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Schwangerschaft und Geburt

Schwangerschaft und Geburt

Titel: Schwangerschaft und Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Murkoff , Sharon Mazel
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beim Austritt schon schmerzunempfindlich ist, kann auf eine örtliche Betäubung verzichtet werden. Ihr Arzt oder die Hebamme werden dann mit einer speziellen Episiotomie-Schere entweder einen medianen Dammschnitt entlang der Mittellinie (direkt zum After hin) oder einen mediolateralen Schnitt (vom After weg) vornehmen.
    Nach der Geburt des Babys und der Abstoßung der Plazenta wird der Arzt die Wunde unter örtlicher Betäubung (falls Sie zuvor noch keine bekommen haben oder die Wirkung der Periduralanästhesie nachgelassen hat) vernähen.
    Um einen Dammschnitt zu vermeiden und die Geburt zu erleichtern, empfehlen manche Hebammen Erstgebärenden ein paar Wochen vor dem errechneten Geburtstermin eine Dammmassage. (Wenn Sie schon früher vaginal entbunden haben, ist Ihr Dammbereich bereits so dehnbar, dass sich eine Massage vermutlich erübrigt.) Neben einer Dammmassage können während der Wehen auch warme Kompressen hilfreich sein, um Dammbeschwerden zu lindern. Sie können sich beim Pressen auch hinstellen oder in Hockstellung gehen und tief ausatmen oder grunzen, um die Dehnung des Damms zu erleichtern. In der Austreibungsphase wird Ihre Hebamme wahrscheinlich durch spezielle Grifftechniken einen sanften Gegendruck auf den Damm ausüben, damit der Kopf des Kindes nicht zu schnell herauskommt und einen unnötigen Riss verursacht.
    Falls Sie es nicht schon getan haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, dem Team der geburtshilflichen Abteilung oder Ihrer Hebamme über das Thema »Episiotomie«. Höchstwahrscheinlich ist er/sie damit einverstanden, dass ein Dammschnitt nur dann durchgeführt wird, wenn ein triftiger Grund vorliegt. Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Einstellung zu einem Dammschnitt auch in Ihrem Geburtsplan dokumentieren. Aber bedenken Sie, dass sich ein Dammschnitt gelegentlich als notwendig erweist und dass die endgültige Entscheidung im Kreißsaal getroffen werden sollte – wenn das niedliche Köpfchen zum Vorschein kommt.
Zangengeburt
    »Wie wahrscheinlich ist es, dass bei mir eine Zangengeburt erforderlich ist?«
    H eutzutage ist das ziemlich unwahrscheinlich. Geburtszangen – lange gebogene zangenähnliche Instrumente, die dazu dienen, dem Baby aus dem Geburtskanal zu helfen – kommen nur bei einem sehr geringen Prozentsatz der Geburten zum Einsatz (Saugglockenentbindungen kommen häufiger vor; siehe nächste Frage). Sollte sich Ihr Arzt jedoch für eine Zangengeburt entscheiden, dann können Sie ganz beruhigt sein; sie ist ebenso sicher wie ein Kaiserschnitt oder eine Saugglockenentbindung, wenn sie von einem erfahrenen Arzt korrekt ausgeführt wird (viele junge Ärzte sind an den Umgang mit einer Geburtszange nicht gewöhnt, und manche benutzen sie nur ungern).
    Eine Zangengeburt wird vorgenommen, wenn die Mutter sehr erschöpft ist oder wenn sie unter einer Herzschwäche oder sehr hohem Blutdruck leidet und das anstrengende Pressen ihrer Gesundheit schaden könnte. Dieses Verfahren kann auch eingesetzt werden, wenn das Baby aufgrund einer fötalen Notlage rasch auf die Welt geholt werden muss (vorausgesetzt, das Baby befindet sich in einer günstigen Position – zum Beispiel wenn das Köpfchen bald herauskommt) oder wenn das Baby in der Austreibungsphase ungünstig liegt (mithilfe der Geburtszange kann der Kopf des Kindes gedreht werden, um die Geburt zu erleichtern).
    Vor dem Einsatz der Geburtszange muss der Muttermund vollständig geöffnet, die Blase leer und die Fruchtblase geplatzt sein. Dann werden Sie örtlich betäubt (falls Sie nicht bereits eine Periduralanästhesie bekommen haben). Wahrscheinlich wird auch ein Dammschnitt vorgenommen, um die Vaginalöffnung für den Einsatz der Geburtszange zu erweitern. Anschließend werden die gebogenen Zangenlöffel nacheinander seitlich an den Kopf des Kindes angelegt und in die richtige Lage gebracht, um dann das Baby langsam herauszuholen. Durch die Zangen verursachte Blutergüsse oder Schwellungen am Kopf des Kindes verschwinden normalerweise ein paar Tage nach der Geburt.
    Sollte der Versuch mit der Geburtszange misslingen, wird wahrscheinlich ein Kaiserschnitt durchgeführt.
Vakuumextraktion (Saugglockenentbindung)
    »Meine Freundin wurde mit einer Saugglocke entbunden. Ist das genauso wie eine Zangengeburt?«
    B eide Verfahren dienen demselben Zweck. Bei der Vakuumextraktion wird eine Saugglocke an den Kopf des Kindes angelegt, die das Baby aus dem Geburtskanal herausleitet. Durch das Ansaugen wird verhindert, dass der kindliche Kopf

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