Schsch!
im Dunkeln herumgetappt bin und endlich einen Weg hinaus gefunden habe.« Sie ließ ihre Finger leicht über das schimmernde Holz gleiten. »Du warst wie eine Fackel, Maggie. Du hast mir geholfen, den Weg zu finden.«
»Es war eine der wichtigsten Phasen meines Lebens, dich dabei zu unterstützen.«
»Heidi hat gesagt, es stünden nicht genügend Möglichkeiten für eine Pferdetherapie zur Verfügung. Ich denke, das sollten wir ändern. Wir könnten Kindern helfen, ihren Weg zu finden. Wir sollten etwas aufbauen. Hier. Jetzt. Ich habe das Land. Ich habe das Geld, um Pferde zu kaufen. Mein Ex hat viele Freunde, die gerne spenden, wenn es um Förderung von Kindern geht. Wir brauchen Therapeuten und eine Leiterin. Willst du die Leitung übernehmen?«
Nun traten Tränen in Maggies Augen. »Das dürfte die nächste wichtigste Phase meines Lebens werden.«
»Na, dann sollten wir loslegen. Zuerst müssen wir uns wohl für amtliche Genehmigungen qualifizieren.« Sie verzog das Gesicht. »Das bedeutet jede Menge Papierkram.«
Maggie zog eine andere Schublade auf und holte ein Blatt Papier heraus.
Daphne brauchte einen Moment, um zu begreifen, was das war. »Du hast bereits eine Genehmigung? Seit wann?«
»Seit zwei Jahren. Ich wusste, dass du diese Farm gekauft hast, um eine Pferdetherapie anzubieten, selbst wenn du noch nicht bereit warst, dir das einzugestehen. Du musstest erst ganz verarbeiten, was mit dir geschehen war, bevor du daran denken konntest, anderen zu helfen. Ich habe ehrenamtlich bei städtischen Programmen gearbeitet und weiß, was getan werden muss. Von mir aus können wir anfangen.«
Daphne streckte Maggie die Arme entgegen, um sie an sich zu ziehen, als ihr Handy klingelte. Es war Joseph. »Joseph«, sagte sie begeistert, »rate mal, was wir hier auf der Farm –«
»Tut mir leid, Daphne, aber du musst jetzt genau zuhören.« Seine Stimme klang gepresst. Ihr Herz setzte einen Schlag aus. »Der Wagen, in dem Svetlana saß, ist gerammt worden. Einer der Agents ist tot. Heidi auch.«
»Oh, mein Gott. Joseph. Wo ist Lana?«
»Weg. Mitgenommen.«
O Gott. Oh, mein Gott. Ruhig. Ganz ruhig.
»Bist du verletzt?«
»Geringfügig, nichts weiter. Ich verfolge das Fahrzeug der Entführer. Ich habe schon Verstärkung für den Tatort angefordert. Ich will, dass du bleibst, wo du bist, und –«
»Mit Svetlana haben sie, was sie wollen, die werden sich nicht für mich interessieren, Joseph. Wo ist der Tatort?« Sie wusste, dass er schwerer verletzt war, als er zugeben wollte, denn er hielt sich nicht damit auf, mit ihr zu diskutieren. Er gab ihr die Daten, die sie notierte. »Ich bin gleich da.«
Dienstag, 24. Dezember, 12.20 Uhr
»Verfluchte Scheiße«, zischte Amber. »Scheiße, Scheiße, Scheiße.« Sie blickte in den Rückspiegel. Sie hatte sie abgehängt.
Und Brock verloren. Hatte ihn blutend auf der Straße liegen lassen. Wahrscheinlich war er schon tot.
O Gott. Ich habe ihn umgebracht.
Trauer, Angst und Verzweiflung prallten aufeinander und verursachten einen Wirbelsturm in ihrem Kopf. Sie blickte nach hinten, wo die kleine Gestalt kauerte, und eine Woge von Hass schlug über ihr zusammen.
»Das ist alles nur deine Schuld!«, schrie sie auf Englisch, dann wiederholte sie ihre Worte auf Russisch. Svetlana machte sich noch kleiner. Ambers Wut auf das Mädchen war so groß, dass sie am liebsten zugeschlagen hätte, aber es wären Prellungen zurückgeblieben, und das hätte den Preis für die Kleine gemindert.
»Wir hätten keine Probleme, wenn du einfach eingeschlafen wärst, wieso hast du es nicht getan? Wo ist der Schmuck? Die Kette? All die Ringe – wo sind sie?« Die Göre sagte nichts, aber das Baby fing an zu schreien. »Halt die Klappe! Haltet doch einfach die Klappe!«
Brock war tot, und sie war erledigt. Die Cops würden sie schnappen und ins Gefängnis stecken.
»Nein! Ich kriege diese Kette.« Das war ihre einzige Chance. Mit dem Schmuck würde sie genug Geld besitzen, ihr Gesicht zu verändern. Genug für ein gutes Leben. Amber hatte ein gutes Leben verdient. Sie hatte so viel dafür getan!
Der verdammte Schmuck war weder in dem SUV noch anderswo gewesen. Also konnte er nur noch dort sein, wo Svetlana sich versteckt hatte. »Also schön«, sagte sie laut. »Dann fahren wir eben dorthin.«
Dienstag, 24. Dezember, 12.45 Uhr
Benommen stieg Joseph aus seinem SUV . Der Wagen seiner Agenten war ein zerdrückter Schrotthaufen, überall lag gesplittertes Glas.
Oh, Gott.
Er hatte
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