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Schuldig wer vergisst

Titel: Schuldig wer vergisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Charles Anke und Dr Eberhard Kreutzer
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etwas aus ihm herauszuquetschen, doch Bicknell war hartnäckig dabei geblieben, er habe Alex Hamilton – Sasha – von dem Moment an nicht mehr gesehen, als sie in Paddington Station vor ihm davongelaufen sei. Nichts konnte diese Version erschüttern.
    Neville hatte seine Hoffnungen in die Überwachungskameras gesetzt. Ein weiterer Reinfall. Ja, auf einem Film war tatsächlich Alex zu sehen, wie sie von der U-Bahn Richtung Eisenbahn läuft. Als sie das entdeckten, hatten sie frohlockt.
    Doch die Freude währte nur kurz. Die Kamera, die ihnen hätte helfen können, weil sie den Bereich unter der Uhr abdeckte, war defekt gewesen, und diejenige, durch die Alex, falls Bicknell die Wahrheit sagte, hinausgerannt war, hatte nicht funktioniert, weil das Band zu Ende war.
    Somit hatten sie nichts weiter als diese eine kurze Sequenz. Alex, die lächelnd durch den Bahnhof geht, weil sie sich auf das Treffen mit jemandem freut, den sie für ihren Freund hält.
    Neville hatte sich ihr hoffnungsvolles Lächeln angesehen und wurde das Bild seitdem nicht mehr los. Es quälte ihn. Es verstörte ihn. Wenige Sekunden später war das lächelnde Mädchen wie vom Erdboden verschluckt.
    An diesem Punkt hatte er die Kippe geschnorrt.
    Sicher, die Spurensuche war im Lauf der Nacht in Bicknells Haus gewesen. Hatte den Laden auseinandergenommen, um irgendein Indiz dafür zu finden, dass Alex dort gewesen
war. Fasern, Haare, Blutspuren: Wäre sie – tot oder lebendig – in dem Haus in Camden Town gewesen, dann würden sie es erfahren. Früher oder später. Sie beschlagnahmten seinen Wagen – einen alten Skoda, um ihn genauso gründlich zu filzen.
    Bis diese Untersuchungen abgeschlossen waren, war Lee Bicknell immer noch hochgradig verdächtig, und er gab nichts zu.
    »Chef!« Cowley fing ihn am Kaffeeautomaten ab. »Yolanda Fish ist am Telefon.«
    »Yolanda Fish?« Er sah Sid verständnislos an. »Aber die hat doch frei. Sie ist zu Hause. Was will sie denn?«
    »Sie sagt, sie muss mit Ihnen reden. Über Rachel Norton.« Cowley fügte hinzu: »Sie sagt, es ist wichtig.«
    »Das hat mir noch gefehlt«, murmelte Neville genervt, doch er ging ran.
    Yolanda entschuldigte sich zwar, sagte jedoch in entschiedenem Ton: »Es ist wirklich wichtig. Ich habe in Rachels Schlafzimmer einen Laptop gefunden. Und da sind einige Dinge drauf, die Sie sehen müssen.«
    »Was hatten Sie denn in Rachels Schlafzimmer zu suchen?«, fragte Neville gereizt. »Sie sollten zu Hause sein. Es mit Ihrem Mann treiben, Sie erinnern sich? Das war meine Dienstanweisung.«
    »Schon gut.« Mit bewundernswerter Klarheit und Kürze gab Yolanda Neville wieder, was sie herausgefunden hatte.
    Fünf Minuten später legte Neville auf und wandte sich an Cowley, der nahe dabeigestanden und ungeniert jedes von Nevilles Worten mitgehört hatte.
    »So was«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Tja …«
    »Sagen Sie schon!«
    »Wie’s aussieht, hat unsere Rachel einen Lover! Und von da bis zu einem Motiv für den Mord an Trevor ist es nur ein kleiner Schritt.«

    »Verdammte Scheiße«, sagte Cowley.
    »Und damit wissen wir dann auch ziemlich eindeutig, wer der Mörder ist. Wir werden Mittel und Wege finden, es zu beweisen, aber ich denke, wir sind schon jetzt berechtigt, Rachel mindestens wegen des Verdachts auf Beihilfe vorübergehend festzunehmen. Mit ein bisschen Glück wird sie den Kerl verpfeifen, und wir haben den Fall in trockenen Tüchern.«
    Cowley grinste. »Sie jetzt festnehmen?«
    »Sobald sie aus dem Krankenhaus entlassen wird.« Neville wedelte mit der Hand Richtung Telefon. »Rufen Sie da an, Sid, ja? Sie sollen uns Bescheid geben, sobald es so weit ist.«
     
    »Es ist wirklich Ihre Batterie.« Ein netter junger Mann mit dem in der Gegend üblichen Geordie-Akzent bestätigte Morags Befürchtung.
    »Aber ich verstehe das nicht«, sagte Morag. »Immerhin hat er uns doch bis hierher gebracht. Den ganzen Weg von London.«
    »Aber die Batterie war wohl trotzdem schon ziemlich leer. Solange Sie gefahren sind, ging es noch. Aber als Sie angehalten haben – Sie haben nicht das Licht angelassen, oder?«
    »Ich fürchte, doch.«
    Der junge Mann schüttelte den Kopf. »Ist keine Tragödie. Wie lange sind die Damen denn schon hier?«
    Callie sah auf die Uhr. Wann hatten sie Rast gemacht? »Keine Ahnung. Seit ein paar Stunden.«
    »Wir haben uns aufs Ohr gehauen«, fügte Morag hinzu.
    »Na, jedenfalls kriegen wir Sie ganz schnell wieder flott«, sagte er frohgemut. »Ich gebe

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