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Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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Wut gesiegt zu haben, zumindest vorläufig.
    »Keine Ahnung. Das ist das Haus von Klaus Herrmanns. Das war vermutlich seine Frau. Vielleicht hat sie einen Anruf von ihrer Freundin Gitta Mäder bekommen, die ihr etwas über ihren Mann erzählt hat.«
    Katrin schüttelte den Kopf. »Und wo will sie jetzt hin?«
    »Bestimmt will sie sich ihren Mann höchstpersönlich vorknöpfen.« Manfred sah ihr nachdenklich hinterher.
    »Das wäre ziemlich leichtsinnig«, sagte Katrin.
    Manfred kam nicht dazu, zu antworten, aus den Augenwinkeln sah er zwei Männer aus einer Seitenstraßen rennen, und er drückte Katrin instinktiv hinter einen Baum.
    Sie protestierte nicht, offenbar hatte sie die Männer ebenfalls bemerkt. Es waren Dieter Mäder und ein geschniegelter, grau melierter Unbekannter, also vermutlich sein Freund Thomas Pütz, der Mann, der gestern im Krankenhaus aufgetaucht war. Die beiden stürmten auf das Haus zu, das die Frau eben verlassen hatte. Mäder fingerte einen Schlüssel aus dem Blumenkasten, und die beiden verschwanden im Inneren.
    »Weißt du, wie mir das vorkommt?«, fragte Katrin.
    »Nein.«
    »Als hätten die beiden die Frau aus dem Haus gelockt.«
    Manfred pfiff anerkennend durch die Zähne. »Du hast recht.«
    Katrin machte einen Schritt auf die Straße. »Eine gute Gelegenheit, ihnen ein paar Fragen zu stellen.«
    Manfred kämpfte mit sich. Zu gern hätte er sich Mäder und seinen Freund vorgeknöpft, doch wenn die beiden tatsächlich mit dem Rücken zur Wand standen, konnte das gefährlich werden. Außerdem hatten sie mit Michael Breitner abgesprochen, dass sie draußen warten würden, egal, was geschah.
    Katrin sah ihn auffordernd an. »Was ist los? Du zierst dich doch sonst nicht so.«
    Er wollte widersprechen, doch in dem Augenblick tauchte ein schwarzer Golf neueren Baujahres in der Biegung vor dem Ortseingang auf. Er fuhr auffällig langsam, als hielte der Fahrer nach etwas oder jemandem Ausschau, und Manfred dachte zuerst, Michael Breitner und sein Kollege hätten die Strecke von Bonn nach Blankenheim in Rekordzeit zurückgelegt. Doch dann erkannte er, dass der Wagen ein Kölner Kennzeichen hatte. Vor dem weißen Haus der Mäders rollte er an den Straßenrand. Eine Frau stieg aus, sie trug das blonde Haar zu einem zerzausten Knoten hochgesteckt. In dem engen Rock und den hochhackigen Schuhen wirkte sie deplatziert auf der Dorfstraße. Sie starrte auf den Mercedes in der Einfahrt und blickte dann verunsichert hin und her.
    »Wohnt dieser Pütz nicht in Köln?«, fragte Katrin.
    »Stimmt«, sagte er.
    »Dann ist das bestimmt Frau Pütz.« Katrin feixte. »Jetzt wird es spannend.«
    Die Frau stand einfach nur da, als wüsste sie nicht, was sie als Nächstes tun sollte.
    »Komm«, sagte Katrin, »die schnappen wir uns!« Sie marschierte los.
    Manfred folgte verwirrt. Was hatte Katrin vor? Wieso wollte sie sich die Frau schnappen? Er unterdrückte den Drang, seine Fragen laut auszusprechen. Immerhin hatte das Auftauchen der Fremden Katrin davon abgebracht, Dieter Mäder und Thomas Pütz ohne polizeiliche Verstärkung zu konfrontieren. Das genügte ihm erst einmal.
    Wenig später standen sie hinter der Blonden in der Einfahrt.
    »Frau Pütz?«, fragte Katrin.
    Die Blonde fuhr herum.
    »Sie sind doch die Frau von Thomas Pütz?«
    »Und wer sind Sie?« Sie musterte Katrin und Manfred abschätzend.
    Manfred war ein Stück hinter Katrin stehengeblieben. Er hatte noch immer keine Ahnung, was seine Freundin im Schilde führte, aber er wusste, dass sie manchmal den richtigen Riecher hatte. Also ließ er sie gewähren.
    »Mein Name ist Katrin Sandmann. Das ist Manfred Kabritzky. Er hat das Haus von Marius Grauweiler geerbt.«
    Die Blondine zeigte keine Regung.
    »Ich würde gern mit Ihnen reden«, fuhr Katrin unbeirrt fort. »Über den 7. August 1974.«
    Die Frau wurde schlagartig blass.
    »Anna Henk ist spurlos verschwunden. Wir nehmen an, dass sie etwas weiß und deshalb in Gefahr schwebt. Sie müssen uns erzählen, was Sie wissen, Frau Pütz. Bitte. Sonst sterben vielleicht noch mehr Menschen.«
    Manfred ertappte sich dabei, dass er den Atem anhielt. Katrin war gut. Richtig gut. Sie hatte die Frau gnadenlos in die moralische Kneifzange genommen.
    »Ich glaube, dass Sie uns helfen können, Schlimmeres zu verhindern«, fuhr Katrin fort. »Weil Sie die Wahrheit kennen. Habe ich recht? Kennen Sie die Wahrheit?«
    Die Blonde nickte kaum merklich. »Ja, ich kenne die Wahrheit. Und ich bin tatsächlich die Frau

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