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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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arbeiten Sie schon für das Thomas Center?«
    »Drei Jahre. Ich mache Familienberatung.«
    »Dann kennen Sie also Miss Vickers.«
    »Ja. Ein nettes Mädchen. Ich kann es kaum fassen, dass ihr so etwas Schreckliches passiert ist.«
    »Kannten Sie auch Miss Warwick?«
    »Ja, ich kannte Lisa ziemlich gut. Sie wissen sicherlich, dass sie als Opferbetreuerin gearbeitet hat. Wir haben bei einer Reihe von Fällen zusammengearbeitet.«
    »Gemeinsam mit Steve Morgan?«
    »Ja. Steve ist unser Held«, sagte sie mit einem Lächeln.
    »Wissen Sie, ob Miss Warwick einen Freund hatte?«, fragte er. »Wir haben Anlass zu der Annahme, dass es einen Mann in ihrem Leben gab, aber bislang konnte uns das noch niemand bestätigen, ganz zu schweigen davon, dass uns jemand hätte sagen können, wer es war.«
    Sie zögerte den Bruchteil einer Sekunde, bevor sie sagte: »Ich habe keine Ahnung. Lisa war sehr in sich gekehrt.«
    »Komisch«, sagte Vince. »Warum sollte sie ein solches Geheimnis darum machen? Es sei denn, es war ein Mann, der mit ihr eigentlich kein Verhältnis haben sollte.«
    Die Frau sah zu dem Pressezelt und sagte: »Sieht so aus, als wären sie fertig.«
    »Danke.«
    Vince ging zu dem Zelt und senkte den Kopf, als die Reporter und Fotografen an ihm vorbeikamen. Jane Thomas ging in eine andere Richtung davon. Steve Morgan stand da und las etwas auf einem Klemmbrett, das er in der Hand hielt.
    »Sie erhalten viel Aufmerksamkeit seitens der Presse«, sagte Vince und trat unter das offene Zelt.
    Morgan blickte auf. »Je mehr, desto besser, oder? Irgendjemand
muss doch etwas gesehen haben. Wenn sich nur einer melden würde, der uns einen Hinweis geben könnte …«
    »Manchmal braucht es wirklich nicht mehr«, sagte Vince. »Jemand, der etwas gesehen hat, das ihm sonderbar vorkam. Zum Beispiel einen Mann, der spätnachts in das Haus einer Frau geht oder es verlässt.«
    »Wollen Sie mir damit etwas Bestimmtes sagen, Detective?«
    »Eine Nachbarin von Lisa Warwick glaubt, Sie gesehen zu haben.«
    »Im Dunkeln. Mitten in der Nacht.«
    »Wenn Sie eine Beziehung mit ihr hatten, sollten Sie uns das besser sagen. Über kurz oder lang finden wir es sowieso heraus, und es würde nicht gut aussehen, wenn Sie versucht hätten, es zu verbergen.«
    Morgan wandte sich wieder seiner Lektüre zu.
    Vince setzte sich auf einen der großen Regiestühle, die für die Interviews aufgestellt worden waren.
    »Wir haben Sperma auf ihrem Bettlaken gefunden«, sagte er. »Daraus können wir auf die Blutgruppe schließen.«
    »Ich habe Lisa nicht ermordet«, sagte Morgan.
    »Das habe ich auch nicht behauptet. Nur weil Sie mit ihr geschlafen haben, sind Sie noch lange kein Mörder.«
    »Ich habe nicht mit ihr geschlafen.«
    »Ihre Frau glaubt das allerdings.«
    Morgan warf ihm einen Blick zu, der Stahl hätte durchschneiden können. »Sie haben mit meiner Frau gesprochen?«
    »Das habe ich Ihnen doch angekündigt.«
    »Und sie hat Ihnen gesagt, dass sie glaubt, ich hätte mit Lisa geschlafen?«
    »Überrascht Sie das?«
    »Sie lügen. So etwas würde Sara niemals behaupten.«

    Vince ließ ihn eine Minute schmoren. Schließlich seufzte er.
    »Von Mann zu Mann, Steve. Es ist mir scheißegal, mit wem Sie ins Bett gehen. Wenn Sie Ihre Familie aufs Spiel setzen wollen - bitte, das ist Ihre Sache. Nicht egal ist mir dagegen, dass Sie unsere Zeit verschwenden, wenn Sie es leugnen. Nicht egal ist mir, dass Sie uns dazu zwingen zu überprüfen, was Sie jeden gottverdammten Tag in den letzten sechs Monaten getan und gelassen haben, dass Sie uns dazu zwingen, Ihre Konten durchzugehen, Hotelrechnungen mit Terminen und mit Reisen nach Sacramento zu vergleichen und mit Reisen, von denen Sie nur behauptet haben, dass Sie sie gemacht haben, während Sie hier in der Stadt waren und Ihre Geliebte gevögelt haben. Das ist mir nicht egal.«
    Die Muskeln in Morgans Kiefer spannten sich an. »War’s das?«
    »Nein«, sagte Vince und beugte sich vor. »Wenn Sie ein Verhältnis mit dieser Frau hatten, dann sind Sie ein riesiges Arschloch. Denn dann verschwenden Sie unsere Zeit, die wir besser für die Suche nach dem Mörder nutzen könnten, nur weil Sie nicht den Mut aufbringen und wie ein Mann zu Ihrem Fehltritt stehen. Nur weil Sie Ihren eigenen Arsch retten wollen. Hat sie Ihnen denn gar nichts bedeutet?«
    Steve Morgan sagte eine ganze Weile nichts. Dann wandte er sich ab und sah mit völlig ausdruckslosem Gesicht auf die Wiese. Vince konnte nur ahnen, was er sah und was

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