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Schule der Hexen

Schule der Hexen

Titel: Schule der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. »Dann wird es nicht lange dauern, bis sie mit ihren Kriegerinnen hier ist.« Er schien aus tiefer Versenkung zu erwachen, als er sie wieder anblickte. Dann legte er ihr beide Hände auf die Schultern. »Dann war es wirklich wichtig für uns. Ich bin dir zu großem Dank verpflichtet…«
    »Angi«, flüsterte sie. »Ich bin Angi aus Schloß Behianor, der Hexenschule. Diese Burra – sie will dich töten?«
    »Das wohl nicht gerade, aber etwas Ähnliches.«
    »Kannst du… auch sie besiegen?«
    Honga sah sie forschend an, als wüßte er nicht, was er von ihr zu halten hätte. Er zuckte die Schultern und blickte in den Schankraum, wo seine Begleiterin ihm ungeduldig winkte.
    »Sie allein vielleicht«, murmelte er. »Doch sie wird mit vielen ihrer Amazonen kommen. Du sprachst von einem Fort?«
    Angi nickte heftig.
    »Das Amazonenfort liegt zwei Meilen westlich von Bantalon.«
    »Dann wird sie also dort sein«, sagte Honga. »Und Yacub mit ihr.«
    Angi begriff nichts, doch sie flüsterte schnell:
    »Wenn du hier in Gefahr bist, dann kann ich dich vielleicht in Sicherheit bringen. Ich kann dich im Schloß verstecken. Dort wird dich so schnell niemand vermuten.«
    Sie biß sich auf die Lippen. Was redete sie da? Mußte ihm ihr Vorschlag nicht wie Hohn erscheinen? Sie, gerade sechzehn Sommer alt und lediglich Trägerin des schwarzen Mantels, bot ihm, dem Kämpfer, ihre Hilfe an. Und erwarteten sie nicht genug Scherereien im Schloß?
    Aber es war heraus. Und sie wollte, daß er mit ihr ging.
    »Es wäre vielleicht im Augenblick das beste, bis wir wissen…« Er winkte ab. »Das braucht dich nicht zu bekümmern. Wie kämen wir ins Schloß?«
    »Honga!« rief die alte Amazone ungeduldig.
    »Wir sind ausgerissen«, flüsterte Angi schnell. »Noch sechs weitere Schülerinnen und ich. Aber unser Aase wird bereits in der Stadt sein und uns suchen. Ich weiß, wo er sein Gefährt immer zu verbergen pflegt. In seinem Pferdekarren könnt ihr ungesehen aus der Stadt kommen.«
    Für einen Augenblick wirkte der Jüngling unschlüssig. Angi glaubte schon wieder, etwas Falsches gesagt zu haben. Dann aber nickte er und sagte:
    »Warte hier.«
    Er ging zurück zu seinen Begleitern und redete auf die Amazone ein.
*
    »Schlag dir das aus dem Kopf«, wehrte Scida entschieden ab. »Oder hast du vergessen, daß wir auf Zaems Gebiet sind? Die Hexen hätten nichts Eiligeres zu tun, als Burra zu benachrichtigen.«
    Sie sprachen leise. Hin und wieder mußte Scida einige der Amazonen in die Schranken weisen, die an den Tischen hockten wie Raubtiere, die nur den günstigsten Augenblick abwarteten, sich auf ihre Beute zu stürzen.
    »Zumindest würden wir Zeit gewinnen«, entgegnete Mythor. »Scida, hast du vergessen, daß wir alle unter dem Verdacht stehen, Fort Buukenhain zerstört und die Hexe Noia auf dem Gewissen zu haben? Ein Wort von Burra darüber, und wir haben die ganze Stadt auf dem Hals. Bis die Kunde aber das Hexenschloß erreicht, haben wir Zeit, uns Gedanken über die weitere Flucht zu machen – oder darüber wie wir Burra und vor allem Yacub im Hexenfort zu Leibe rücken.«
    »Im Hexenfort«, lachte Scida.
    »Du weißt, wie ich’s meine. Wir können ihnen eine Falle stellen. Doch dafür brauchen wir Zeit!«
    Sie atmete heftig. Aus den Augenwinkeln heraus sah Mythor, wie einige der Kriegerinnen von den Tischen abrückten und zu den Waffen griffen.
    »Niemand«, flüsterte er. »Spuck Feuer!«
    Gerrek, anscheinend überrumpelt, tat, wie ihm geheißen. Eine Lohe schlug den völlig überraschten Amazonen entgegen und ließ sie unter den Tischen und Bänken in Deckung gehen.
    »Also gut«, flüsterte Scida endlich. Es war ihr anzusehen, wie schwer sie sich ihre Entscheidung machte. »Nimm Gerrek mit und ersucht bei den Hexen Aufnahme und Schutz vor… Sagt, daß ihr auf mich wartet, die als Mittler zur Ambe unterwegs ist. Ich bleibe unterdessen hier und werde unter anderem drei Pferde besorgen, für unseren Niemand einen besonders kräftigen Gaul. Erwartet mich im Schloß!«
    Mythor sah ein, daß es wenig Sinn hatte, sie zum Mitkommen zu bewegen. Ihr Stolz verbot ihr eine Flucht.
    »Viel Glück«, sagte Mythor und winkte Gerrek heran, der gerade die Finger nach einem weiteren Krug lang machte. »Niemand, du kommst mit mir. Wo wir hingehen, da gibt es Wein genug für dich.«
    Das überzeugte selbst einen Mandaler, den es seit dem Pilzgenuß gar nicht mehr gab. Alton in der Rechten, schritt

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