Schwangerschaft und Geburt
meine Kleine fast da ist, mache ich mir Sorgen, ob ich richtig für sie sorgen kann. Ich habe noch nie ein Neugeborenes gehalten.«
D ie meisten Frauen sind keine geborenen Mütter (genauso wie Männer keine geborenen Väter sind), die instinktiv wissen, wie man das Baby beruhigt, wenn es schreit, wie man es wickelt oder badet. Mutterschaft – beziehungsweise Elternschaft – ist eine erlernte Fertigkeit, die enorm viel Praxis erfordert, bis man sie einigermaßen beherrscht (wohlgemerkt – perfekte Eltern gibt es nicht).
Früher haben Frauen regelmäßig an den Babys anderer Leute üben können, haben sich um die kleineren Geschwister oder um Kinder von Verwandten oder Nachbarn gekümmert, bevor sie selbst Kinder bekamen. Heutzutage geht es vielen Frauen genau wie Ihnen. Sie haben vor der Geburt ihres eigenen Kindes noch nie ein Neugeborenes im Arm gehalten. Die Ausbildung zur Mutter geschieht im Alltag mit dem Baby und mit ein wenig Unterstützung durch Ratgeberbücher, Zeitschriften und Internetseiten, und wenn Sie Glück haben, wird in Ihrer Gegend ein Säuglingspflegekurs angeboten. Die neue Mutter fühlt sich in den ersten Wochen – oder auch länger – oft überfordert: Das Baby schreit mehr, als es schläft, die Windeln laufen aus, und über dem Kindershampoo »ohne Tränen« werden viele Tränen vergossen (vom Kind und von der Mutter).
Langsam, aber sicher – nach vielen vollen Windeln, Marathon-Still-Sessions und schlaflosen Nächten – wird sich die neue Mutter (auch die unerfahrenste) wie eine alte Häsin vorkommen. Aus Ängstlichkeit wird Sicherheit. Das Baby, das sie sich erst kaum zu halten traute (es wird doch nicht kaputtgehen?), liegt nun lässig in ihrer linken Armbeuge, während sie mit der Rechten Rechnungen am Computer zahlt oder den Staubsauger durch die Wohnung schiebt. Sie kann Vitamintabletten verabreichen, das Kind baden und wie im Schlaf (manchmal wirklich halb schlafend) rudernde Arme und Beine in Strampelanzüge packen. Wenn die frischgebackene Mutter richtig in Fahrt gekommen ist und sich ein etwas planbarerer Alltagsablauf eingestellt hat, wird ihr die Versorgung des Kleinkindes zur zweiten Natur. Sie fühlt sich jetzt richtig als Mutter, so wie Sie demnächst – auch wenn Sie es sich im Moment nur schwer vorstellen können.
Die ersten Tage mit dem Neugeborenen werden kein Kinderspiel, aber sie sind weniger anstrengend, wenn Sie manches schon eingeübt haben, bevor man Ihnen Ihr Kleines in die Arme legt (und die Rund-um-die-Uhr-Versorgung beginnt). Die folgenden Vorschläge sollen Müttern (und Vätern) helfen, sich leichter in ihre neue Rolle einzufinden: Besuchen Sie eine Säuglingsstation, und sehen Sie sich die Neugeborenen an. Nehmen Sie das Baby von Freunden oder Verwandten in den Arm, wickeln Sie und beruhigen Sie es. Informieren Sie sich mittels Büchern, DVDs, Internet und Internetforen über das erste Lebensjahr (niemand kann Ihnen mehr über Mutterschaft beibringen als andere Mütter). Besuchen Sie einen Säuglingskurs (und einen Erste-Hilfe-Kurs für Säuglinge). Sprechen Sie mit Freunden, die erst kürzlich Eltern geworden sind. Das gibt Ihnen Sicherheit, und Sie erfahren, dass alle Eltern am Anfang Lampenfieber haben.
Packliste für das Krankenhaus oder die Geburtsklinik
S ie könnten auch mit nichts als Ihrem schwangeren Bauch und der Versicherungskarte im Krankenhaus oder der Geburtsklinik aufkreuzen, aber eine solch spärliche Ausrüstung ist nicht unbedingt zu empfehlen. Leichtes Gepäck dagegen ist durchaus ratsam (Sie müssen mit Ihrem dicken Bauch nicht auch noch einen dicken Koffer schleppen). Packen Sie also nur ein, was Ihnen wirklich nötig und wichtig erscheint. Packen Sie Ihren Klinikkoffer rechtzeitig (damit Sie nicht das Haus nach Ihrem iPod absuchen müssen, wenn die Wehen schon im Fünf-Minuten-Abstand kommen), und wählen Sie dabei aus den folgenden Dingen aus:
Für den Kreißsaal
zum Beispiel dieses Buch und auch ein Notizbuch, in das Sie alles schreiben können, was Ihnen bei der Geburt und der ersten Begegnung mit Ihrem Baby wichtig ist. Dann einen Stift und einen Schreibblock, in den Fragen und Antworten zur Geburt, zu Ihrem Befinden und dem Befinden des Babys notiert werden können, sowie Informationen für die Entlassung oder die Namen der Ärzte und Pflegerinnen, die sich um Sie gekümmert haben.
mehrere Kopien Ihres Geburtsplans, falls vorhanden
eine Uhr mit Sekundenzeiger, um den Abstand der Wehen zu messen. Am besten Ihre
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