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Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition)

Titel: Schwaben-Freunde: Kommissar Braigs 16. Fall (Schwaben-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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    Markus hatte recht. Es musste sich um eine außergewöhnliche Person handeln, die die Wertschätzung ihrer Tiere selbst bei einem so heiklen Unterfangen wie der Partnersuche so unverhohlen zum Ausdruck brachte. Ob der Mann sich der skurrilen Wirkung seiner Sätze bewusst war? Ein aus der Zeit gefallener, einen dem offiziellen Mainstream nach längst überholten Lebensstil praktizierender Typ?
    Claudia Steib spürte die aufkeimende Neugier, den Menschen hinter diesen Sätzen kennen zu lernen, sich ein Bild von ihm und seiner Weltsicht zu machen. Und ihn eventuell, wenn es gut lief, einem größeren Publikum vorzustellen.
    Natürlich hatte sie zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen können, dass die auf den ersten Blick so belanglose Anzeige die ganze Sache ins Rollen bringen würde. Ausgerechnet dieses so liebevoll gestaltete Heft sollte der Auslöser dafür sein, dass sie endlich denen auf die Spur kamen, die das ganze Elend zu verantworten hatten – niemals hätte sie das vermutet. Und doch kam es so – wenn auch auf völlig andere Art und Weise, als sie sich das jemals hätte erträumen lassen.

3. Kapitel
    November
    Wie lange es dauerte, bis ihre Stimme endgültig verstummte, kein Mensch konnte es sagen. Nele Harttvaller stand allein mitten auf der Fahrbahn am Rand des Waldes und schrie sich ihre Verzweiflung aus dem Leib.
    Der von einer mühseligen Spätschicht ermattete Fahrer, der genau in diesem Moment die Straße entlangkam, erkannte die einsame Gestalt erst in letzter Sekunde. Er riss sein Steuer nach rechts, schaffte es wie durch ein Wunder, ihr auszuweichen. Laut vor sich hinfluchend versuchte er, seinen alten Daimler wieder unter Kontrolle zu bringen. Das Fahrzeug schlingerte mehrere Meter über den Randstreifen, rasierte einen schmalen, mit letztem Herbstlaub geschmückten Busch, fand dann wieder auf den Asphalt zurück. Als es endlich zum Stehen kam, spürte er, dass er am ganzen Körper zitterte. Er rang um Luft, versuchte sich zu vergegenwärtigen, was gerade geschehen war.
    Ein Mensch, irgendeine unbekannte Gestalt war plötzlich vor ihm aufgetaucht, hier, mitten auf der Straße in dieser einsamen, in tiefe Dunkelheit gehüllten Gegend. Ein Mann oder eine Frau? Er wusste es nicht, hatte keine Zeit gehabt, sich die Person genauer anzuschauen. Um ein Haar hätte die Begegnung böse geendet. Und jetzt?
    Martin Faber wandte den Kopf, starrte durch die rückwärtige Fensterscheibe nach draußen, versuchte etwas zu erkennen. Vergeblich. Die Dunkelheit des Waldes und der Nacht verschluckte alles.
    Er wusste nicht, was er von der Sache halten sollte, spürte immer noch den leichten Schock, den der Vorfall bei ihm ausgelöst hatte. Was wollte der oder die Unbekannte, wer immer es war, um diese Zeit hier mitten im Wald?
    Ein sanftes, kaum merkliches Klopfen schreckte ihn aus seinen Gedanken. Ohne zu überlegen öffnete er die Tür, starrte zur Rückfront seines Wagens, wo er die Geräusche vernommen hatte. Eine kleine, auffallend nervöse Gestalt starrte zu ihm her.
    »Mein Kind, mein Kind«, krächzte die Person.
    Er sprang aus dem Auto, wurde sich jetzt erst bewusst, dass er eine junge Frau vor sich hatte.
    »Mein Kind, mein Kind«, wiederholte sie mit seltsam heiserer Stimme.
    Er lief vorsichtig auf sie zu, merkte, dass sie unstet hin und her trippelte. Am ganzen Körper zitternd starrte sie an ihm vorbei, die Straße auf und ab, immer dieselben Worte wiederholend.
    »Ihr Kind?«, fragte er irritiert. Er folgte ihren fahrigen Blicken, sah nichts als dichten, dunklen Nebel. »Was ist mit Ihrem Kind?«
    Sie schien seine Frage nicht verstanden zu haben, krächzte weiterhin ihr monotones: »Mein Kind, mein Kind.«
    Irgendetwas stimmte hier nicht. Eine Falle? Ihn aus seinem Auto zu locken, um dann …?
    Für den Augenblick einer Sekunde fühlte er sich tatsächlich in Gefahr. Aufgeregt starrte er nach allen Seiten, tastete die Dunkelheit mit seinen Augen nach potentiellen Feinden ab. Erst als die Frau laut loshustete, beruhigte er sich wieder. Er wandte den Blick, sah sie mit nach vorne gebeugtem Oberkörper mitten auf der Fahrbahn stehen. Sie schien heftig erkältet, hustete ohne Ende.
    Mein Gott, wir stehen hier mitten auf der Straße, wurde ihm plötzlich bewusst, wenn jetzt ein Auto …
    Er lief auf die Frau zu, ergriff ihren Oberarm, versuchte sie auf die Seite zu ziehen. Sie wehrte sich heftig, stieß ihn von sich weg, verlor das Gleichgewicht. Er sah sie vor sich auf den Asphalt stürzen, hörte

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