Schwangerschaft und Geburt
können diesen Vorgang beschleunigen. Wenn Ihnen Ihre Vagina auch sechs Monate nach der Geburt immer noch überdehnt oder schlaff erscheint, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine mögliche Behandlung.
Apgar-Index
D er Apgar-Index ist ein Richtwert für die Beurteilung der Gesundheit eines Neugeborenen. Eine, fünf und zehn Minuten nach der Geburt kontrollieren die Hebamme oder der Arzt Atmung, Puls, Grundtonus (Muskelspannung), das Aussehen und die Reflexe des Kindes. Bei Neugeborenen, die mit mehr als sechs Punkten bewertet werden, ist alles in Ordnung. Gesunde Babys werden meistens mit einem Apgar Wert von 9/10/10 geboren.
Der Anblick von Blut
»Wenn ich Blut sehe, wird mir schlecht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es schaffen werde, bei der Geburt meines Kindes zuzuschauen.«
A n dieser Stelle erst mal ein paar gute Nachrichten für alle Zartbesaiteten. Erstens ist da gar nicht so viel Blut – kaum mehr, als Sie es von Ihrer Periode gewohnt sind. Zweitens sind Sie bei der Geburt kein Zuschauer, sondern eine aktive Teilnehmerin, die ihre ganze Konzentration und Energie darauf verwendet, dem Baby durch stetes Pressen Zentimeter für Zentimeter auf die Welt zu helfen. Vor lauter Aufregung und Erwartung (und auch vor Schmerzen und Erschöpfung) werden Sie wahrscheinlich gar kein Blut bemerken, geschweige denn, sich davon irritieren lassen. Wenn Sie frischgebackene Mütter fragen, werden Ihnen nur wenige berichten können, wie blutig ihre Entbindung gewesen ist – wenn überhaupt.
Falls Sie dennoch auf keinen Fall Blut sehen wollen, dann sehen Sie im Augenblick der Geburt einfach nicht hin (und schauen Sie auch weg, wenn ein Dammschnitt vorgenommen wird). Schauen Sie stattdessen über Ihren Bauch hinweg auf das Köpfchen Ihres Kindes, sobald es sich zeigt. Aus diesem Blickwinkel wird fast kein Blut zu sehen sein. Doch bevor Sie sich entschließen, bei Ihrer eigenen Geburt nicht zuzuschauen, sehen Sie sich eine Geburt auf DVD an. Vermutlich werden Sie dann eher erstaunt als entsetzt sein.
Auch manche Väter machen sich Gedanken, wie sie die Geburt überstehen sollen. Falls Ihr Partner deswegen besorgt ist, soll er Kapitel 19 lesen.
ALLES ÜBER Die Geburt
E in Kind zur Welt zu bringen ist nicht nur eine einmalige Herausforderung, sondern auch ein unvergleichliches emotionales und körperliches Erlebnis. Vielleicht werden Sie diesem Ereignis mit einem beklommenen Gefühl (und mit ein wenig Angst) entgegensehen, aber wenn erst einmal alles vorbei ist, werden Sie wahrscheinlich voller Freude (und vielleicht auch mit Erleichterung) darauf zurückblicken.
Zum Glück müssen Sie nicht alles allein durchmachen. Neben Ihrem Partner wird Ihnen noch ausreichend medizinisches Fachpersonal zur Seite stehen. Aber trotz dieses geballten Sachverstands, der Ihnen zur Verfügung steht, kann es hilfreich sein, wenn Sie selbst ein paar Grundkenntnisse besitzen.
Nach neun Monaten – in denen die Beschwerden von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Sodbrennen und Rückenschmerzen reichten – wissen Sie mittlerweile bestimmt alles über Schwangerschaft. Aber was ist mit Wehen und Geburt?
Es ist schwer vorauszusagen, was Sie erwartet, denn so wie jede Schwangerschaft verschieden ist, sind auch Wehen und Geburt verschieden. Aber so, wie es beruhigend ist zu wissen, was einen während der Schwangerschaft erwartet, ist es auch beruhigend, wenn man eine Ahnung davon hat, was bei der Geburt auf einen zukommen kann – auch wenn alles anders kommt als erwartet (mit Ausnahme des glücklichen, knuddeligen Endes).
Stadien und Phasen der Geburt
D ie Geburt verläuft in drei Stadien: Wehen, Geburt des Kindes und Nachgeburt. Falls die Wehen nicht durch einen Kaiserschnitt abgekürzt (oder unterbrochen) werden, erleben alle Frauen das Wehenstadium mit einer Latenz-, Aktiv-und Übergangsphase. Anhand der Dauer und Intensität der Wehen sowie aufgrund einiger Symptome lässt sich genau bestimmen, in welcher Wehenphase Sie sich gerade befinden. In gewissen Abständen durchgeführte interne Untersuchungen werden den Fortgang bestätigen.
Erstes Stadium: Wehen
Phase 1: Frühe Wehen (Latenzphase) – Erweiterung und Öffnung des Muttermunds auf bis zu drei Zentimeter; Kontraktionen dauern zwischen 30 und 45 Sekunden und treten im Abstand von 20 Minuten oder weniger auf.
Phase 2: Aktive Wehen (Aktivphase) – Öffnung des Muttermunds auf bis zu sieben Zentimeter; Kontraktionen dauern zwischen 40 und 60 Sekunden und treten im Abstand von drei
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