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Schsch!

Schsch!

Titel: Schsch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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immer noch weiter auf mich zukam.«
    »Aber was ist mit den Kindern? Was hatte sie mit ihnen vor?«
    Daphne spürte, wie ihr ein eisiger Schauder über den Rücken lief. »In Brocks Brieftasche befanden sich mehrere Telefonnummern. Eine ist die eines Hehlers; sie hatten vor, ihm den Schmuck zu verkaufen. Eine andere gehört zu einem Anwalt, der auf ›private Adoptionen‹ spezialisiert ist. Grob ausgedrückt heißt das Kinderkauf für reiche Paare, die die behördlichen Auflagen für eine legale Adoption nicht erfüllen. Das dürfte für Zarya gedacht gewesen sein. Die dritte Telefonnummer … Es ist gut, dass ich auf dieser Seite des Spiegels sitze. Amber gehört unbedingt bestraft!«
    »Platz, Süße«, sagte Joseph, aber sie wusste, dass auch er innerlich vor Wut kochte. »Du darfst dich vor Gericht über sie hermachen. Einer von Brocks Kontakten ist ein Mann, den das FBI schon seit einer Weile im Zusammenhang mit Kinderpornographie beobachtet. Eine Notiz in Brocks Brieftasche, dass der Bursche Lana für einen gewissen Preis nehmen würde, hat der Zweigstelle in Minneapolis einen Haftbefehl verschafft. Brocks Freund ist jetzt bei ihnen in Gewahrsam.«
    Grayson schüttelte den Kopf. »Da denkt man, man hätte schon jeden miesen Abschaum auf diesem Planeten gesehen, und dann kommt doch wieder ein anderer aus irgendeinem Loch gekrochen.« Er bedachte Daphne mit einem langen Blick. »Danke, dass du meinen Befehl missachtet hast. Das hast du gut gemacht,
Süße.
«
    Sie lächelte und stieß ihn leicht mit der Schulter an. »Danke.« Sie sahen eine Weile schweigend zu, wie Kate die üblichen Fragen stellte, ohne sich um Ambers Krokodilstränen zu kümmern. Grayson hatte recht. Es würde immer Ambers geben, die die Verwundbarkeit anderer ausnutzten. Und selbst, wenn das Gute siegte, musste es stets Verluste hinnehmen. Wie die kleine Svetlana, bei der das Schreckliche, das sie hatte sehen und erleben müssen, tiefe emotionale Narben hinterlassen würde.
Wie es bei mir geschehen ist.
Und bei zu vielen anderen.
    Und es würde immer Sozialarbeiter geben, die dabei helfen wollten, diese emotionalen Wunden zu heilen.
Wie Heidi Breckenridge,
dachte Daphne und schluckte.
    Doch so engagiert sie auch sein mochten – nie gab es genug Heiler für die Opfer dieses ewigen Kriegs.
Wir brauchen mehr davon.
Und die Aufregung, die sie heute Morgen gepackt hatte, flammte erneut in ihr auf.
    »Ich gründe eine Stiftung«, verkündete sie. »Für Kinder, die Opfer von Gewalt geworden sind. Wir bieten eine kostenlose Pferdetherapie an. Schon im Frühling können wir anfangen. Ich habe einen Plan.«
    »Oh«, sagte Grayson ohne Überraschung.
    »Gut«, sagte Joseph.
    Sie sah erst den einen, dann den anderen an. »Oh? Gut? Mehr habt ihr dazu nicht zu sagen?«
    »Wir wussten doch alle, dass du das tun würdest«, sagte Joseph. »Du unterstützt bereits mit einer Stiftung bedürftige Frauen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis du deinen Weltverbesserer-Blick auf die Kleinen richtest.«
    Ihre Augen verengten sich. »Und wer sind ›wir alle‹, die schon wissen, was ich tun werde, bevor ich es selbst weiß?«
    »Paige und ich«, sagte Grayson. Paige war seine Verlobte und Daphnes beste Freundin. »Und Clay.« Noch ein guter Freund. »J.D. und Lucy. Und Joseph natürlich. Na ja, alle deine Freunde eben. Und hat die Stiftung auch schon einen Namen?«
    Ihre Augen brannten. »Ich dachte an ›Healing Hearts Through Horses‹ – schließlich können die Pferde tatsächlich dazu beitragen, die verwundeten Herzen der Kinder zu heilen.«
    Grayson wandte sich wieder der Scheibe zu. »Klingt gut.«
    Joseph schlang einen Arm um ihre Taille und zog sie näher zu sich. »Klingt nach viel Arbeit, wenn du im Frühling starten willst. Und wahrscheinlich heißt das, öfter Restaurants zu besuchen und seltener selbst zu kochen, hm?«
    »Wir können uns ja was bringen lassen. Schürzen braucht man auch zum Servieren«, flüsterte sie.
    Joseph küsste sie auf die Stirn. »Oder so.«
     
    © Karen Rose Hafer, 2013
     
    Aus dem Amerikanischen übersetzt von Kerstin Winter
    Redaktion von Kristina Lake-Zapp

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Über Karen Rose
    Karen Rose studierte an der Universität von Maryland, Washington, D. C. Ihre hochspannenden Thriller sind preisgekrönte internationale Topseller, die in viele verschiedene Sprachen übersetzt worden sind. Auch in Deutschland feierte die Bestsellerautorin große Erfolge. »Todesstoß« stand auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Wenn

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