Schwaerzer als der Tod Thriller
essen kommen lassen, saßen jetzt am Konferenztisch und brachten sich gegenseitig auf den neuesten Stand, während sie aßen.
»Jemand hat die Autos zum Schrottplatz von Sells gebracht, durch das hintere Tor«, sagte Mendez, »dann hat er sämtliche Fingerabdrücke abgewischt und sie dort stehen lassen.«
»Und was dann?«, fragte Dixon. »Ist er in die Stadt zurückgelaufen? Hatte er einen Komplizen, der ihn zurückgefahren hat? Oder ist Sells der Komplize?«
»Sells hat mit Warwick und Vickers wahrscheinlich nichts zu tun«, sagte Vince. »Er ist nicht der Typ, der mit einem anderen zusammenarbeitet. Viel plausibler erscheint mir, dass er sein eigenes Ding durchzieht und dann das Opfer auf seinem eigenen Grund und Boden verscharrt. Aber ein solcher Mord und der an Lisa Warwick sind zwei Paar Stiefel.«
»Demnach haben wir es mit zwei Mördern zu tun«, sagte Dixon. »Das wird ja immer besser.«
Er stand auf und lief hin und her. Er trug seine Uniform
und sah trotz des langen ereignisreichen Tages immer noch wie aus dem Ei gepellt aus.
»Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um das vor der Presse geheim zu halten«, sagte er. »Gordon Sells ist in Gewahrsam. Die Presse soll sich erst mal mit ihm beschäftigen.«
»Dann wollen wir mal hoffen, dass unser Täter deswegen nicht sauer wird«, sagte Vince. »Wenn Sells im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht, kann ihn das zu einer unüberlegten Reaktion veranlassen.«
»Was wir auch tun, es wird das Falsche sein«, sagte Dixon. »Wenn wir zugeben, dass da draußen ein Serienmörder frei herumläuft, wird das sein Ego stärken, und er wird es weiter füttern wollen. Und wenn das eintritt, dann wird er wieder in Aktion treten - oder?«
»Kann gut sein«, gab Vince zu.
Dixon fluchte leise und schüttelte den Kopf. »Wir haben drei Morde und eine Vermisste und mindestens zwei verschiedene Täter, und das in einem County, in dem es normalerweise nicht mehr als drei Morde im ganzen Jahr gibt. Wir müssen diese Sache schnell zu einem Ende bringen.
Trammell und Campbell, Sie beide sehen sich alle Vermisstenmeldungen in diesem und den vier benachbarten Countys an, und wenn dabei nichts herauskommt, erweitern Sie den Radius. Wir brauchen einen Namen für die Leiche vom Schrottplatz. Das kriminaltechnische Labor hat einen Polizeizeichner, der anhand des Schädels ein Konterfei des Opfers anfertigen kann. Und setzen Sie den Neffen unter Druck, vielleicht hält er ja nicht stand und fängt an zu reden.«
Die beiden Detectives schnappten sich ihre Sandwiches und gingen zu ihren Schreibtischen, wo sie anfingen herumzutelefonieren.
»Was bedeutet das für den Warwick-Fall, wenn wir Sells als Täter ausschließen?«, fragte Dixon.
»Dass wir wieder nichts in der Hand haben«, sagte Mendez. »Aber ich bin ziemlich überzeugt davon, dass Lisa Warwick eine Affäre mit Steve Morgan hatte. Wir haben Peter Crane heute Morgen deshalb befragt - er und Morgan sind befreundet -, und er wand sich wie ein Aal, leugnete es aber.«
»Ich habe heute Morgen mit Morgan gesprochen«, sagte Vince. »Er streitet es rundweg ab. Kommt mir ziemlich abgebrüht vor. Ich habe ihm gesagt, dass Samenflüssigkeit auf dem Bettlaken von Lisa Warwick gefunden wurde. Daraufhin erwiderte er, dass wir die dann wohl am besten auf Gordon Sells’ Blutgruppe testen sollten.«
Mit zusammengezogenen Augenbrauen legte Hicks sein Sandwich hin und blätterte durch einen Stapel Papier, den jemand heute Morgen auf den Tisch gelegt hatte, während sie unterwegs gewesen waren.
»Da haben wir auch den Grund«, sagte er und hielt den Bericht in die Höhe. »Der Laborbericht über die Samenflüssigkeit. Keine Blutgruppenbestimmung möglich. Wer immer uns die Probe hinterlassen hat, ist ein Non-Sekretor. Er muss sich keine Sorgen darüber machen, dass wir seine Blutgruppe bestimmen können, weil er weiß, dass er seine Antigene nicht mit den Körperflüssigkeiten ausscheidet.«
»Wie viele Menschen gibt es, die wissen, ob sie Sekretoren oder Non-Sekretoren sind? Die meisten wissen doch nicht einmal, was das ist«, sagte Mendez. »Und nur zwanzig Prozent der Bevölkerung sind Non-Sekretoren. Das heißt, es besteht nicht einmal eine Fünfzig-zu-fünfzig-Chance, einer zu sein. Er hat es also gewusst.«
»Nur weil er eine Affäre hatte, heißt das noch lange nicht, dass er ein sadistisch veranlagter Sexualmörder ist«, sagte Dixon.
»Wie sieht es mit seiner Vergangenheit aus?«, fragte Vince. »Ist er schon mal in
Weitere Kostenlose Bücher