Schwangerschaft und Geburt
zwischen den Wehen in den Geburtskanal zurückgleitet. Außerdem kann die Saugglocke die Mutter während der Wehen beim Pressen unterstützen. Vakuumextraktionen werden bei etwa fünf Prozent der Geburten durchgeführt und sind unter Umständen eine sinnvolle Alternative zu Zangengeburt und Kaiserschnitt.
Ihr Arzt wird eine Vakuumextraktion aus demselben Grund durchführen wie eine Zangengeburt (siehe vorherige Frage). Bei Saugglockenentbindungen besteht eine geringere Verletzungsgefahr für die Vagina (und möglicherweise ist auch die Wahrscheinlichkeit einer Episiotomie geringer) und ein geringerer Bedarf an Lokalanästhesien als bei Zangengeburten – ein weiterer Grund, weshalb heute immer mehr Ärzte der Vakuumextraktion den Vorzug geben.
Nach der Anwendung der Saugglocke kann der Kopf des Neugeborenen eine Schwellung aufweisen, aber diese bedarf normalerweise keiner Behandlung und verschwindet innerhalb von ein paar Tagen. Sollte die Vakuumextraktion nicht erfolgreich verlaufen, wird wie nach einer missglückten Zangengeburt ein Kaiserschnitt vorgenommen.
Wenn eine Vakuumextraktion nötig wird, handelt es sich immer um eine Situation, in der die Geburt möglichst zeitnah beendet werden muss. Wichtig ist hier, dass Sie gut mitarbeiten und fest mitpressen, wenn Ihr Geburtshelfer oder Ihre Hebamme Ihnen dies mitteilt. Kleine Ruhepausen sind in der Wehenpause nötig, hier sollen Sie gut zu Ihrem Kind atmen, damit dieses noch genügend Sauerstoff erhält.
In der Regel dauert die Vakuumextraktion nicht länger als drei bis vier Wehen.
Sprechen Sie vor der Geburt mit Ihrem Arzt über den möglichen Einsatz von Saugglocken oder Geburtszangen. Je mehr Sie wissen, desto besser sind Sie auf alle Eventualitäten während der Geburt vorbereitet.
Saugglocke
Wehenpositionen
»Ich weiß, dass man während der Wehen nicht flach auf dem Rücken liegen sollte. Aber welche Position ist die beste?«
E s besteht keine Notwendigkeit, während der Wehen zu liegen, und vermutlich ist es überaus ineffizient, Ihr Baby im Liegen zu bekommen: erstens, weil Sie nicht die Schwerkraft nutzen, um Ihr Baby auf die Welt zu bringen, und zweitens, weil in Rückenlage das Risiko besteht, dass die Hauptblutgefäße abgedrückt werden (und möglicherweise die Blutzufuhr zum Fötus gedrosselt wird). Deshalb sollten werdende Mütter während der Wehen eine Position einnehmen, die für sie am bequemsten ist, und ihre Position so oft wie möglich wechseln. Bewegung während der Wehen sowie ein häufiger Positionswechsel lindern nicht nur Beschwerden, sondern beschleunigen auch die Geburt.
Sie können eine oder mehrere der folgenden Wehen-und Geburtshaltungen auswählen:
Stehen oder herumlaufen. Eine aufrechte Haltung lindert nicht nur die Wehenschmerzen, sondern macht sich auch die Schwerkraft zunutze, die dafür sorgt, dass sich der Gebärmutterhals weitet und dem Baby den Weg durch den Geburtskanal erleichtert. Obwohl Sie vermutlich keinen Dauerlauf mehr absolvieren wollen, wenn die Wehen erst einmal rasch hintereinander und heftig auftreten, kann es im Anfangsstadium der Wehen hilfreich sein, ein wenig herumzugehen oder sich einfach an eine Wand oder an den Partner zu lehnen.
Schaukeln. Gewiss, Ihr Baby ist noch nicht auf der Welt, aber trotzdem wird es ihm gefallen, ein bisschen hin-und hergeschaukelt zu werden – und Ihnen wird es auch guttun, vor allem wenn die Wehen einsetzen. Setzen Sie sich auf einen Stuhl oder Pezziball, oder bleiben Sie aufrecht stehen, und bewegen Sie sich vor und zurück. Durch diese Schaukelbewegung wird dem Kind der Weg durchs Becken erleichtert. Und in einer aufrechten Position können Sie sich bei der Geburt wieder die Schwerkraft zunutze machen.
Hockstellung. Vermutlich werden Sie nicht im Stehen gebären können, aber kurz vor der Austreibungsphase werden Sie vielleicht das Bedürfnis haben, in die Hocke zu gehen. Es hat seinen Grund, weshalb Frauen schon seit Jahrhunderten ihre Kinder in der Hocke zur Welt bringen: Es funktioniert. Wenn Sie hocken, kann sich Ihr Becken am weitesten öffnen, und das Baby hat mehr Bewegungsfreiheit. Ihr Partner kann Sie in der Hocke abstützen (Sie werden wahrscheinlich etwas zittrig sein, deshalb brauchen Sie so viel Unterstützung wie möglich), oder Sie können sich an der Querstange am Fußende des Bettes festhalten (stützen Sie sich auf die Stange, damit Ihre Beine in der Hocke nicht ermüden).
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