Schwangerschaft und Geburt
Wehen auszulösen, aber da bisher keine Studie den Beweis erbracht hat, dass diese Kräutermixturen tatsächlich wehenförderlich sind, lassen Sie lieber die Finger davon, solange Ihr Arzt kein grünes Licht gibt.
Und während Sie über solche Methoden nachdenken, vergessen Sie nicht, dass die Geburt auf jeden Fall beginnen wird – entweder von allein oder mit etwas Nachhilfe Ihrer Geburtshelfer –, spätestens in ein bis zwei Wochen.
Das Baby ist über dem Termin
»Ich bin eine Woche über dem Termin. Kann es sein, dass die Geburt nicht von allein beginnt?«
D as magische Datum ist auf dem Kalender rot umkringelt. Vierzig Wochen lang ist jeder Tag erwartungsvoll abgehakt worden. Dann, endlich, ist der große Tag gekommen – nur das Baby nicht, wie in ungefähr der Hälfte aller Schwangerschaften. Die Vorfreude verwandelt sich in Mutlosigkeit. Kinderwagen und Babybettchen sind immer noch leer. Erst einen Tag. Dann eine Woche. Und in zehn Prozent aller Schwangerschaften, gerade bei Erstgebärenden, noch eine zweite Woche. Wird die Schwangerschaft denn nie zu Ende gehen?
Frauen, die die 42. Woche erreicht haben, glauben vielleicht kaum noch daran, dass jede Schwangerschaft einmal zu Ende geht, auch wenn die Geburt nicht eingeleitet wird. Studien haben ergeben, dass ungefähr 70 Prozent aller Geburten, die über dem Termin sind, in Wirklichkeit gar nicht überfällig sind. Sie gelten nur deshalb als überfällig, weil der Empfängniszeitpunkt falsch berechnet worden ist. Das liegt meistens daran, dass der Eisprung nicht regelmäßig war oder die Frau das Datum ihrer letzten Periode nicht mehr genau wusste. Wenn Geburtstermine mithilfe früher Ultraschalluntersuchungen ermittelt worden sind, fällt die Rate der Übertragungen signifikant von bisher zehn auf zwei Prozent.
Selbst wenn Sie zu den zwei Prozent gehören, die wirklich über dem Termin sind, wird Ihr Arzt dafür sorgen, dass Sie nicht über die 42. Woche kommen. In den meisten Fällen warten die Ärzte gar nicht so lange, sondern leiten die Geburt ein, sobald Ihr Kind 41. Wochen hinter sich gebracht hat. Und wenn die Untersuchungsergebnisse darauf hindeuten, dass die Plazenta nicht mehr richtig arbeitet oder dass der Fruchtwasserspiegel zu tief gesunken ist – oder wenn andere Anzeichen darauf hindeuten, dass das Baby nicht gut gedeiht –, werden die Ärzte auf jeden Fall handeln und je nach Situation entweder die Geburt einleiten oder einen Kaiserschnitt durchführen. Sollten Ihre Wehen also nicht von allein losgehen, werden Sie trotzdem nicht ewig schwanger bleiben.
»Ich habe gehört, dass übertragene Babys sich nicht weiterentwickeln. Ich bin gerade am Ende der 40. Woche angelangt – muss mein Baby jetzt entbunden werden?«
N ur weil Ihre Schwangerschaft die vorgeschriebenen 40 Wochen überschritten hat, ist der Aufenthalt Ihres Babys in der Gebärmutter nicht zwangsläufig überzogen – und auch eine rasche Geburtseinleitung ist nicht zwingend. Viele Babys wachsen und gedeihen bis weit in den 10. Monat hinein. Aber wenn die Schwangerschaft über den errechneten Termin andauert (theoretisch bis zum Beginn der 42. Woche), wird das Milieu in der Gebärmutter für Ihr Baby ungünstiger. Die alternde Plazenta produziert möglicherweise zu wenig Nährstoffe und Sauerstoff, und auch die Produktion von Fruchtwasser kann nachlassen.
Babys, die vor der Geburt einige Zeit in dieser ungastlichen Umgebung verbracht haben, nennt man übertragen. Ihre Haut ist trocken, rissig und schilferig, weil die schützende Käseschmiere bereits abgestoßen worden ist. Da sie »älter«
Die Dammmassage
S ie warten auf Ihr Baby, und die Zeit wird Ihnen lang? Dann legen Sie (oder Ihr Partner) doch einfach Hand an sich an. Eine Dammmassage soll den Damm (den Bereich zwischen Scheide und After) der Erstgebärenden sanft dehnen und so den stechenden Schmerz mildern, der beim Kopfdurchtritt auftritt. Ein weiterer Vorteil der Dammmassage: Nach Aussage mancher Experten kann dadurch auch ein Dammschnitt oder Dammriss verhindert werden.
Und so funktioniert die Dammmassage: Sie führen Ihren Daumen oder Zeigefinger (mit gewaschenen Händen und kurzen Fingernägeln) in die Vagina ein. (Machen Sie Ihre Finger mit ein wenig naturbelassenem Öl oder einem speziellen Dammöl geschmeidig.) Streichen Sie mit leichtem Druck unten und seitlich über Ihren Damm in Richtung Darm. Dies machen Sie fünf Minuten jeden Tag während der letzten Schwangerschaftswochen. Sie haben keine Lust
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