Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman
namentlich erwähnt werden sollten.“ Pietro schüttelte ablehnend den Kopf. „Schreib lieber: Schulen Sie all Ihre Sinne – nach Angelinas berühmter Cucina erotica können Sie mit einem erfahrenen Tanzpaar in die verlockende Welt des Tangos eintauchen und am Sonntag bei unserer exklusiven Hausmesse die neuesten Trends in der Dessousmode ausprobieren.“
„Warum wollt ihr nicht mit Namen genannt werden?“ Verständnislos schüttelte Angelina den Kopf. „Vielleicht kennt euch jemand ...“
„Eben“, sagte Pietro trocken. „Wir sind nicht gerade auf einer filmreifen Flucht, aber unser letztes Engagement endete etwas unerfreulich. Es muss nicht sein, dass durch einen dummen Zufall unser Aufenthaltsort entdeckt wird.“
Angelina runzelte fragend die Stirn. „Was ist denn passiert?“
Pietro zuckte verächtlich mit der Schulter: „Das Übliche. Einer der Gäste dachte, dass eine Berufstänzerin Freiwild wäre, und da er ausgesprochen stur war, musste ich ihn ziemlich nachdrücklich vom Gegenteil überzeugen. Dummerweise war er ein wichtiger Typ der örtlichen Szene.“
Angelina und Fabrizio wechselten einen unbehaglichen Blick. „Ihr seid also bei uns untergetaucht – so nennt man das ja wohl in einem solchen Fall“, stellte Fabrizio klar.
„Übertreib nicht.“ Pietros Zähne blitzten, als er sein Gesicht zu einem leichtsinnigen Lächeln verzog. „Es ist nicht viel passiert – nicht genug jedenfalls für ernsthafte Konsequenzen. Trotzdem bin ich nicht allzu scharf darauf, von seinen beiden Gorillas in die Mangel genommen zu werden. Versteht ihr ?“ Er hob vielsagend die Brauen, und Angelina sagte schnell: „Natürlich verstehen wir das! Sollen wir die Sache mit den Dessous dann nicht lieber lassen?“
„Warum?“
„Na, weil ihr dafür nach Mailand und Turin müsstet!“
„Da kennen wir uns aus. Keine Sorge, ich weiß schon, was ich tue.“ Er lächelte beruhigend und wandte sich wieder Fabrizio zu, der eine Spur ungeduldig nachfragte: „Welche Anzeige nehmen wir denn jetzt? Die mit dem Genuss oder die mit der Schule der Sinne? Ich finde sie beide gut.“
Er las sie beide nochmals vor, und nach einigen Verbesserungen und Ergänzungsvorschlägen einigten sie sich auf eine Fassung, gerade als Sandra wieder zur Tür hereinkam.
„Oh, ihr seid schon fertig? – Na, dabei hätte ich euch sowieso nicht viel helfen können. Pietro, wir müssen in Mailand unbedingt meine roten Tanzschuhe besohlen lassen.“
In den nächsten Tagen meldeten sie sich sporadisch, um durchzugeben, dass alles bestens klappte und nach der Kursbelegung zu fragen. Angelina konnte bereits drei Stunden nach Erscheinen der Nachmittagsausgabe, die sie sich ausgesucht hatten, die beiden letzten Namen auf die kurze Liste setzen. Das zusätzliche Angebot schien trotz der deutlich erhöhten Preis ohne weiteres angenommen zu werden.
Bedenkenlos schrieb sie daraufhin vier Kilo Pfirsiche mit weißem Fruchtfleisch auf die Einkaufsliste, obwohl sie derzeit nur noch schwer zu bekommen und entsprechend teuer waren. Ernesto beugte sich über sie: „Aha, es gibt wieder die berühmten Frauenbrust-Pfirsiche“, bemerkte er vorlaut und hockte sich auf die Tischkante. „Wie sind diese Tangotänzer eigentlich?“
Angelina lehnte sich zurück und überlegte. Wie sollte sie Ernesto Pietro und Sandra beschreiben? Bei Sandra war sie sich sicher, dass er ihr zu Füßen liegen würde, sobald er einen Blick auf sie geworfen hätte. Sie schien unterschiedslos bei allen Männern Beschützerinstinkte zu wecken.
„Sandra wird dir gefallen. Sie ist nicht nur bildschön, sondern auch sehr lieb“, sagte sie langsam und erinnerte sich an Sandras spontane Umarmung, als sie ihr zum Abschied „ich freue mich auf das Kochen mit dir!“ ins Ohr geflüstert hatte.
„Und dieser Pietro Caselli ...?“
Nachdenklich musterte sie Ernesto. Ein junger Platzhirsch, der gegenüber echten und vermeintlichen Rivalen sicherlich aggressiv reagierte. Pietros wilde, kaum gezügelte Erotik würde ihm nicht zusagen. „Pietro hat viel erlebt“, sagte sie vorsichtig. „Schwer zu beschreiben.“ Das Geräusch eines sich rasch nähernden Autos ließ sie einen Blick aus dem Fenster werfen, und sie sah gerade noch den silbern schimmernden Lack vorübergleiten.
„Am besten machst du dir selbst ein Bild: Da sind sie!“
Ohne sich zu vergewissern, ob er ihr folgte, eilte sie den Flur entlang und riss die schwere Außentür auf. Sandra und Pietro waren gerade
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