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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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heraus.«
    Augenbrauen schossen in die Höhe. Das klang schon viel interessanter. Die hier versammelten Männer waren alles gewohnt. Es gab wohl kaum eine Ausprägung menschlicher Gemeinheit, der sie noch nicht begegnet waren. Um sie zu beeindrucken, brauchte es schon etwas Besonderes.
    »Fotos?«
    »Sie haben sie erst gestern Nachmittag gefunden. Die Abzüge sind noch nicht fertig.«
    »Was ist mit Fotos von den anderen beiden Fällen?«
    »Waren die Leichen auf dieselbe Weise begraben worden?«, fragte einer der Männer.
    »Zweimal nein.«
    »Wir haben keine Akten von diesen Fällen, oder?«, fragte sein Freund. »Ich habe jedenfalls keine gesehen.«
    »Nein. Ich habe mich nur gefragt, ob einer von euch schon einmal über diese Sache mit dem Sekundenkleber gestolpert ist. Roy?«
    Roy war ihr Experte für Sexualdelikte, auch wenn sie alle immer wieder damit zu tun hatten. Er schüttelte den Kopf.
    »Ich kenne Fälle mit ausgestochenen Augen und mit Säure verätzten Augen. Ich kenne Fälle mit abgeschnittenen Lippen, in den Mund gestopften Gegenständen, mit Klebeband verklebten Mündern. Aber keinen Fall mit Sekundenkleber.«
    »Okay«, sagte Vince und setzte sich wieder. »Hätte ja sein können.«
    Douglas schüttelte langsam den Kopf. Die anderen erhoben sich, um zum Mittagessen zu gehen. Sie verabschiedeten sich mit einem Händedruck von Vince, erkundigten sich
nach seinem Befinden, warfen ihm auf dem Weg zur Tür ein paar freundliche Worte zu. Er und der Chef saßen noch, sodass ihn keiner fragte, ob er mit zum Essen gehen wolle.
    Als die Tür ins Schloss fiel und sie allein waren, sah ihn sein Freund mit besorgtem Blick an. Er stand auf und kam zu Vince ans andere Ende des Tischs.
    »Du hast dir einen Schnurrbart stehen lassen.«
    Vince strich sich über den harten stahlgrauen Bart auf seiner Oberlippe, der nicht ganz den Vorschriften entsprach. »Gut beobachtet. Du solltest Polizist werden.«
    »Ich habe den Eindruck, du bist noch gar nicht wieder ganz da. Wie geht es dir? Ehrlich.«
    »Wegen der vielen Medikamente erbreche ich so gut wie alles, was ich zu mir nehme«, bekannte er. »Aber ich habe gehört, das ist heutzutage so Mode bei den wirklich Schönen, daher…«
    »Solltest du dann überhaupt schon wieder hier sein?«
    »Wo sollte ich denn stattdessen sein? Soll ich in einem Fernsehsessel sitzen und das Leben an mir vorbeiziehen lassen? Da kannst du mir gleich eine Kugel in den Kopf jagen. Ach nein, das hat ja schon einer erledigt.«
    »Was ist das für ein Fall?«
    »Einer meiner Schüler von der National Academy hat mich heute in aller Herrgottsfrühe angerufen. Unserer Zeit. Muss bei ihm noch mitten in der Nacht gewesen sein. Er machte einen ziemlich aufgeregten Eindruck. Sein erster Serienmord.«
    »Wenn es denn einer ist.«
    »Wenn es denn einer ist«, wiederholte Vince.
    »Ist der Mann verantwortlich für den Fall?«
    »Er leitet die Ermittlungen. Er arbeitet im dortigen Büro des Sheriffs.«
    »Hat ihm der Sheriff das Okay gegeben, uns hinzuzuziehen?«

    Vince schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Aber er wird ihn überzeugen.«
    »Na klar, und ich werde anfangen, Italienisch zu lernen.«
    » Bella! «, sagte Vince und lachte.
    Sein Freund schüttelte den Kopf. »Dass du deinen Humor nicht verloren hast, ist bewundernswert.«
    »Hör mal, ich bin eine wandelnde Pointe. Jemand hat mir in den Kopf geschossen, und ich lebe noch, um es allen erzählen zu können. Das ist doch ein Riesenwitz - über den Täter, über Gott, über mich.«
    »Was hast du vor, Vince? Dieser Fall entspricht in keiner Weise den Maßgaben. Und jeden Tag der Woche trudelt hier ein neuer Fall rein, den wir uns ansehen sollen. Selbst wenn ich zwanzig Fallanalytiker hätte, wüsste ich nicht, wohin mit der Arbeit.«
    »Unser Täter hat bei mindestens zwei Opfern diesen Sekundenkleber benutzt und vielleicht auch noch bei einem dritten Opfer in einem anderen County«, erwiderte Vince. »In dem aktuellen Fall hat er sein Werk regelrecht öffentlich ausgestellt. Das ist - erstens - ein höchst ritualisiertes Verhalten, und - zweitens - kann man eine gewisse Eskalation feststellen, was die Aufmerksamkeit, die er fordert, angeht. Er wird nicht so schnell aufhören.
    Und außerdem mag ich Mendez, meinen ehemaligen Schüler«, gab er zu. »Er ist klug. Er würde einen guten Fallanalytiker abgeben. Ich kann mir vorstellen, dass er irgendwann zum FBI kommt.«
    »Lass mich raten. Er war bei den Marines.«
    Vince grinste. »Semper fidelis,

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