Schwangerschaft und Geburt
nicht die Einschätzungen, die Ihre Schwägerin, Ihre Kollegin oder Fremde in der Kassenschlange abgeben. Um die Entwicklung Ihres Kindes bei jeder Vorsorgeuntersuchung zu kontrollieren, wird der Arzt Ihren Bauch nicht nur anschauen. Er wird die Höhe des Uterusfundus (die obere Gebärmutterkante) bestimmen und Ihren Bauch abtasten, um die kleinen Gliedmaße zu lokalisieren und die Größe Ihres Babys einzuschätzen. Auch andere Tests und Ultraschall können zum Einsatz kommen, um Größe und Gewicht des Kindes annähernd zu bestimmen. Anders gesagt: Nur der Inhalt zählt – und ganz bestimmt liegt in Ihrem kleinen Bauch ein Baby, das groß genug ist.
Der Babybauch im 8. Monat
Hier drei verschiedene Beispiele für die Bauchform einer Schwangeren im 8. Monat. Die Unterschiede sind noch größer als in der frühen Schwangerschaft. Abhängig von der Größe und Lage Ihres Babys und Ihrer eigenen Statur und Gewichtszunahme liegt der Bauch höher oder tiefer und ist kleiner, breiter oder kompakter.
»Alle sagen, ich würde einen Jungen bekommen, weil ich nur am Bauch, nicht aber an den Hüften zugenommen habe. Ich weiß, das ist wahrscheinlich ein Ammenmärchen, aber steckt da ein Fünkchen Wahrheit drin?«
V orhersagen über das Geschlecht des Kindes – ob nun von Ammen oder anderen – treffen mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent zu. (Der Tipp auf einen Jungen sogar eher, weil 105 neugeborene Jungen auf 100 neugeborene Mädchen kommen.) Diese Quote mag für einen Wetteinsatz noch durchgehen, aber für die Wahl eines Vornamens und der Babyausstattung reicht sie wohl nicht aus.
Das gilt für sämtliche Einschätzungen wie »bei einem spitzen Bauch wird es ein Junge, bei einem breiten Bauch ein Mädchen« oder »bei einem Mädchen bekommt man eine längere Nase, bei einem Jungen nicht« … Hier bringen nur eine Fruchtwasserprobe oder ein Ultraschall Gewissheit.
Der Einfluss Ihrer körperlichen Statur auf die Geburt
»Ich bin 1, 70 m groß und sehr schmal. Ich habe Angst, dass ich Schwierigkeiten haben werde, mein Kind auf die Welt zu bringen.«
W enn es darum geht, welche körperlichen Voraussetzungen eine Geburt beeinflussen können, kommt es tatsächlich auf die Größe an – aber die »innere« Größe. Die Größe und Form Ihres Beckens in Relation zur Größe des kindlichen Kopfs entscheiden, wie schwer oder leicht die Entbindung sein wird. Auch wenn Sie sonst schmal gebaut sind, müssen Sie kein extrakleines Becken haben. Eine kleine, schlanke Frau kann ein »gebärfreudigeres« (wohlgemerkt inneres) Becken haben als eine große, stämmige Frau.
Wie sollen Sie aber wissen, welche Größe Ihr Becken hat? Ihr Arzt kann eine Schätzung abgeben, nachdem er für gewöhnlich bei der ersten Vorsorgeuntersuchung einige grobe Messungen vorgenommen hat. Wenn Anlass zur Sorge besteht, dass der Kopf des Kindes zu groß für Ihr Becken sein könnte, kann man sich mithilfe von Ultraschall einen genaueren Eindruck verschaffen.
Natürlich ist die durchschnittliche Größe des Beckens und anderer Knochenstrukturen bei schmaler gebauten Menschen kleiner. Glücklicherweise sieht die Natur aber meist kein großes Kind für eine kleine Mutter vor. Neugeborene sind für gewöhnlich sehr gut an die Statur und Beckenform ihrer Mutter angepasst. Und sehr wahrscheinlich wird auch Ihr Kind genau zu Ihnen passen.
Gewichtszunahme und Kindsgröße
»Ich habe so viel zugenommen, dass ich befürchte, mein Baby wird sehr groß sein. Dann habe ich sicher eine schwere Geburt.«
D ass Sie viel zugenommen haben, muss nicht bedeuten, dass auch Ihr Kind viel zugenommen hat. Das Gewicht Ihres Kindes wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Zum einen ist es genetisch bedingt (wenn Sie selbst ein hohes Geburtsgewicht hatten, wird das bei Ihrem Kind wahrscheinlich auch der Fall sein), und zudem spielt eine Rolle, welches Gewicht Sie vor der Schwangerschaft hatten (schwerere Frauen bekommen meist auch schwerere Babys) und durch welche Nahrungsmittel Sie vor allem zugenommen haben. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren kann bei einer Gewichtszunahme von 16 bis 18 Kilo das Neugeborene durchaus nur 2700 bis 3200 Gramm wiegen, und genauso gut kann bei einer Gewichtszunahme von nur zwölf Kilo ein 3600 Gramm schweres Kind zur Welt kommen. Im Durchschnitt gilt aber: je größer die Gewichtszunahme, desto schwerer das Baby.
Durch das Abtasten Ihres Bauches und die Bestimmung der Höhe des Uterusfundus (der oberen Gebärmutterkante) kann
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