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Schwätzen und Schlachten

Schwätzen und Schlachten

Titel: Schwätzen und Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Roßbacher
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ab, ließ sie auf den heißen Herd fallen, rückte sie mit dem Brotmesser zurecht, aber vielleicht passt sie gut zu mir, sagte er.
    Nein.
    Wir könnten Rezepte austauschen.
    Der Kaffee kochte hoch, Spucken, Zischen, das ganze Tamtam, Glaser holte eine saubere Tasse vom Abtropfgestell, schenkte was von dem Kaffee ein, schüttete einen Schluck Milch dazu und schob sie ihm rüber, willst du Zucker haben, fragte er, er gab ihm die Zuckerpackung. Der Zucker müsste jetzt in die Kaffeedose, die habe ich auch neulich noch gesehen.
    Wir hätten ein gemeinsames Hobby, sagte Sydow. Er schaute zu, wie Glaser sich Milch und zu viel Zucker aus der Packung in seinen Kaffee schüttete, ist das nicht ein bisschen viel, sagte er.
    Ja, sagte Glaser, er schlürfte was ab, steckte sich einen Löffel in die hintere Hosentasche und hob behutsam die Tasse hoch.
    Wir könnten zusammen backen, sagte Sydow, er ging mit seinem leeren Teller und dem Kaffee hinter Glaser her zurück zum Tisch. Wir könnten zusammen Brot und Zimtsterne backen und Kinder machen für den Kinderpunsch.
    Nein.
    Magst du keine Kinder.
    Doch, Glaser stellte vorsichtig den Kaffee ab, keine Ahnung, er schüttelte den Kaffee von der Hand.
    Du hast da Kaffee verschüttet, Sydow zeigte auf die Lache.
    Du nervst! Glaser beugte sich über die Tasse, trank einen Schluck ab, er zog den Löffel aus der Hosentasche, rührte im Kaffee herum, wischte den verschütteten Kaffee auf und warf den Lappen zurück, und keine Ahnung! Er rührte noch ein bisschen, warf den Löffel hinterher, ob ich Kinder mag? Woher soll ich das wissen, woher soll man denn das wissen, Frederik du nervst!
    Ich könnte hinübergehen, sagte Sydow, und sagen, der Kaffee ist alle. Könnten wir, könnte ich sagen, ein Tässchen Kaffeepulver haben. Er ging wieder zum Herd, drehte die Brotscheiben um, verflucht, sagte er, Sauofen, sagte er. Er schaltete den Wasserhahn ein, hielt seinen Finger unter das kalte Wasser, drehte sich zu Glaser um, sie müsste ihren Kaffee dann erst suchen, weil sie auch wie du das Opfer von so einem ungünstigen Schulversuch ist. Kaffee in Nudelgläser füllt, Kakao in die Haferflockendose und so weiter, ich würde ihr bei der Suche nach dem Kaffee behilflich sein und auch bei der Suche nach weiteren Dingen. Diese Schule, auf der sie war, hat dem Unsinn noch die Krone aufgesetzt. Nicht nur, dass jeder den Kaffee schreiben konnte, wies ihm gefiel, nein, es hieß auch: Verräumt alles dahin, wos euch gerade in den Sinn kommt. Einmal steckte das Pausenbrot im Turnbeutel, dann wieder in der Federmappe und so weiter und so ging das dann ein Leben lang, die Staubsaugerbeutel sind im Brotkasten, das Brot bei den Pullovern, sie bringt alles durcheinander. Sie musste, wie ihre armen Mitschüler auch, später mühsam umlernen und das ist viel anstrengender, als wenn sies von Anfang an richtig gelernt hätten. Ich würde ihr aber bei der Suche helfen. Sie kennt schon genug Leute? Also gut, aber sie würde merken, dass sie schon genug Leute kennt, aber eben die falschen.
    Vergiss es.
    Hm. Holst du mir das Brot vom Herd? Ich verbrenne mir immer die Finger.
    Nein.
    Sydow trocknete sich die Hand ab und zog den Pullover darüber, holte sich die Brote vom Herd. Warts nur ab, sagte er zu ihm, wenn wir mal unter uns sind, stopf ich dich mit Holz voll, dass du nicht mehr piep sagen kannst, und du wirst an deinem eigenen Temperament zugrunde gehen. Ich könnte zu ihr sagen, sagte er, als er zum Tisch zurückging, ich bins, Mr Right.
    Frederik.
    Ich könnte sagen, ich habe einige Attraktionen zu bieten.
    Frederik.
    Ich könnte sagen, ich bin ganz schön attraktiv, ich back dir was back du mir was.
    Frederik.
    Ich könnte sagen, willst du dir meine Plätzchensamlung ansehen?
    Frederik?
    Ich könnte sagen, dass ich Kinder mag, ich könnte sagen, dass ich das Kindermachen mag.
    Frederik?
    Ich könnte sagen, ich bin eher ein Machertyp, Plätzchen, Kinder, ganz egal, ich bin einfach ein Macher. Frauen finden Männer attraktiv, die was machen.
    Frederik!
    Nicht so diese Luschen, die denken, bei der ersten Bewegung ist ihre Frisur im Eimer, und nichts auf die Reihe kriegen, sich die Finger brechen beim Kekseausstechen. Frauen wollen Männer, die was reißen.
    Fre-de-rik.
    Mehlpackungen aufreißen, Kleider zerreißen, das Herz aus dem Leib herausreißen und ihnen schenken.
    Vergiss es einfach, okay?
    Hm. Hat sie schon einen Macher?
    Ja.
    Ernsthaft? Zeig ihn mir und ich zerreiß ihn in der Luft, Mehlpackungen oder wen

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