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Schulterwurf

Schulterwurf

Titel: Schulterwurf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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im Haus. Einer der Sportklub-Typen womöglich!
    Linh fasste sich ein Herz, lief zum Haus und klingelte. Nichts rührte sich.
    »Was tut sie da?«, flüsterte Michael.
    »Sie klingelt«, erklärte Ilka, aber das sah Michael selbst.
    »Und wenn die Sportklub-Typen öffnen und sie in die Mangel nehmen?«, fragte er entsetzt. »Spinnt die?«
    Linh hörte Michaels Warnungen nicht. Sie ging halb ums Haus herum bis zum nächsten Fenster, konnte aber nicht hindurchschauen.
     Die Vorhängge waren zugezogen. Sie klopfte an die Fensterscheibe.
    »Die spinnt!«, war Michael jetzt erst recht überzeugt.
    »Ich helfe ihr«, entschied dagegen Ilka und rannte los.
    Michael wollte sie noch aufhalten, aber da war Ilka schon weg.
    »O Mann!«, zischte er. »Diese Mädchen müssen immer alles auf eigene Faust machen!«
    Ilka klingelte noch einmal, während Linh weiter ums Haus lief und versuchte, durch eines der Fensterins Innere zu spähen. Vergeblich. Weder reagierte jemand aufs Klingeln noch konnten sie irgendwo von außen hineinsehen.
    Schließlich trafen sich beide vor dem Haus und schauten Schulter zuckend zu den Jungs herrüber, was soviel heißen sollte wie:
     Niemand da!
    »Okay!«, sagte Michael. »Nichts wie weg!«
    Aber da hatte er die Mädchen völlig falsch verstanden. Statt zu den Jungs zurückzukehren, winkten sie ihnen heftig zu.
    »Was wollen die?«, fragte Jabali.
    »Wir sollen zu ihnen kommen«, glaubte Lennart verstanden zu haben.
    Die Mädchen deuteten jetzt zu dem offenen Fenster im ersten Stock.
    »Ich glaube . . .«, wollte Lennart gerade übersetzen, als Michael aufsprang.
    »Auf gar keinen Fall!«, rief er und lief auf die Mädchen zu. »Ich klettere da nicht noch einmal hoch!«
    Seine Schürfwunden erinnerten ihn noch lebhaft an den misslungenen Sprung. Und niemand wusste, was er in dem Haus vorfinden
     würde.
    »Du musst!«, redete Ilka auf ihn ein.
    »Ich muss überhaupt nichts!«, stellte Michael klar.
    »Pfeife!«, fuhr Lennart ihn an, der mit Jabali hinterder Mülltonne hervorkam und auf die drei anderen zuging.
    Wütend drehte sich Michael nach ihm um. »Was heißt hier
Pfeife
? Dann geh du doch! Wer weiß, wer dort drinnen auf mich lauert?«
    »Niemand!«, versicherte Linh ihm. »Sonst wäre jemand zur Tür gekommen oder ein Vorhang hätte sich bewegt, nachdem wir geklingelt
     haben.«
    »Wenn dort niemand ist, muss ich auch nicht hinein!« behauptete Michael.
    Doch Linh sah das ganz anders: »Ich glaube nicht, dass die Sportklub-Typen noch da sind. Aber vielleicht ist der Großmeister
     dort drinnen!«
    Michael staunte sie an. »Und warum öffnet er nicht?«
    Ilka ließ ihren Blick zum Himmel fahren, klopfte Michael dann leicht gegen den Hinterkopf und fragte. »Vielleicht, weil er
     nicht kann und unsere Hilfe braucht?«
    Michael sah sie ernst an. An diese Möglichkeit hatte er noch gar nicht gedacht.
    »Wie kommst du darauf?«
    Linh erläuterte es ihm: »Nach Michael war jemand im Haus. Und dieser Jemand war sehr darauf bedacht, dass man nicht ins Haus
     hineinsehenkann. Alle Vorhänge sind zugezogen. Möglicherweise ist im Haus etwas, was man von außen nicht sehen soll. Yamada Yuuto ist
     spurlos verschwunden. Also sehen wir nach, ob er hier ist.«
    »Na gut«, antwortete Michael leise mit Blick auf das offene Fenster im ersten Stock. Er konnte noch nicht genau einschätzen,
     ob und wie stark ihn der Verband am Knie beim entscheidenden Sprung behindern würde.
    »Wir hätten ein Seil zur Sicherung mitnehmen sollen«, fiel Lennart ein, als er Michaels nachdenkliches Gesicht sah.
    »Dazu ist es jetzt zu spät«, rückte Jabali die Realität wieder zurecht. »Also?«
    Er schaute Michael fragend an: »Wie gehabt, du durch das Fenster, wir durch die Tür?«
    Michael hob seine rechte Hand. Jabali schlug ein. Michael kletterte auf den Sims. Ilka lief zum Gartentor, um abzusichern,
     dass sie keinen unangenehmen Besuch bekamen. Linh, Lennart und Jabali sahen Michael nach, der jetzt schon auf dem Rahmen des
     Fensters stand und sich mit den Händen zum oberen Fenster hangelte.
    »Achtung!«, rief Ilka den anderen plötzlich zu. »Da kommt jemand!«
    Michael sprang, bekam den Sims vom oberen Fenster zu fassen und baumelte daran.
    »Nichts wie weg!«, rief Jabali.
    »Was?«, fragte Michael. »Seid ihr verrückt?«
    Jabali wollte sich schon hinter der Mülltonne verkrümeln, als Ilka ihm zurief: »Alles okay. Der Typ ist abgebogen!«
    »Mann!«, fluchte Michael. »Hast du nicht mehr alle Tassen im Schrank?

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