Schwaerzer als der Tod Thriller
er dachte.
Vielleicht sah er, wie ihm seine Familie entglitt, wie seine Frau sich von ihm scheiden ließ, seine Tochter anfing, ihn zu hassen. Vielleicht erinnerte er sich an Lisa Warwick und daran, wie sehr er sie geliebt hatte. Vielleicht dachte er an seinen letzten Besuch bei Lisa Warwick zurück und fragte sich,
ob er wirklich so fahrlässig gewesen war, irgendwelche Spuren zu hinterlassen.
»Hören Sie, Steve, ich will Sie wirklich nicht in Schwierigkeiten bringen. Vielleicht haben Sie die Frau ja tatsächlich geliebt, aber jetzt ist sie tot, und Sie wollen doch bestimmt nicht auch noch Ihre Familie verlieren. Die Geschichte geht niemanden etwas an, es sei denn, Sie haben sie umgebracht. Das Ganze kann unter uns bleiben.«
»Bei diesem Pressezirkus?« Morgan lachte.
»Ich habe gehört, dass Sie einen Verdächtigen in Gewahrsam haben«, sagte er ruhig. »Sie haben Lisas Auto gefunden, Karlys Auto befindet sich hier auf diesem Grundstück. Knochenteile wurden gefunden.«
»Wir haben einen Mann, den wir vernehmen, noch keinen Verdächtigen«, sagte Vince.
Morgan nickte. »Dann sollten Sie vielleicht mal seine Blutgruppe untersuchen«, sagte er und ging weg.
40
An dem Schädel fehlte der Unterkiefer, er musste sich noch in dem Morast im Schweinegehege befinden. Aber der obere Teil war intakt und wies eine vollständige Zahnreihe auf.
Mendez und Hicks steckten ihn in eine braune Papiertüte und gingen zu ihrem Auto, wobei sie die Rufe der Reporter, die von dem Absperrband auf Abstand gehalten wurden, ignorierten. Ein regelrechter Konvoi folgte ihnen, als sie zum Büro des Sheriffs fuhren. Kaum waren sie auf den Parkplatz eingebogen, rannten die Reporter und Kameramänner schon los, um sich den besten Platz für ihre Nachrichtenübertragungen zu sichern.
Aasgeier , dachte Mendez, als er und sein Partner durch ein
Labyrinth von Gängen zur Garage eilten, wo die Autos von Karly Vickers und Lisa Warwick gerade zum zweiten Mal untersucht wurden.
»Was Neues?«, fragte Mendez.
»Vollständige Fingerabdrücke auf beiden Autos«, sagte Marta, die Brünette von der Spurensicherung. Sie stand neben Karly Vickers’ Nova und sah zu, wie ein Kollege die Fußmatte unter dem Fahrersitz abkämmte. »Sie stammen von ein und derselben Person, sonst haben wir nichts. Nicht einmal einen Teilabdruck von jemand anderem.«
»Sells und Doug Lyle?«, fragte Hicks. »Sells und sein Neffe?«
»Walter nimmt gerade den Abgleich vor.«
»Was ist mit den Abdrücken des Opfers?«, fragte Mendez.
Marta schüttelt den Kopf. »Nichts. Konnten wir schon ausschließen.«
»Dann muss jemand die Autos innen und außen abgewischt haben«, sagte Hicks.
»Was habt ihr da in der Tüte?«, fragte Marta. »Habt ihr mir was zum Mittagessen mitgebracht?«
»Das willst du gar nicht wissen«, erwiderte Mendez und ging auf eine Seitentür zu.
»Warum sollte Sells die Fingerabdrücke des Opfers entfernen, aber nicht seine eigenen?«, fragte Hicks.
»Das hat er auch nicht. Jemand anderes hat die Autos zum Schrottplatz gebracht, alles fein säuberlich abgewischt und sie dort stehen lassen.«
»Sells und sein Neffe finden die Autos irgendwo auf der Wiese, denken, dass das Christkind dieses Jahr etwas früher gekommen ist, und fassen sie überall an. Du weißt, was das bedeutet?«, sagte Hicks, als sie in ihr Auto stiegen, das hinter der Garage abgestellt war.
»Wenn Sells Lisa Warwick nicht umgebracht und Karly
Vickers nicht entführt hat, dafür aber denjenigen, den wir hier in der Tüte mit uns herumtragen, umgebracht hat, haben wir es mit mehr als einem Mörder zu tun«, sagte Mendez.
»Das ist ein schöner Tag für das Fremdenverkehrsamt der Stadt.«
Sie fuhren zum Hintereingang von Peter Cranes Praxis und versperrten seinem Jaguar den Weg.
»Da haben Sie aber Glück, mich noch zu erwischen«, sagte Crane, als er sie den Flur hinunter in ein leeres Behandlungszimmer führte. »Ich habe Steve zugesagt, die Praxis heute Nachmittag zuzusperren und mich der Suchmannschaft anzuschließen.«
»Steve Morgan?«, fragte Mendez.
»Ja. Sie wissen wahrscheinlich, dass Steve die Suche leitet und Jane Thomas bei den Interviews mit der Presse zur Seite steht.«
»Sind Sie gute Freunde?«
»Ja. Wir spielen zusammen Golf. Unsere Kinder sind miteinander befreundet. Steve hat mich zum Thomas Center gebracht«, sagte Crane und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen einen Schrank.
»Wissen Sie zufällig, ob er eine Freundin hat?«, fragte
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