Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman
half Angelina aufzustehen.
„Na, hat es dir gefallen?“, fragte er so leise, dass Sandra es nicht hören konnte, und hob eine Braue. Angelina war wütend, dass er sie nur mit einigen Sätzen in Verlegenheit bringen konnte und gleichzeitig unheimlich erregen.
„Können wir nicht noch schwimmen gehen?“ Sandra bückte sich, um Lollo aufzuheben, der Anstalten machte, einer Geruchsspur ins Gebüsch zu folgen.
„Ich fürchte, ihr werdet euch mit einer schnellen Dusche zufrieden geben müssen. Fabrizio war ziemlich ungeduldig, unsere Kollektionen an euch zu testen.“
„Na gut, wahrscheinlich muss ich Lollo sowieso allmählich füttern. Er hat seit heute Morgen nichts bekommen.“ Sandra seufzte resigniert und machte sich ohne Umstände auf den Rückweg.
Pietros Hand lag schwer auf Angelinas Hüfte, als er sie dicht an seine Seite zog, damit sie nebeneinander gehen konnten. „Wart ihr erfolgreich?“, fragte sie endlich im Konversationston, weil sein Schweigen sie nervös machte. „Ich denke schon. Es sind einige Sachen dabei, die recht gut laufen dürften – vor allem, wenn ihr beiden sie vorführt!“
Die Kollektionen waren tatsächlich ausgesprochen attraktiv. Zu viert machten sie sich an die Aufgabe, bei jedem Teil festzulegen, ob es besser an einer blonden oder schwarzhaarigen Frau aussehen würde, und ob es eher Sandras üppige Formen zur Geltung bringen würde oder Angelinas grazile. Die beiden hatten eine gute Vorauswahl getroffen: Beide Stapel waren etwa gleich hoch.
„Heute Abend würde ich Angelina während des Essens gerne in der schwarzen Spitzencorsage sehen – und sonst nur mit Pumps und Strümpfen“, meinte Pietro.
„Und Sandra in dem roten Satin!“, begeisterte Fabrizio sich für den Vorschlag, dass die Frauen fast nackt erscheinen sollten.
„Nur wenn ihr Männer euch bereit erklärt, den Küchendienst zu übernehmen! In dem Ding kann ich mich ja kaum rühren!“
Die schwarze Spitze war mit hautfarbener Seide unterlegt, und der Effekt war von bloßer Haut, die durchschimmerte, nicht zu unterscheiden. Die Schnürung presste beide Brüste zu flachen Halbkugeln, die beinahe – aber nur beinahe – herausquollen, und ließ Angelinas schlanke Taille noch zerbrechlicher erscheinen. Der gerüschte Satinstreifen am unteren Saum bedeckte gerade knapp ihren Venushügel, aber im Rücken ließ er den Po frei, umrahmte ihn in einem geschwungenen Bogen, bot ihn dar wie ein kostbares Gemälde.
„Dazu gehören lange schwarze Handschuhe“, stellte Pietro fest und begann, in einer kleinen Kiste, die abseits stand, zu wühlen. „Ich weiß, dass hier schwarze Abendhandschuhe sein müssen – ah, da sind sie.“
„Die Männer werden alle Probleme beim Sitzen bekommen“, prophezeite Sandra und drehte Fabrizio den Rücken zu, um sich schnüren zu lassen. „Du musst ordentlich festziehen, Fabrizio, sonst sieht es nach nichts aus!“
In dem feuerroten Satin, der ihre Haut leuchten ließ, sah Sandra verführerischer denn je aus, dachte Fabrizio bewundernd. Ein Paradiesvogel in hochhackigen Schnürstiefeln und keckem Strumpfband. Mit einem schmalen Samtbändchen um den Hals würde sie perfekt dem Bild entsprechen, das man sich von einer teuren Geliebten im 19. Jahrhundert machte. Eigentlich hatte er gar keinen Hunger mehr. Am liebsten hätte er sie sofort gegen die Wand gedrückt und sich in sie vergraben, so oft und so lange, bis er total erschöpft wäre. Aber die Vorfreude würde seine spätere Lust umso befriedigender machen. Also schickte er sich in Geduld und half Pietro, das Essen aufzutragen.
Einen seltsamen Anblick mussten sie bieten! Wenn jetzt jemand zufällig zum Fenster hineinsähe, würde er sich vermutlich in ein anderes Jahrhundert zurückversetzt fühlen. Die Männer waren zwar noch voll bekleidet, aber die lockeren, halb offen stehenden Hemden könnten in ihrer Nachlässigkeit überall getragen worden sein.
„Ich kann nicht sagen, ob es am Essen oder an der überaus anregenden Gesellschaft liegt – aber es schmeckt heute wieder phantastisch“, meinte Pietro und ließ eine Hand zwischen Angelinas Schenkel wandern. Während er mit der anderen ungerührt weiteraß, begannen seine langen Finger sich weiter aufwärts zu schieben, streichelten dabei ausgiebig jeden Zentimeter ihres Weges. Bevor sie ihr Ziel erreichten, spürte sie bereits die sich ausbreitende Wärme, wusste, dass sie schon bereit war, feucht und heiß. Unruhig presste sie ihre Schenkel um die Finger zusammen und
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