Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwangerschaft und Geburt

Schwangerschaft und Geburt

Titel: Schwangerschaft und Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Murkoff , Sharon Mazel
Vom Netzwerk:
dass es sich gelohnt hat und dass die ganze Zeit eine Beziehung zu Ihrem Kind bestand.
    Achten Sie auf die Stimmung Ihrer Partnerin
    D er Babyblues ist eine Sache (er ist normal und selbstbegrenzend), eine echte Wochenbettdepression eine andere. Sie ist eine ernst zu nehmende Krankheit, die einer raschen, professionellen Behandlung bedarf. Falls die junge Mutter, auch mehrere Wochen nachdem sie mit dem Baby nach Hause gekommen ist, noch überfordert zu sein scheint, Weinkrämpfe bekommt, reizbar ist, unter Schlaflosigkeit leidet (die nichts mit dem Baby zu tun hat), nicht richtig isst oder sich irgendwie nicht normal verhält – so normal man angesichts der neuen Aufgaben eben sein kann –, raten Sie ihr, mit ihrer Hebamme oder dem betreuenden Arzt darüber zu sprechen. Belassen Sie es nicht dabei, falls sie Nein sagt. Vermutlich erkennt sie die Anzeichen der Depression gar nicht. Sorgen Sie dafür, dass sie die nötige Behandlung bekommt, damit es ihr wieder besser geht. Wie die Anzeichen für eine Wochenbettdepression aussehen, lesen Sie in Kapitel 18.
    Sollten Sie der Ansicht sein, dass Ihre Partnerin die Babypflege zu sehr an sich reißt (vermutlich ist ihr das gar nicht bewusst), sagen Sie ihr, dass Sie gerne Ihren Teil zur Versorgung des Kindes beitragen möchten. Wenn Sie, wann immer es möglich ist, Zeit allein mit dem Baby verbringen – während Ihre Partnerin beim Sport ist, sich mit einer Freundin zum Kaffee trifft oder einfach mit einem guten Buch ein warmes Bad genießt –, können Sie sicher sein, dass Sie und Ihr Sohn beim gegenseitigen Kennenlernen nicht durch mütterliche gute Vorsätze gestört werden. Und glauben Sie nicht, Sie müssten die kostbare Zeit mit Ihrem Sohn zu Hause verbringen. Neugeborene lassen sich sehr gut transportieren; also packen Sie ruhig ein paar Windeln ein, schnallen Sie Ihren Sohn im Sportwagen, auf dem Autositz oder in der Babytrage fest, und machen Sie einen Spaziergang oder ein paar Besorgungen mit dem Baby im Schlepptau.
    Sex nach der Geburt?
    E rleben Sie gerade die längste sexuelle Eiszeit seit Beginn Ihres Studiums? Meinen Sie, an sich selbst schon die Symptome des gefürchteten Sperma-Back-ups zu entdecken? Nur Geduld: Ihre Zeit wird kommen. Ihre Partnerin erholt sich gerade von einer schwierigen Umstellung – nicht nur von der Geburt, sondern auch von den neun Monaten davor. Sie ist körperlich erschöpft. Obwohl der Arzt oder die Hebamme vielleicht bereits erklärt haben, dass es, technisch gesehen, unbedenklich ist, wieder Sex zu haben, liegt die Entscheidung letztlich bei Ihrer Partnerin. Sobald sie damit einverstanden ist, es zu versuchen, sollten Sie ganz langsam und äußerst behutsam vorgehen. Fragen Sie sie, was sich gut anfühlt, was ihr wehtut und wie Sie ihr helfen können. Und kommen Sie auf gar keinen Fall ohne anregendes Vorspiel zur Sache (Ihre Partnerin braucht jetzt eine intensive Massage, und ein Gleitmittel wird für die nötige Feuchtigkeit sorgen, weil die Vagina durch die hormonelle Veränderung extrem trocken ist). Seien Sie nicht überrascht, wenn Sie mittendrin einen Spritzer Milch abbekommen (das passiert vor allem anfangs). Lachen Sie gemeinsam darüber, und kommen Sie dann wieder zur Sache.
Das Gefühl, nach der Geburt unattraktiv zu sein
    »Die Geburt unserer Tochter war ein tolles Erlebnis. Aber seit ich die Entbindung mitangesehen habe, ist mir anscheinend jede sexuelle Lust vergangen.«
    D ie menschliche Sexualität ist im Vergleich mit der von Tieren überaus heikel. Sie ist nicht nur dem Körper, sondern auch dem Verstand unterworfen (Hunde zum Beispiel denken nicht darüber nach, sondern tun es einfach). Und der Verstand kann einem manchmal Streiche spielen. Wie Sie wahrscheinlich bereits wissen, ist das oft während der Schwangerschaft der Fall, und wie Sie jetzt gerade feststellen, auch in der Zeit nach der Geburt.
    Es ist gut möglich, dass Ihre plötzliche sexuelle Unlust nichts damit zu tun hat, dass Sie die Geburt Ihres Kindes miterlebt haben. Die meisten frischgebackenen Väter machen die Erfahrung, dass sowohl der Geist als auch das Fleisch nach der Geburt weniger willig sind (obwohl es nicht ungewöhnlich ist, wenn dies nicht der Fall ist) – und zwar aus vielen verständlichen Gründen: Müdigkeit; Angst, dass das Baby schon beim ersten Kuss plötzlich aufwacht und schreit (vor allem wenn es im selben Zimmer schläft); Sorge, dass man der Partnerin beim Sex wehtun könnte, weil ihr Körper noch nicht vollständig

Weitere Kostenlose Bücher