Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
Vom Netzwerk:
Deutschland und Holland. Ich habe sie begleitet…«
    Mendez wusste, warum so viele Leute in einer solchen Situation plötzlich anfingen abzuschweifen. Wenn Jane Thomas an die Rennpferde ihrer Eltern dachte, dann konnte sie nicht an den schrecklichen Anblick denken, den sie gerade vor Augen gehabt hatte.
    »Hat es in jüngerer Zeit irgendwelche Drohungen gegen das Center gegeben?«, fragte Dixon.

    »Die üblichen Spinner und religiösen Fanatiker.«
    »Was meinen Sie mit ›üblich‹?«, fragte Mendez.
    »Die Leute, die meinen, dass der Platz einer Frau am heimischen Herd ist. Die Leute, die meinen, dass eine Hure sich entweder zu Gott bekehren oder in der Hölle schmoren sollte. Die Abtreibungsgegner, auch wenn ich das nie so ganz verstanden habe. Wir stellen sicher, dass die Frauen medizinische Versorgung bekommen. Wir verhelfen ihnen nicht zu einer Abtreibung.«
    »Heben Sie die Drohbriefe auf?«
    »Ja, sie liegen abgeheftet im Büro.«
    »Wir würden sie uns gerne ansehen.«
    »Natürlich.«
    »Sie sagten, das Opfer - Lisa Warwick - hat früher für Sie gearbeitet. Wann war das?«
    »Vor einigen Jahren. Sie war bei uns in der Verwaltung tätig und hat in ihrer Freizeit ehrenamtlich als Opferbegleiterin vor Gericht gearbeitet. Sie hat den Frauen Beistand geleistet. Das macht sie heute immer noch gelegentlich - hat sie gemacht.«
    »Auch in letzter Zeit?«
    »Das letzte Mal vor ein paar Monaten. Eine ehemalige Drogensüchtige, die um das Besuchsrecht für ihre Kinder gekämpft hat.«
    »Wie hat sich der Vater verhalten? Hat er sich aufgeregt?«
    »Nein. Im Gegenteil, am Schluss war er so beeindruckt von den Fortschritten seiner Exfrau, dass er seinen Einspruch zurückgezogen hat.«
    »Warum hat Ms Warwick das Thomas Center verlassen?«, fragte Mendez.
    »Sie wollte eine Ausbildung zur Krankenschwester machen.«
    »Sie ging also nicht im Streit.«

    »Nein, ganz und nicht. Sie glauben doch nicht etwa, dass einer von meinen Mitarbeitern etwas damit zu tun hat?«
    »Wir dürfen keine Möglichkeit außer Acht lassen«, erwiderte Mendez.
    »Er muss das fragen, Jane«, sagte Dixon. »Der kleinste Hinweis kann von Bedeutung sein.«
    »Wir würde gerne mit Ihren Mitarbeitern sprechen«, sagte Mendez. »Und mit den Frauen - Ihren Klientinnen.«
    Es war ihm klar, dass Jane allein der Gedanke Bauchschmerzen bereitete.
    »Diese Frauen sind sehr labil«, sagte sie. »Sie werden furchtbar Angst bekommen.«
    »Vielleicht haben sie dazu ja auch Anlass«, gab Mendez offen zu bedenken.
    »Das ist ein wenig voreilig, Detective«, sagte Dixon und bedachte ihn mit einem strengen Blick. »Allerdings sollten wir eine gewisse Vorsicht walten lassen.«
    »Was wissen Sie von Lisa Warwick?«
    »Sie stammt aus Kansas. Ich habe vielleicht sogar die Telefonnummer ihrer Eltern in ihrer alten Personalakte.«
    »Exehemänner? Ein gewalttätiger Liebhaber?«, fragte Mendez.
    »Nicht dass ich wüsste. Allerdings hat Lisa nie viel von sich erzählt.«
    »Was wissen Sie über ihren Lebenswandel? Ist sie häufig in Bars gegangen? Hat sie getrunken? Drogen genommen?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Sie hat gerne gestrickt.«
    »Wann hatten Sie das letzte Mal Kontakt mit ihr?«
    »Wir haben gelegentlich miteinander telefoniert. Vor ein paar Wochen ist sie bei mir im Büro vorbeigekommen, um Hallo zu sagen.«
    »Wissen Sie, wo sie zuletzt gearbeitet hat?«

    »In der Notaufnahme des Mercy General, hier in der Stadt.«
    Sie fing an zu weinen und bedeckte ihre Augen mit einer Hand. Dixon stand auf und deutete mit den Kopf zur Tür. Mendez folgte ihm auf den Flur.
    »Ich fahre zum Krankenhaus und sehe, was ich über die Warwick herausfinden kann«, sagte Mendez, während er sich gleichzeitig Notizen machte. »Ich werde wahrscheinlich Hamilton und Hicks zum Thomas Center schicken.«
    »Was sagt Ihr Mann in Quantico?«
    »Er kommt.«
    »Er kommt hierher?«
    »Ja.«
    »Das ist aber nicht üblich.«
    Mendez zuckte die Achseln.
    Dixon wirkte nicht besonders glücklich darüber. »Ich will hier keinen Zirkus, Tony. Ich will nicht, dass dieser Typ ständig mit der Presse spricht. Ich will nicht, dass überhaupt jemand mit der Presse spricht.«
    »Kein Problem.«
    »Damit meine ich auch Sie«, sagte Dixon und fuchtelte mit dem Zeigefinger vor Mendez’ Nase herum. »Halten Sie den Ball flach. Ich weiß, das ist ein großer Fall für Sie, und Sie sind heiß darauf. Das wird Sie anspornen. Aber ich will nicht, dass Sie übers Ziel hinausschießen.

Weitere Kostenlose Bücher