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Schwaben-Liebe

Schwaben-Liebe

Titel: Schwaben-Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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nicht mehr daran erinnern, wie ich in mein Zimmer kam.«
    »Ja, dann ist wohl alles klar«, sagte Neundorf. »K.O.-Tropfen. Dieser Manu hat sie Ihnen verabreicht und sie dann in Ihr oder in sein Zimmer gebracht. Und dort entstanden die Fotos.«
    »K.O.-Tropfen?«
    »Aber warum haben Sie nicht die Polizei eingeschaltet?«
    Rebekka Fromm schüttelte den Kopf. »Ich wollte doch in den Vorstand der Bank. Da ist jede negative Publicity tödlich. Ich konnte mich nicht an Sie oder Ihre Kollegen wenden, wenn das an die Öffentlichkeit gelangt wäre … Deshalb haben wir ja auch bezahlt. Und damit, so glaubten wir, wäre die Sache erledigt. Dabei ging es dann erst richtig los!«

29. Kapitel
    Söderhofer zu erreichen war Braig weder am späten Montag noch im Verlauf des Dienstagvormittag geglückt, er hatte es mehrfach versucht.
    »Er war kurz im Büro, ist aber ohne ein einziges Wort zu sagen sofort wieder verschwunden. Seit er gestern Mittag bei Ihnen war, ist er wie verändert«, erklärte Marietta Thonak. »Was haben Sie mit ihm gemacht?«
    Braig musste grinsen. »Wir haben uns den Film angeschaut. Den aus Hesslers Kamera, den der Mann unmittelbar vor seinem Tod drehte.«
    »Das muss ihn sehr beeindruckt haben.«
    »Allerdings. Er durfte mit eigenen Augen zusehen, wie Seine Heiligkeit, der Herr Landrat, Bestechungsgeld kassiert. Was der jahrelang bestritten und als Hetze der politischen Gegner abgetan hat. Einer der Allmächtigen in diesem Ländle. Der Herr Staatsanwalt verbot mir natürlich augenblicklich, die Bilder für die Medien freizugeben. Die Machenschaften seines Parteifreundes müssen verborgen bleiben.«
    »Ich hoffe nur, Sie lassen sich das nicht gefallen?«
    »Was wollen Sie hören?« Dass er eine Kopie des Films an Thomas Weiss, den Lebensgefährten Neundorfs, der als Journalist tätig war, weitergegeben hatte, wollte er hier am Telefon nicht öffentlich äußern. Er kannte Weiss gut genug, um zu wissen, dass der dafür sorgen würde, dass das Foto mit der Geldübergabe im Fond des Wagens bald auf den Titelseiten zumindest der kritischen Zeitungen zu sehen sein würde. »Immerhin habe ich mir erlaubt, die Fahndung nach der illegal in Deutschland lebenden Frau auszusetzen. Die benötigt Hilfe, keine polizeiliche Verfolgung. Außerdem habe ich Frau Widenoff, die von Kulzer misshandelt wurde, ermuntert, Strafanzeige gegen den Mann zu stellen. Das wird sie umgehend tun. Spätestens dann wird der Herr Landrat in die Schlagzeilen kommen. Auf eine Weise, die er sich selbst verdient hat.«
    »Das ist gut. So langsam verstehe ich jetzt auch, weshalb mein Herr Chef es vorgezogen hat, vorerst auf Tauchstation zu gehen.«
    »Hoffen wir, dass er dort möglichst lange bleibt.« Braig verabschiedete sich von seiner Gesprächspartnerin, mailte ihr dann die Information, die er von Dolde erhalten hatte.
    »Ich muss dich enttäuschen«, hatte ihm der Techniker zuvor erklärt. »Der Film liefert dir leider nicht den Täter. Du musst weiter suchen. Wir können definitiv ausschließen, dass eine der dort sichtbaren Personen in dem Tatfahrzeug saß. Die Geräusche überlagern sich. Das ist eindeutig, tut mir leid. Und was den Wagen des Täters anbelangt, den wir nur akustisch mitbekommen: Mit neunzigprozentiger Sicherheit ist es ein mittlerer oder großer Daimler.«
    Braig zeigte sich über das Ergebnis der Untersuchungen Doldes nicht sonderlich enttäuscht. Dass Kulzer oder Kohlscheid Hessler überfahren hatten, um die filmische Dokumentation ihrer Geldübergabe zu verhindern, war ihm von Anfang an unwahrscheinlich vorgekommen. Warum hatten sie dann nicht auch versucht, in den Besitz der Kamera zu gelangen? Angesichts der schreienden, traumatisierten Frau wäre das sicher ein Leichtes gewesen.
    Gleiches galt für das heftig miteinander flirtende Paar. Auch sie hätten die Gelegenheit gehabt, der schreienden Frau die Kamera zu entreißen, hatten sich aber mit der Flucht begnügt. Nein, der Täter war auf dem Film nicht zu sehen, so schön das für die Arbeit der Ermittler auch gewesen wäre. Sie mussten in einem anderen Umfeld weiter nach ihm suchen.
    Braig hatte diese Konsequenz der Untersuchungen Doldes gerade vergegenwärtigt, als Aupperle in sein Büro gestürmt kam. Mit hektischen Bewegungen und aufgeregter Mimik.
    »Du musst entschuldigen, wenn ich gerade so hereinplatze, aber das kann ich nicht länger für mich behalten! Warum haben wir das nicht früher bemerkt?«
    »Um was geht es?«
    »Wo ist Katrin? Ich versuche sie

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