Schwangerschaft und Geburt
werdender Väter wieder.
Die Hormone sind schuld
G lauben Sie, nur weil Sie ein Mann sind, seien Sie gegen Hormonschwankungen immun, die normalerweise Frauen vorbehalten sind? Irrtum. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass bei werdenden und jungen Vätern der Testosteronspiegel sinkt und vom Körper vermehrt das weibliche Sexualhormon Estradiol gebildet wird. Vermutlich wird durch diese hormonellen Veränderungen, die im Tierreich häufig anzutreffen sind, die Zärtlichkeit im Manne wachgerufen. Außerdem führen sie bei werdenden Vätern zu ziemlich merkwürdigen und erstaunlichen, schwangerschaftsähnlichen Symptomen wie zum Beispiel Essgelüsten, Übelkeit, Gewichtszunahme und Stimmungsschwankungen. Obendrein wird dadurch die Libido des werdenden Vaters unter Kontrolle gehalten (was oftmals ein Segen ist, da ein allzu starkes sexuelles Verlangen während der Schwangerschaft manchmal lästig sein kann – und erst recht, wenn das Baby da ist). Innerhalb von drei bis sechs Monaten normalisiert sich der Hormonspiegel wieder, und diese Pseudoschwangerschaftssymptome verschwinden. Auch die Libido normalisiert sich (was nicht notwendigerweise auf das Sexualleben zutrifft; das geht erst wieder seinen gewohnten Gang, wenn das Baby nachts durchschläft).
Natürlich sind nicht all Ihre Träume ein Ausdruck von Angst. Manche Träume – in denen Sie ein Baby im Arm halten oder baden oder mit der Familie im Park spazieren gehen – zeigen, wie sehr Sie sich auf die bevorstehende Ankunft des Kindes freuen. (Mehr über Träume und Fantasien erfahren Sie in Kapitel 12.)
Eines ist sicher: Sie sind mit Ihren Träumen nicht allein. Werdende Mütter haben (aus denselben Gründen) ebenfalls seltsame Träume – und wegen der Hormone sind diese sogar noch lebhafter. Vertrauen Sie sich am Morgen gegenseitig Ihre Träume an; das kann sich zu einem intimen, aufschlussreichen und wohltuenden Ritual entwickeln, solange Sie das Ganze nicht allzu ernst nehmen. Schließlich sind es nur Träume.
Der Umgang mit den Stimmungsschwankungen der Partnerin
»Ich habe zwar von Stimmungsschwankungen während der Schwangerschaft gehört, aber darauf war ich nicht vorbereitet. An einem Tag ist sie gut gelaunt und am nächsten depressiv, und ich kann ihr anscheinend nichts recht machen.«
W illkommen in der wunderbaren – und manchmal verrückten – Welt der Schwangerschaftshormone. Wunderbar, weil sie dafür sorgen, dass das winzige Lebewesen, welches sich im Bauch Ihrer Partnerin eingenistet hat (und das Sie bald im Arm halten werden), ausreichend versorgt wird. Und verrückt, weil sie nicht nur ihren Körper kontrollieren (und sie sich deshalb oft elend fühlt), sondern auch ihre Psyche. Sie kann weinerlich, über alle Maßen begeistert, unverhältnismäßig sauer, überglücklich und genervt sein ... und das alles noch vor dem Mittagessen.
Am stärksten sind die Stimmungsschwankungen einer werdenden Mutter normalerweise im ersten Trimenon, wenn die Schwangerschaftshormone voll im Fluss sind (und wenn sie sich gerade darauf einstellt). Doch selbst wenn sich der Hormonspiegel im zweiten und dritten Trimenon stabilisiert, müssen Sie damit rechnen, dass die Achterbahnfahrt der Gefühle weitergeht und die emotionalen Hochs und Tiefs (und die gelegentlichen Gefühlsausbrüche) bis zur Geburt und darüber hinaus andauern.
Was kann ein werdender Vater also tun? Hier sind ein paar Vorschläge:
Haben Sie Geduld. Eine Schwangerschaft dauert nicht ewig (obwohl es im 9. Monat manchmal den Anschein hat). Auch das geht vorbei, und es wird viel einfacher, wenn Sie Geduld haben. In der Zwischenzeit sollten Sie versuchen, den Durchblick zu behalten und alles zu tun, um Ihre innere Ruhe zu bewahren.
Nehmen Sie die Gefühlsausbrüche Ihrer Partnerin nicht persönlich. Und nehmen Sie sie ihr nicht übel. Schließlich hat sie sie nicht unter Kontrolle. Denken Sie daran, dass die Hormone schuld sind – und dass sie sich aus keinem ersichtlichen Grund zu Wort melden. Vermeiden Sie es auch, Ihre Partnerin auf ihre Launen hinzuweisen. Auch wenn sie sie nicht kontrollieren kann, ist sie sich ihrer Launen wahrscheinlich nur allzu bewusst. Und vermutlich ist sie darüber ebenso unglücklich wie Sie. Es ist manchmal eben kein Vergnügen, schwanger zu sein.
Helfen Sie mit, die Stimmungsschwankungen zu lindern. Da ein niedriger Blutzuckerspiegel zu Stimmungsschwankungen führen kann, bieten Sie ihr einen Imbiss an, wenn sie müde wird (Kräcker mit Käse oder
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