Schwangerschaft und Geburt
Austreibungsphase etwas länger dauern.
Wenn sich der Geburtstermin nähert, wird Ihr Arzt herauszufinden versuchen, wohin der Kopf des Kindes zeigt (nach vorn oder hinten). Falls Sie aber schon jetzt in Unruhe sind, können Sie nach folgenden Hinweisen suchen: Wenn Ihr Kind in der vorderen Hinterhauptslage ist, spüren Sie einen harten, gleichmäßigen Bogen am Bauch (den Rücken Ihres Kindes). Wenn das Kleine in der hinteren Hinterhauptslage ist, könnte Ihr Bauch flacher und weicher wirken, weil Arme und Beine des Kindes nach vorn zeigen und kein glatter, harter Rücken ertastet werden kann.
Glauben Sie oder ist Ihnen gesagt worden, dass Ihr Baby sich in der hinteren Hinterhauptslage befindet? Machen Sie sich noch keine Sorgen wegen möglicher Rückenwehen. Die meisten Babys drehen sich während der Wehen in die vordere Hinterhauptslage. Einige Hebammen empfehlen, dem Kind einen kleinen Anstoß zu geben, bevor die Wehen beginnen, indem Sie sich auf alle viere begeben und das Becken schaukeln. Ob diese Methode ein Baby erfolgreich dreht, ist bisher nicht belegt, aber schaden kann es jedenfalls nicht. Zumindest kann es die Rückenschmerzen lindern, die Sie vielleicht jetzt schon haben.
»Wie kann ich mein Kind aus der Steißlage in die Schädellage bringen?«
E s gibt mehrere Möglichkeiten, ein Baby aus der Steißlage zu drehen. Ohne technischen Aufwand funktionieren einfache Übungen wie im Kasten in Kapitel 13 beschrieben. Eine weitere Möglichkeit ist die Moxibustion, eine Methode der Alternativmedizin, bei der eine Form der Akupunktur eingesetzt und kleine Mengen von getrockneten, feinen Beifußfasern (Moxa) an Therapiepunkten an den Füßen abgebrannt werden.
Wenn Ihr Baby sich immer noch nicht bewegen will, kann Ihr Arzt eine technikunterstützte, aber doch »handfeste« Maßnahme anwenden, um es in die gewünschte Kopfüberposition zu bringen: die äußere Wendung. Die äußere Wendung wird am besten in der 37. oder 38. Woche versucht oder zu Beginn der Wehen, wenn der Uterus noch relativ entspannt ist. Einige Ärzte beginnen eine äußere Wendung erst, nachdem eine PDA angelegt wurde. Das Verfahren wird durch Ultraschall kontrolliert und meist im Krankenhaus durchgeführt. Der Arzt legt die Hände auf Ihren Bauch (Sie werden etwas Druck, aber keine Schmerzen spüren – besonders, wenn Sie eine PDA haben) und versucht, Ihr Baby sanft zu drehen. Die äußere Wendung wird sorgfältig überwacht, damit während ihrer Durchführung keine Komplikationen auftreten.
Die Erfolgschancen sind recht hoch: Etwa zwei Drittel aller Versuche zur äußeren Wendung verlaufen erfolgreich. Bei Frauen, die schon einmal entbunden haben, ist die Erfolgsrate sogar höher, da bei ihnen die Uterus-und Bauchmuskeln lockerer geworden sind. Einige Babys verweigern die Drehung, und ein kleiner Prozentsatz lässt sich erst drehen, geht dann aber zurück in die Steißlage.
Wie liegt Ihr Baby?
Schädellage, Reine Beckenendlage, Fußlage, Querlage, Schräglage
Für die Entbindung spielt die Kindslage eine große Rolle. Die meisten Babys begeben sich rechtzeitig in die Schädellage bzw. Hinterhauptslage. Eine Steißlage oder Beckenendlage tritt in mehreren Formen auf. Bei der reinen Beckenendlage liegt der Steiß des Kindes zum Muttermund, und die Beine sind flach nach oben gestreckt. Bei der Fußlage zeigen ein Bein oder beide Beine nach unten. Bei der Querlage liegt das Baby quer im Uterus, und bei der Schräglage zeigt der Kopf des Babys statt zum Muttermund zur Hüfte der Mutter.
»Was heißt es für die Geburt, wenn mein Baby in der Steißlage bleibt? Ist trotzdem noch eine vaginale Entbindung möglich?«
O b Sie vaginal entbinden können, hängt von mehreren Faktoren ab – vor allem aber von der Verfahrensweise Ihres Arztes und Ihrem speziellen Fall. Die meisten Geburtshelfer machen routinemäßig einen Kaiserschnitt, wenn ein Baby sich in Steißlage befindet (nur 0,5 Prozent der Babys in Beckenendlage werden vaginal entbunden), da viele Studien nahelegen, dass dies der sicherere Weg ist. Es gibt aber Ärzte und Hebammen, die es unter bestimmten Umständen (das Baby ist in reiner Beckenendlage und das Becken der Mutter ausreichend groß) dennoch für sinnvoll erachten, eine vaginale Entbindung zu versuchen.
Eines sollten Sie bedenken, wenn Ihr Baby in Steißlage bleibt: Sie müssen die Geburt flexibel planen. Selbst wenn Ihr Arzt grünes Licht für einen Versuch zur vaginalen Geburt gibt, handelt es sich immer nur um
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