eher beiläufig.
    "In dem Fall sogar gut so, dass er ungenau war; denn nun sieh dir die Analysewerte dieser Bohrungen an: Keine Kontaminierung, auch nicht oberflächlich."
    "Und was bedeutet das?"
    "Das bedeutet, man hat das Gelände nur zur Hälfte – und zwar vor kurzem – mit PCB verseucht, genau die Hälfte, die für uns zur Untersuchung freigegeben war. Es konnte ja bei der ICCO niemand ahnen, dass Richters Vermessung einen Fehler hatte. Aber dadurch bin ich mir jetzt sicher, dass man uns an der Nase herumführen und uns zum Werkzeug eines falschen Spiels gemacht hat."
    "Ja, aber wozu das alles?"
    "Das frage ich mich auch. Ganz klar: Sie wollen, dass das Gelände verseucht ist. Aber weshalb wollen sie das?" Schröder strengte sich an, aber er kam zu keiner Lösung.
    "Wie viel PCB benötigt man denn, um so ein Grundstück zu verseuchen?", fragte Barbara.
    "Eine gute Frage." Schröder strich mit seiner offenen Hand über sein Kinn und hörte seine Bartstoppeln kratzen. "Eine riesige Menge. Einen Tankwagen voll vielleicht. Ich kann mir kaum vorstellen, soviel auf einmal ohne weiteres zu besorgen ..." Er zog die Stirn kraus und biss sich auf die Unterlippe.
    "Reinhard, vielleicht ist das der Grund, ich meine, ich verstehe nicht viel von solchen Dingen, aber vielleicht hatten sie zu wenig, um das gesamte Grundstück zu versauen, vielleicht ..."
    Schröder sah sie wie vom Blitz getroffen an und streckte seinen Zeigefinger aus. "Das ist es! Ja, sie hatten nicht so viel PCB zur Verfügung. Weil sie aber ihr Gutachten von mir möglichst schnell erhalten wollten, wollten sie die verstreichende Zeit nutzen, indem sie schon vorher den Auftrag an uns für die erste Hälfte ausgegeben haben. Ja, so könnte es sein. Denn mit der zweiten Hälfte sollte eigentlich in diesen Tagen begonnen werden." Er

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