Schwangerschaft und Geburt
Ihr Arzt einen Eindruck von der Größe Ihres Kindes bekommen, aber diese Schätzungen können um bis zu 500 Gramm vom tatsächlichen Geburtsgewicht abweichen. Eine Ultraschalluntersuchung verschafft ein genaueres Bild, aber auch sie kann danebenliegen.
Selbst wenn Ihr Baby recht groß sein sollte, bedeutet das nicht automatisch eine schwere Geburt. Obwohl ein 2700 bis 3200 Gramm schweres Baby es oft schneller auf die Welt schafft als ein Vier-Kilo-Baby, können die meisten Frauen ein großes (und auch extragroßes) Kind ohne Komplikation vaginal entbinden. Das Entscheidende bei jeder Geburt ist, ob der Kopf des Kindes durch Ihr Becken passt (siehe die vorangehende Frage).
Die Kindslage
»Wie kann ich feststellen, wie mein Kind im Uterus liegt? Ich würde gerne wissen, ob es schon die richtige Lage für die Geburt hat.«
R ate mal, was dieser Hubbel ist!« – Schultern, Ellbogen oder Po Ihres Kindes zu ertasten ist vielleicht ein unterhaltsames Spiel, aber nicht die genaueste Methode, um die Lage Ihres Kindes zu bestimmen. Ihr Arzt kann Ihnen eine genauere Vorstellung geben, indem er Ihren Bauch nach erkennbaren Körperteilen abtastet. Auch der Herzschlag des Babys gibt Hinweise auf seine Lage: Wenn das Köpfchen unten liegt, hört man den Herzschlag im unteren Bauch, und zwar besonders laut, wenn der Rücken des Kindes Ihrer Bauchdecke zugewandt ist. Wenn noch Zweifel bestehen, kann ein Ultraschall ein zuverlässiges Bild der Kindslage liefern.
Sie können es trotzdem nicht lassen, die kleinen runden Körperteile zu ertasten und zu streicheln? Spielen Sie ruhig weiter, und wenn das Ratespiel noch interessanter werden soll, können Sie nach diesen Hinweisen suchen:
Der Rücken des Kindes ist meist eine glatte, nach außen gewölbte Kontur gegenüber einer Ansammlung kleinerer Hubbel: den Händen, Füßen und Ellbogen.
Im 8. Monat hat sich das Köpfchen meist nahe des Beckens positioniert. Es ist rund und fest, und wenn man es sanft nach unten drückt, springt es wieder vor, und der Rest des Körpers bewegt sich.
Der Babypo ist unregelmäßiger geformt und weicher als der Rücken.
Beckenendlage
»Bei der letzten Vorsorgeuntersuchung hat mein Arzt den Kopf des Babys knapp unter meinen Rippen ertastet. Heißt das, es bleibt in der Steißlage?«
A uch wenn seine Behausung immer beengter wird, kann Ihr Baby auch in den letzten Schwangerschaftsmonaten noch ziemlich beeindruckende Turnübungen vollführen. Obwohl die meisten Föten zwischen der 32. und 38. Woche den Kopf nach unten richten (Steißlagen sind nur bei 5 Prozent der vollendeten Schwangerschaften zu beobachten), lassen einige bis kurz vor Schluss nicht wissen, welche Lage sie endgültig einnehmen wollen. Wenn Ihr Baby sich also momentan in Steißlage befindet, bedeutet das noch lange nicht, dass dies bis zur Entbindung so bleiben wird.
Wenn Ihr Kind aber stur in der Steißlage verbleibt und der Geburtstermin kurz bevorsteht, werden Sie und Ihr Arzt die verschiedenen Möglichkeiten besprechen, Ihr Kind doch noch zu drehen und die beste Entbindungsmethode finden.
Dreh dich, Baby, dreh dich
E inige Ärzte empfehlen einfache Übungen, um ein Baby aus der Beckenendlage in eine gebärfreundliche Schädellage zu bringen. Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie folgende Methoden zu Hause ausprobieren können: Schaukeln Sie mehrmals am Tag auf Händen und Knien vor und zurück, wobei das Gesäß höher liegen sollte als der Kopf; machen Sie Beckenkippen; gehen Sie auf die Knie (leicht auseinandergestellt), und beugen Sie sich nach vorn, bis Ihr Gesäß oben ist und Ihr Bauch beinahe den Boden berührt (wenn die Übung Erfolg haben soll, sollten Sie dreimal täglich 20 Minuten in dieser Position bleiben).
Sternengucker
B ei der Kindslage spielt nicht nur Oben und Unten, sondern auch Vorn und Hinten eine Rolle. Wenn das Baby mit dem Gesicht zu Ihrem Rücken im Uterus liegt und das Kinn auf die Brust gedrückt hat (wie die meisten Babys kurz vor der Entbindung), haben Sie Glück. Die sogenannte vordere Hinterhauptslage ist ideal für die Geburt, weil der Kopf des Kindes sich dann so einfach und bequem wie möglich durch Ihr Becken drehen kann, da der kleinste Teil des Kopfes unten liegt. Wenn Ihr Kind mit dem Gesicht zu Ihrem Bauch im Mutterleib liegt, sich also in der hinteren Hinterhauptslage befindet und damit zu den sogenannten Sternenguckern gehört, sind Rückenwehen wahrscheinlich, weil der Schädel des Kindes auf Ihre Wirbelsäule drückt. Außerdem könnte die
Weitere Kostenlose Bücher