Schwangerschaft und Geburt
und nicht zuletzt nach persönlicher Sympathie werden Sie schon die richtige Wahl treffen.
Mangelnde Blasenkontrolle
»Gestern Abend habe ich einen richtig lustigen Film gesehen und tatsächlich ein paar Tropfen in die Hose gemacht, wenn ich lachen musste. Wie kommt das?«
A ls wenn die ständigen Toilettenbesuche in letzter Zeit nicht lästig genug wären, kommt im dritten Trimenon ein weiteres Blasenproblem hinzu: Belastungsinkontinenz. Die mangelnde Blasenkontrolle führt dazu, dass Sie Urin verlieren, wenn Sie husten, niesen, schwer heben oder lachen, und wird durch den erhöhten Druck ausgelöst, den der größer werdende Uterus auf Ihre Blase ausübt. Einige Frauen leiden in der Spätschwangerschaft auch unter Dranginkontinenz, also dem plötzlichen, nicht zu unterdrückenden Bedürfnis, jetzt gleich auf die Toilette zu gehen. Folgende Tipps helfen Ihnen vielleicht, eine Belastungs-oder Dranginkontinenz zu vermeiden oder unter Kontrolle zu halten:
Entleeren Sie die Blase bei jedem Toilettengang möglichst vollständig, indem Sie sich nach vorn beugen.
Machen Sie Ihre Beckenbodenübungen. Das stärkt die Beckenbodenmuskulatur und verhindert bzw. korrigiert die meisten Fälle schwangerschaftsbedingter Inkontinenz und verhindert – in weiser Vorausschau – postnatale Inkontinenz.
Spannen Sie die Beckenbodenmuskeln an, oder schlagen Sie die Beine übereinander, wenn Sie husten, niesen oder lachen müssen.
Tragen Sie eine Slipeinlage. Bei besonders unangenehmem Urinverlust greifen Sie zu einer dickeren Binde.
Vermeiden Sie Verstopfung, denn ein verstopfter Darm kann Druck auf die Blase ausüben. Starkes Pressen beim Stuhlgang (wie bei einer Verstopfung) kann die Beckenbodenmuskulatur schwächen. Tipps zur Vermeidung von Verstopfung finden Sie in Kapitel 8.
Wenn der starke Harndrang Sie verrückt macht (und Sie ständig zur Toilette rennen lässt), können Sie auch versuchen, Ihre Blase zu trainieren. Urinieren Sie öfter – etwas alle 30 Minuten – und gehen Sie zur Toilette, bevor Sie den unkontrollierbaren Drang verspüren. Nach einer Woche verlängern Sie nach und nach die Pausen zwischen den Toilettengängen und hängen jedes Mal eine Viertelstunde an.
Trinken Sie selbst bei einer Belastungs-oder Dranginkontinenz weiterhin mindestens zwei Liter Flüssigkeit am Tag. Eine Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr lindert die Blasenschwäche keineswegs und kann zu Harnwegsinfektionen und/oder einer Dehydratation führen. Dies ruft mehrere andere Problemen (unter anderem vorzeitige Wehen) hervor, und zudem kann eine Harnwegsinfektion die Belastungsinkontinenz sogar noch verschlimmern. In Kapitel 20 finden Sie Tipps, wie Sie Ihre Harnwege gesund halten.
Um sicherzugehen, dass Sie tatsächlich Urin (wie in den meisten Fällen) und kein Fruchtwasser verloren haben, sollten Sie einen kurzen Riechtest machen. Wenn die Flüssigkeit nicht wie Urin riecht (leicht nach Ammoniak), sondern eher süßlich wie Fruchtwasser, sollten Sie so schnell wie möglich Ihren Arzt informieren.
Ihr Babybauch
»Alle sagen, für den 8. Monat hätte ich einen kleinen und tief liegenden Bauch. Meine Hebamme sagt, es ist alles in Ordnung, aber was ist, wenn mein Kind nicht genug wächst?«
W ie das Baby aussieht, lässt sich nicht am Bauch der Mutter ablesen. Das Aussehen des Babybauchs hat weniger mit dem Baby zu tun als vielmehr mit diesen Faktoren:
Ihrer eigenen Statur und Ihrem Knochenbau. Babybäuche haben alle möglichen Formen, genau wie Schwangere. Eine zierliche Frau wird wahrscheinlich einen kompakteren Bauch (klein, tief und vorstehend) haben als eine stämmigere Frau. Besonders übergewichtige Mütter scheinen manchmal gar keinen vorstehenden Bauch zu entwickeln. Ihre Babys haben genug Platz, um sich in Mamas ohnehin großem Bauch auszubreiten.
Ihrem Muskeltonus. Eine Frau mit sehr festen Muskeln bekommt meist nicht so schnell einen deutlich hervorstehenden Babybauch wie eine Frau mit schlafferen Muskeln, die womöglich auch schon eine oder zwei Schwangerschaften hinter sich hat.
Der Lage des Fötus. Wie klein oder groß Ihr Babybauch wirkt, hängt auch davon ab, welche Lage das Kind in der Gebärmutter eingenommen hat.
Ihrer Gewichtszunahme. Eine stärkere Gewichtszunahme der Mutter bedeutet nicht, dass das Baby mehr wiegt – höchstens die Mama.
Die einzigen Kriterien zur Bestimmung der Kindsgröße, die Sie ernst nehmen können, sind medizinischer Art: also die Angaben, die Ihr Arzt bei der Vorsorgeuntersuchung macht, und
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