Schwangerschaft und Geburt
(Bruder oder Schwiegervater zum Beispiel), sich so etwas überhaupt ansehen? Vielleicht werden Sie nervös, obwohl Sie unbedingt Entspannung bräuchten, weil die Gäste peinlich berührt sind. Wollen Sie, dass alle herumstehen und sich unterhalten, während Sie sich vielleicht nach Frieden, Stille und Ruhe sehnen? Werden Sie sich verpflichtet fühlen, Ihre Gäste zu unterhalten, obwohl Sie sich auf die Geburt Ihre Kindes konzentrieren müssen?
Falls Sie sich dennoch für mehr als eine Begleitperson entscheiden, denken Sie daran, dass Sie (und Ihre Gäste) flexibel sein müssen. Es besteht immer die Möglichkeit, dass bei der geplanten natürlichen Geburt Zwischenfälle auftreten und unerwartet ein Kaiserschnitt notwendig wird. In diesem Fall wird nur eine Person, in der Regel der zukünftige Papa, im OP zugelassen. Oder Sie wollen nach zwei Stunden Wehen doch keine Gäste mehr um sich haben und schicken sie hinaus. (Sie müssen dabei keine Rücksicht auf die Gefühle Ihrer Gäste nehmen. Was zählt, sind allein Ihre Gefühle als Gebärende.)
Sie wollen gar nicht mehrere Begleitpersonen dabeihaben? Lassen Sie sich von Modetrends – oder aufdringlichen Verwandten – nicht drängen. Richtig ist, was Sie und Ihr Partner als richtig empfinden.
Wehenfördernde Speisen
A ppetit auf Wehen? Sie würden alles dafür tun – oder essen, damit die Wehen endlich losgehen? Es gibt alle möglichen Geschichten über Wehen fördernde Speisen, aber keine ist wissenschaftlich belegt. Wer hat nicht schon von diesem letzten Abendessen vor der Geburt gehört, das angeblich die Wehen in Schwung gebracht hat. Ein typisches Beispiel: Man soll, vorausgesetzt, der Magen verträgt es, etwas Scharfes essen. Oder man soll etwas essen, das die Verdauung – und möglichst auch die Gebärmutter – in Aufruhr versetzt (wie wäre es mit einer Fuhre Kleieplätzchen gefolgt von einem Eimer Pflaumensaft?). Sie haben keine Lust auf solch anregende Genüsse? Manche Frauen schwören auf Auberginen, Tomaten und Balsamessig (nicht unbedingt zusammen genießen), andere behaupten, Ananas sei das Ticket für den Wehenexpress. Was immer Ihnen auch erzählt wird, denken Sie daran, dass kein Essen die Wehen auslösen kann, wenn Ihr Baby und Ihr Körper nicht startbereit sind.
Aktionsplan
I n welchen Abständen müssen die Wehen kommen, wenn Sie ins Krankenhaus fahren oder die Hebamme benachrichtigen sollen? Sollen Sie losfahren, wenn die Fruchtblase geplatzt ist? Klären Sie diese wichtigen Fragen, bevor es so weit ist und die Wehen eingesetzt haben. Besprechen Sie diese und andere logistische Fragen bei Ihrem nächsten Termin mit Ihrem Arzt, und schreiben Sie sich alle relevanten Punkte auf, denn wenn es wirklich losgeht, denken Sie bestimmt nicht mehr an alle Einzelheiten.
Planen Sie auch den Weg in die Geburtsklinik. Wie lange dauert es zu den verschiedenen Tageszeiten, welche Transportmöglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung, falls niemand da ist, der Sie bringen kann (selbst fahren kommt nicht infrage!). Und wenn Sie Kinder haben oder sich um einen Pflegefall oder ein Haustier kümmern müssen, regeln Sie auch deren Versorgung im vorhinein.
Bewahren Sie Kopien aller oben genannten Punkte in Ihrer Handtasche und im Klinikkoffer auf, und befestigen Sie auch ein Exemplar deutlich sichtbar an der Kühlschranktür.
Noch eine lange Geburt?
»Bei meinem ersten Kind dauerte die Geburt 30 Stunden, die eigentlichen Geburtswehen drei Stunden. Es ging alles gut, aber ich habe einen Horror, so etwas noch einmal durchzumachen.«
W er nach einer solchen Erfahrung noch einmal in den Ring steigt, verdient wirklich eine Änderung zum Besseren. Und die Chancen dafür stehen gut. Beim zweiten Kind ist es viel wahrscheinlicher, dass die Geburt leichter verläuft, auch wenn es keine absolute Sicherheit oder Garantie gibt. Die Stellung des Kindes im Mutterleib und andere Faktoren beeinflussen den Geburtsvorgang. Niemand kann genau vorhersagen, wie die Geburt verlaufen wird.
Meistens sind zweite und spätere Geburten leichter und kürzer – oft wesentlich kürzer. Der Geburtskanal ist bereits geweitet und bietet weniger Widerstand, und die Muskeln sind nicht mehr so fest. Die Geburt verläuft vielleicht nicht völlig ohne Anstrengung – das ist selten –, aber sie ist wahrscheinlich auch nicht so schmerzhaft. Oft ist der Unterschied am deutlichsten bei den Geburtswehen. Zweite Kinder kommen oft innerhalb von Minuten statt von Stunden.
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