Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman
versuchen, ihre Füße einigermaßen richtig zu setzen.
„Gut so“, raunte er zustimmend in ihr Ohr und wirbelte sie so temperamentvoll herum, dass sie um ein Haar gestolpert wäre. „Überlassen Sie sich der Musik. Schließen sie die Augen.“
Sie zögerte keinen Moment, seiner Forderung nachzukommen.
Enttäuschend schnell war das Stück zu Ende. Ohne sie loszulassen, griff Pietro mit einer Hand lässig nach dem Walkman und stoppte ihn, ehe mehr als ein paar Takte des nächsten Stücks verklungen waren.
Unter den gesenkten Wimpern hervor studierte Angelina sein Gesicht. Ein zeitlos schönes Gesicht. Wie von einer der römischen Statuen, die ein fester Bestandteil des Zeichenunterrichts an ihrer Schule gewesen waren.
Fabrizio atmete ein wenig schneller, und eine leichte Röte auf seinen Wangen ließ ihn erhitzt wirken. Widerwillig ließ er die Arme sinken und trat zurück, nicht ohne noch einen sehnsüchtigen Blick in Sandras Ausschnitt zu werfen. Die schien das nicht zu stören. Im Gegenteil: Sie straffte die Schultern, schob ihre Brüste nach vorne und lächelte ihm zu, während sie sich wieder auf ihren Platz setzte und auf ihr Anliegen zurückkam.
„Nun, was halten Sie von unserer Idee? Wir kombinieren Kochen und Tanzen. Dazu noch so dies und das, und das Ganze nennen wir dann Die Kunst der Verführung “, schlug Sandra fröhlich vor.
„Und was meinen Sie mit dies und das?“, wollte Fabrizio deutlich interessiert wissen. „Nicht dass wir uns am Ende in einem unübersichtlichen Programm verzetteln.“
„Keine Sorge! Wir dachten dabei an so etwas wie eine kleine Dessous-Verkaufsschau, eventuell erotische Massage, Striptease – es hängt davon ab, wie aufgeschlossen ihre Klientel ist. Das müssten Sie entscheiden.“
Angelina fühlte Pietros dunkle Augen auf sich, ohne ihn anzusehen. Der Mann hatte eine dämonische Präsenz. Er schien sie zu berühren, obwohl er drei Meter von ihr entfernt auf der anderen Tischseite saß. Das war doch nicht normal!
„Haben Sie keine Bedenken hinsichtlich ihrer wunderbaren Kochseminare, Signora Angelina!“ Sogar seine Stimme streichelte sie. „Sie werden immer das Herzstück bleiben. Aber wieso nicht ein wenig Beiwerk ausprobieren?“
„Das könnte der Renner werden!“, gab Fabrizio zu. „Was hältst du davon, Engelchen? Wird es funktionieren?“ Seine Augen funkelten begeistert, obwohl er in seinem Tonfall Skepsis vortäuschte.
„Wieso nicht? Bis zu den Trüffelkursen ist noch massenhaft Zeit, die wir nutzen können, es zu probieren.“
Kein Gedanke an Urlaub! Ihre Haut kribbelte bereits am ganzen Körper bei der bloßen Vorstellung, Pietros Hände würden an ihr die Massagegriffe demonstrieren. Sie kniff die Oberschenkel zusammen, als sie dabei prompt feucht wurde, rieb sie unauffällig aneinander.
„Danke!“ Pietro warf ihr einen wissenden Blick zu, der sie vor Vorfreude erschauern ließ. „Wir werden in unserem Campingwagen wohnen, also sitzen wir Ihnen nicht ständig auf der Pelle. Ich schlage vor, wir testen es für – sagen wir: zwei Monate. Einverstanden?“
Angelina und Fabrizio nickten zustimmend.
„Fifty-fifty vom Gewinn?“
„Ist angemessen.“ Fabrizio hielt ihm auffordernd die Hand hin, und er schlug kräftig ein. „Übrigens finde ich, wir sollten uns duzen. Schließlich sind wir ab jetzt Geschäftspartner. Ich bin Fabrizio.“
„Sandra.“
„Pietro.“
„Angelina.“
„Darauf müssen wir anstoßen. Ihr werdet staunen, was wir hier für einen Weinkeller haben“, prahlte Fabrizio und verschwand.
Sandra schaute sich interessiert um, während Pietro sich lässig zurücklehnte, die muskulösen Beine leicht gespreizt.
„Ich hole schnell die Gläser. Bleibt ihr zum Essen?“, fragte Angelina und hoffte, dass es beiläufig klang. Sie konnte es kaum erwarten, Pietro in ihrer Nähe zu wissen. Er schüttelte bedauernd den Kopf.
„Wir müssen unseren Wohnwagen abholen.“
„Dann heute Abend.“
„Sehr gerne“, er verbeugte sich leicht im Sitzen.
Sie würden ihren Wohnwagen hinter der Scheune abstellen. „Etwas Abgeschiedenheit ist uns ganz lieb, nicht wahr, Liebling?“, murmelte Sandra und verzog ihre vollen Lippen zu einem ironischen Grinsen, das Angelina überlegen ließ, worauf sie wohl im Speziellen anspielte. „Aber wenn wir Ihre Dusche und Toilette benutzen dürften?“
Außerdem würden sie an allen Mahlzeiten teilnehmen. So schnell wie möglich sollten Kurse stattfinden, da war man sich einig. Und auch
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