Schule der Liebe
Schreibtisch und schloss eine Schublade auf, der sie einen Blechkasten entnahm. „Aus dem Weg!", rief sie, während sie, den Kasten fest umklammert, aus dem Zimmer flüchtete. Trigg folgte ihr.
Morgana warf sich Sloane in die Arme, und er hielt sie eng umschlungen. „Morgana!" Er küsste sie, obwohl die Luft vom Rauch schon stickig wurde. „Morgana, mein Liebling."
Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände. „Ich wusste, dass du kommen würdest."
Über das Gepolter der flüchtenden Menschen hinweg vernahmen sie Elliots Stimme: „Lucy! Lucy!"
„Du meine Güte! Das Feuer!" Morgana löste sich von Sloane. „Lucy und Katy waren oben. Cripps auch."
„Keine Angst, Morgana. Cripps hat für diese Ablenkung gesorgt. Elliot und dein Lakai werden sie retten. Komm." Er legte den Arm um sie und führte sie zur Tür.
Als sie ins Freie gelangten, hatte sieh dort eine Menschenmenge gebildet, und. sie konnten die Glocke eines Spritzenwagens hören.
„Oh, ich hoffe, es ist niemandem etwas geschehen!" Morgana blickte nach oben, wo der Rauch aus den hohen Fenstern drang. „Lucy! Katy!"
„Komm schnell, Morgana. Man sollte dich hier nicht erkennen." Sloane führte sie in eine Nebengasse. „Es wird keinem etwas geschehen, Liebling. Es ist bloß Rauch, kein Feuer. Ich habe Cripps damit beauftragt."
„Cripps?" Sie sah ihn mit großen Augen an und musste plötzlich lachen. „Du bist aber schlau!"
Er küsste sie leidenschaftlich und voller Erleichterung. „Verdammt schlau!"
„Großer Gott, sehen Sie nur, was wir hier haben!" Katy kam mit dem Lakaien auf sie zu, Mrs. Rice' Blechkasten in ihren Händen. „Als Mrs. Rice an mir, vorbeilief, habe ich ihr ein Bein gestellt. Sie hat den Kasten fallen lassen, und da habe ich ihn genommen!"
„O Katy!" Morgana schloss das Mädchen in ihre Arme.
„Bravo, Katy", sagte Sloane.
Sie begaben sich auf die Rückseite des Hauses, wo Rose voller Sorge in der Nähe der Kellertür auf sie wartete. Morgana, Rose und Katy umarmten einander.
Cripps stand mit äußerst selbstgefälliger Miene daneben. „Es war verteufelt schwierig, die Kerze unter dem Sack anzuzünden, aber Miss Katy und ich haben es geschafft."
„Sie haben Ihre Sache sehr gut gemacht." Sloane schüttelte dem Mann die Hand. „Wo ist Elliot? Hat er Lucy gefunden?"
Morgana löste, sich aus der Gruppe. ,,Lucy?"
Cripps deutete auf einen Schuppen, vor dem Elliot und Lucy eng aneinandergeschmiegt standen. Elliot hielt ihr Gesicht in seinen Händen und bedeckte es mit Küssen.
„Ein schöner Anblick", meinte Sloane. Dann nahm er Morgana in seine Arme und küsste sie, dass eine Hitzewelle ihren ganzen Körper durchflutete. Sie war völlig atemlos, als er sie wieder losließ.
„Wir müssen gehen", rief Sloane seinem Sekretär zu. „Kommen Sie, hier entlang."
Bald darauf saßen sie alle gemeinsam in Morganas Bibliothek. Sloane nahm Morganas Hand und sah auf den Verband, den Amy ihr angelegt hatte.
„Was ist das?", erkundigte er sich.
„Nichts", wehrte sie ab. „Eine Kleinigkeit."
„Eine Kleinigkeit, sagt sie!", warf Rose ein. „Sie hat sich eigenhändig geschnitten, meinen Arm mit Blut beschmiert, damit es so aussähe, als würde ich bluten, und dann hat sie dem Mann einen Schlag auf den Kopf gegeben, damit wir entkommen konnten."
Sloane sah nochmals auf Morganas Hand, bevor er sie langsam an seine Lippen führte. Morgana durchfuhr ein Prickeln, und sie war erstaunt, dass selbst in einem Zimmer voller Menschen und nach all dem, was sie erlebt hatten, ein schlichter Kuss von Sloane solches Verlangen in ihr aufflammen lassen konnte. Sie wünschte sich, dass alle gingen - alle bis auf Sloane.
Die anderen Dienstboten hatten sich ebenfalls eingefunden und ließen sich das Abenteuer zum zweiten oder dritten Mal schildern. Mrs. Cripps hörte sich andächtig an, welche Rolle ihr Ehemann darin gespielt hatte. Sie errötete und lachte, als ein Lakai eine scherzhafte Bemerkung darüber machte, dass Cripps so gut wusste, wie man sich in einem Bordell benimmt.
Sloane erhob sich.
„Ich möchte einen Trinkspruch ausbringen", verkündete er. „Auf Morgana Hart, die alle gerettet hat."
„Auf Miss Hart! ", sprachen die anderen im Chor.
Sloane stieß mit Morgana an und sah ihr in die Augen. Ihr Herz war so sehr von Liebe zu ihm
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