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Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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flüsterte Max und umfasste den Gladius fester.
    »S-s-s-sei-eite«, wiederholte die Kreatur das Wort und dehnte die Silben zu einem Zischen, als habe es gerade erst wiederentdeckt, dass es die Macht der Sprache besaß. Es legte den anmutigen Kopf zur Seite und wich in den Wald zurück. Seine gelben Augen verengten sich zu blinzelnden Schlitzen, dann war es fort. Max holte tief Luft und ging weiter.
    Es dauerte einige Zeit, bis er der ersten Patrouille begegnete;
das leise Klirren von Metall in der natürlichen Umgebung verriet sie. Max kletterte auf einen Baum und wartete. Bald kam die erste von einem Dutzend dunkler Gestalten hinter einem Dickicht hervor. Ein dünner Strahl Mondlicht zeigte die verräterischen Ohren vieler Vyes, gebeugt und wölfisch mit ihren langen Schakalschnauzen, die sie auf den Boden drückten. In ihrer Mitte befand sich jedoch noch etwas anderes; eine unnatürliche Kälte stahl sich in Max’ Körper. Neugierig betrachtete er die verborgene Gestalt. Ein beunruhigender Gedanke durchzuckte Max, aber er tat ihn mit einem Achselzucken ab – Geister von Verstorbenen konnten sich nicht über der Erde bewegen. Als die Gestalt jedoch zu sprechen begann, löschte ihre hohle Stimme jedweden Zweifel aus.
    »Was erzählt die Erde?«, begehrte Marley Augur zu wissen.
    »Scht«, zischte ein Vye. »Verzeihung, aber wir müssen still sein! Der Hund von Rowan könnte hier herumstreichen.«
    »Wir sollten hoffen, dass er es tut«, antwortete Augur, und als er sich umdrehte, wurden kalte, nadelspitzengroße Lichter in seinen eingefallenen Augenhöhlen sichtbar. »Die Schoßtiere unseres Lords würden einen kleinen Hund willkommen heißen, der ihre Bäuche füllt.«
    »Lockt ihn nicht hierher!«, zischte ein anderer Vye und leckte sich die nadelscharfen Zähne. »Ganz in der Nähe dieser Stelle hat er Thera und Myxll überwältigt! So boshaft wie ein Gespenst ist er, jawohl – ich stand nur einen Steinwurf entfernt und habe nichts gehört! Lasst uns ihr geheimes Versteck finden und zum Lager zurückeilen!«
    Es folgte ein ekelerregendes Geräusch.
    Max beobachtete, wie der Vye vorwärtsstolperte und mit unbeholfen zuckenden Gliedern vor einem Baum zusammenbrach. Sein Kopf war ihm vom Körper abgetrennt worden.
Erneut klirrte Metall und Augur trat in einen Flecken Mondlicht. Der untote Schmied stützte sich auf den langen Griff seines Hammers und blickte gedankenvoll auf den abgetrennten Kopf hinab. Die anderen Vyes wichen auf allen vieren zurück, ihre Augen glänzten weiß vor Angst.
    »Ich fürchte nichts, das umherschleicht und sich versteckt und solchen wie euch auflauert«, sagte die Stimme. »Wer hat sonst noch den Wunsch, ins Lager zurückzulaufen?«
    Die Vyes sagten nichts, sondern stießen ein tiefes, kehliges Wimmern aus und ließen sich in zitternder Unterwürfigkeit auf den Boden sinken. Augur drehte sich langsam auf der mondbeschienenen Lichtung und betrachtete die Vyes, die sich auf dem Bauch rutschend von der untoten Kreatur entfernten. Max hielt den Atem an, als einer der Vyes am Fuß seines Baumes innehielt. Seine Kehle war in Reichweite und Max nutzte die Situation aus.
    »Astaroth wird dieses Spieles langsam müde«, erklärte Augur und richtete sich auf. Er winkte etwas Großes herbei, das in einem Dickicht verborgen gewesen war. Das skeletthafte Pferd des Schmieds kam herbeigetrabt und seine Rüstung klirrte auf Knochen. Marley Augur schwang sich mit steifen Gliedern in den Sattel und deutete mit einem gepanzerten Finger auf den Vye, der in sich zusammengesunken unter Max’ Baum lag. »Du da, nimm die Spur auf.«
    Der Vye antwortete nicht; er lag reglos da, während sich unter ihm eine dunkle Lache ausbreitete. Ein anderer Vye, ein Weibchen, sprang herbei und leckte ein- oder zweimal mit ihrer langen Zunge an der Lache, bevor sie ein schreckenerfülltes Heulen ausstieß.
    »Er ist tot, Mylord!«, zischte sie, und ihr Blick flackerte über das dunkle Unterholz.
    Mit einem plötzlichen Zucken der Ohren blickte der Vye
auf, direkt in Max’ Augen. Das Gladius fuhr nach vorn, und der Vye stieß ein überraschtes Grunzen aus, bevor er auf den Rücken fiel.
    Max sprang vom Baum mitten auf die Lichtung. Die Vyes heulten bei seinem Anblick und schienen drauf und dran zu sein zu fliehen, bis Augurs donnernde Stimme sich über dem Lärm erhob.
    »Ergreift ihn!«, brüllte der Schmied, dann wendete er sein Reittier und hob seinen mörderischen Hammer.
    Angetrieben von Entsetzen, kamen die Vyes von

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