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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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sehen?«
    »Ich glaube nicht, dass er das aus praktischen Erwägungen heraus tut.«
    Die Durchsuchung des Hauses brachte sie zu der Überzeugung, dass Lisa Warwick ihr Privatleben sogar vor sich selbst geheim gehalten hatte. Sie fanden kein Tagebuch, keine Aufzeichnungen. Die Daten zu ihrem Wochenendtrip ins Napa Valley hatte sie sorgfältig in dem Kalender auf dem Esstisch vermerkt, es fehlte jedoch jeder Hinweis auf einen möglichen Reisebegleiter.
    »Selbst schüchterne Mädchen malen Herzchen in ihre Kalender«, sagte Hicks und blätterte das Buch durch. »Hier ist nichts.«

    Sie fanden im Erdgeschoss nur ein Foto, auf dem Lisa mit einem Mann zu sehen war, und das war eine gerahmte Aufnahme von ihr und ihren Eltern bei der Abschlussfeier in der Schwesternschule.
    Mendez stellte sich in die Mitte des Zimmers und drehte sich langsam um die eigene Achse. Lisa Warwick war nicht so ordentlich gewesen wie Karly Vickers. Es lagen Sachen herum, aber es war eine gewisse Ordnung erkennbar: ein Stapel Zeitschriften auf dem Sofa, ein Stapel Bücher auf dem Couchtisch, ein Beutel mit Strickzeug auf dem Boden neben dem Sofa. Es gab nichts, was auf einen Kampf deutete, keinen Hinweis darauf, dass außer ihr noch jemand hier gewesen war.
    »Jemand muss etwas gesehen haben«, sagte Hicks. »Wir müssen diesen Jemand nur finden.«
    Andererseits, rief Mendez sich ins Gedächtnis, hatte Bundy zwei seiner Opfer am helllichten Tag aus einem gut besuchten Nationalpark an einem See entführt - eine der Frauen kaum ein paar Meter von ihren Freunden entfernt -, und niemandem war etwas aufgefallen.
    Eine Frau konnte von einem Moment auf den anderen verschwinden, in ein grauenhaftes Paralleluniversum gezogen werden, in dem sie unvorstellbare Qualen und unerträgliche Schmerzen erwarteten, eine Welt jenseits der schlimmsten Albträume, die niemand zu sehen bekam außer dem Mörder und seinem Opfer.
    Sie gingen die Treppe hinauf, um die beiden Zimmer und das Bad im ersten Stock zu durchsuchen. Das kleinere Zimmer war unbenutzt. Im Bad hatte jemand neben der Wanne ein Handtuch auf den Boden fallen lassen. Auf einem Schränkchen lagen Make-up und Modeschmuck durcheinander. Sie hatte sich vor ihrem Weggehen zurechtgemacht.
    Das Bett im Schlafzimmer war zerwühlt. Über einem
Stuhl hingen achtlos hingeworfene Kleidungsstücke. Auf einem der Nachttischchen stand ein gerahmtes Foto. Lisa Warwick mit ein paar anderen Leuten, darunter Jane Thomas. Drei Frauen und ein gut aussehender Mann Mitte dreißig, alle festlich gekleidet und mit einem Glas Sekt in der Hand.
    Eine Feier, dachte Mendez. Ein glücklicher Moment. Aber es kam ihm nicht unbedingt wie die Sorte Foto vor, die eine Frau auf ihrem Nachttisch aufstellen würde. Allerdings war da der Blick, mit dem Lisa den Mann zu ihrer Linken ansah.
    »Zehn Dollar, dass sie eine Affäre mit ihm hatte«, sagte er. »Schau nur mal, wie sie ihn ansieht.«
    »Ich setze zehn Dollar dagegen, dass er verheiratet ist«, sagte Hicks. »Schau nur mal, wie er sie nicht ansieht.«
    »Als würde sein Leben davon abhängen.«
    »Oder die Hälfte von seinem Besitz.«
    Sie verdunkelten das Zimmer und wiederholten die Untersuchung des Betts mit Schwarzlicht, die bei Karly Vickers nichts erbracht hatte. Als Mendez dieses Mal mit der Lampe über die Laken strich, erschienen Flecken, die wie winzige fluoreszierende Sterne aussahen. Nicht sehr viele, aber sie reichten als Hinweis darauf, dass in diesem Bett ein Liebespaar gelegen hatte, ein paar Tropfen Sperma - vielleicht beim Abziehen eines Kondoms verspritzt oder beim Oralsex.
    »Sieht so aus, als hätten wir einen Verdächtigen«, sagte Mendez. »Dann wollen wir das Foto mal einpacken und herausfinden, wer er ist.«

24
    Ein Teil von ihm sträubte sich immer dagegen, wach zu werden. Vince wusste nicht, ob es der beschädigte Teil seines Gehirns war, der ihn nicht wecken wollte, oder der Rest seines Gehirns, der keine Lust hatte, aufzuwachen und sich mit den Auswirkungen auseinanderzusetzen, die die Geschosssplitter in seinem Kopf auf sein Leben hatten.
    Die Ärzte, Spezialisten und Neurochirurgen, die er in den Monaten, seit er angeschossen worden war, aufgesucht hatte, waren alle erstaunt gewesen, dass er überhaupt überlebt hatte. Weltweit gab es nur eine Handvoll ähnlicher Fälle, jeder ein bisschen anders gelagert, je nachdem, welche Teile des Gehirns in Mitleidenschaft gezogen worden waren.
    Die Ärzte hatten keine Ahnung, was als Nächstes passieren würde. Sie

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