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Schule der Hexen

Schule der Hexen

Titel: Schule der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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euch, Schwestern. Ich bin niemand – und ihr?«
    »Gib ihm bloß nichts zu trinken«, flüsterte Mythor Scida zu. Seine Augen waren in ständiger Bewegung. Er versuchte schon, ihre Chancen im viel zu engen Schankraum abzuschätzen. Links von ihm war die Tür, dahinter ein kleiner Flur und dann die Straße. »Wenn er auf diesen Pilz noch Wein trinkt…«
    Er beließ es bei der Andeutung. Seine Rechte schmiegte sich um Altons Griff. Noch wandte er den Kriegerinnen den Rücken zu, doch er hörte, wie nun Tische und Bänke umgestoßen wurden und Schritte sich langsam näherten.
    »Du willst uns für dumm verkaufen, eh?« fragte eine rauhe Stimme. »Du, mit dem Schwanz einer Ratte, du häßliches, erbärmliches Vieh!«
    »Friede!« sagte Gerrek.
    »Laßt ihn!« lallte eine andere Stimme. »Nehm’n wir uns d… iesen Kerl davor!«
    Stahl klirrte. Klingen wurden aufeinandergeschlagen.
    »Du, Alte! Das war nicht klug von dir, mit diesem Hund…«
    Scida fuhr herum. Halb zog sie ihre beiden Schwerter aus den Scheiden. Ihre Augen funkelten. Zwei Tische waren zur Seite geräumt worden, so daß nun eine freie Fläche von etwa zehn mal zehn Fuß entstanden war.
    »Wenn euer Mut so groß ist wie eure Mäuler«, schrie Scida, »so kommt her!
    Aber keine von euch soll sagen können, sie habe nicht gewußt, worauf sie sich einläßt!« Sie wirbelte Mythor am linken Arm herum. »Dieser Mann nimmt es mit jeder von euch auf. Fordert ihn! Er hat nur ein Schwert, doch ist dieses ihm Seele und Herz zugleich! Wer von euch also…«
    »Wer?« Eine fast sieben Fuß große Kriegerin in voller Rüstung schob sich vor. Höhnisch lachend drehte sie sich zu ihren Mitzecherinnen um. »Habt ihr gehört? Ihr Sklave sucht Streit mit uns! Wer will als erste ihren Spaß haben?«
    Sechs Amazonen schoben sich gleichzeitig vor. Die Wortführerin hielt sie mit ausgebreiteten Armen zurück.
    »Immer langsam. Eine jede kommt an die Reihe!«
    Mythor zog Alton. Zu Scida flüsterte er schnell:
    »War das nötig?«
    »Wir bekommen nur, was wir wollen, wenn sie Respekt haben«, gab sie zurück. »Und den werden sie doch bekommen, oder?«
    »Friede mit euch!« kam es von Gerrek.
    Dann geschah es.
    Zwei Kriegerinnen sprangen gleichzeitig vor. Die Wortführerin schrie etwas. Doch der Kampfesrausch hatte sie gepackt, und der Wein tat ein übriges. Mythor sprang zur Seite, als eine Schwertlanze wirbelte und dort, wo er gestanden hatte, federnd im Holz des Tresen steckenblieb. Mit den Schwertern drangen die Amazonen nun auf ihn ein. Mythor wehrte die ersten Hiebe ab, brachte sich durch einen gewagten Sprung über eine Klinge hinweg in eine günstigere Kampfposition und begann, seinerseits auszuteilen.
    Klagend und leuchtend durchschnitt Alton die stickige Luft, parierte und stieß vor. Kriegerinnen sprangen auf die Tische und feuerten ihre Gefährtinnen grölend und händeklatschend an.
    Und diese merkten bald, worauf sie sich eingelassen hatten. Mythor kämpfte so, wie Scida es ihn gelehrt hatte. Leichtfüßig wechselte er seine Position jedesmal, wenn die beiden nun immer wütender Angreifenden glaubten, ihn in die Enge getrieben zu haben. Gegen vier Schwerter und vier kräftige Arme kämpfte er. Alton war überall, ritzte den Frauen die Haut und brachte ihnen weitere Narben in den Gesichtern bei.
    Scida hatte sich an die Theke gelehnt und lächelte grimmig, während Gerreks lange Finger nach ihrem Weinkrug griffen.
    »Du bist mit den Hexen im Bunde!« schrie eine von Mythors Gegnerinnen. Im nächsten Augenblick stand sie entwaffnet da. Ihre beiden Klingen fielen klirrend zu Boden. Mythor trat sie mit den Füßen weg und fügte der Besiegten zur Erinnerung eine weitere Schnittwunde zu.
    Die zweite stürzte vor. Mythor wich blitzschnell aus und ließ sie gegen eine Wand laufen. Dann entwaffnete er auch sie und gab ihr wie der anderen ein Andenken. Mit der freien Hand stieß er sie zurück. Sie schlug zwischen zwei Tischen hin und rührte sich nicht mehr.
    Sprungbereit wartete Mythor auf die nächste Gegnerin.
    Scida kam an seine Seite.
    »Wer noch?« fragte sie.
    Doch die Kriegerinnen zogen grollend und fluchend zurück. Verblüfft blickten sie den Mann an, der zweien von ihnen diese Lektion erteilt hatte, als könnten sie es immer noch nicht fassen. Doch sprach keine Anerkennung aus ihren Blicken sondern nur Verachtung und Haß.
    Laß uns verschwinden! sagte Mythor Scida mit Blicken.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Jetzt hört mir zu!« rief sie. »Wir wollen nichts

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