Schwangerschaft und Geburt
ändern wollen, weil nach der Geburt des Kindes die Vaterschaft in Ihrem Leben an erster Stelle stehen soll. Warten Sie nicht, bis Sie offiziell Vater sind. Nehmen Sie sich jetzt schon Zeit für Arztbesuche, und helfen Sie Ihrer erschöpften Partnerin bei den Vorbereitungen für das Baby. Gewöhnen Sie sich allmählich diese Zwölf-Stunden-Arbeitstage ab, und widerstehen Sie der Versuchung, Ihre Büroarbeit mit nach Hause zu nehmen. Vermeiden Sie möglichst zwei Monate vor und nach der Geburt Ihres Kindes Geschäftsreisen und ein größeres Arbeitspensum. Und ziehen Sie in den ersten Lebenswochen Ihres Kindes eine »Auszeit« in Betracht.
Werden wir unser bisheriges Leben völlig aufgeben müssen? Wahrscheinlich werden Sie gewohnte Aktivitäten oder gesellschaftliche Verpflichtungen nicht aufgeben müssen, aber zumindest am Anfang wird es einige Einschränkungen geben. Ihr Neugeborenes sollte im Mittelpunkt stehen, und einige alte Lebensgewohnheiten sollten vorübergehend in den Hintergrund treten. Partys, Kinobesuche und Sport lassen sich vielleicht geschickt zwischen den Fütterungszeiten einplanen; aus gemütlichen Abendessen zu zweit in Ihrem Lieblingsbistro werden vielleicht laute Mahlzeiten zu dritt in familienfreundlichen Restaurants, wo schreiende Babys toleriert werden. Auch Ihr Freundeskreis wird sich etwas verändern; vielleicht fühlen Sie sich plötzlich eher zu kinderwagenschiebenden Menschen hingezogen und suchen deren Gesellschaft. Das soll jedoch nicht heißen, dass es in Ihrem neuen Leben mit Baby keinen Platz mehr für alte Freunde gibt – und für einen Zeitvertreib aus früheren Tagen; Sie müssen nur notgedrungen andere Prioritäten setzen.
Kann ich mir eine größere Familie überhaupt leisten? Angesichts der hohen Unterhaltskosten für ein Kind bereitet diese berechtigte Frage vielen werdenden Eltern schlaflose Nächte. Aber es gibt viele Möglichkeiten, die Kosten zu senken, wenn man sich zum Beispiel statt für Flaschennahrung fürs Stillen entscheidet, gebrauchte Babykleidung verwendet (nachdem sie ein paarmal bespuckt wurde, ist neue Babykleidung sowieso nicht mehr von gebrauchter zu unterscheiden) und Freunde und Familie wissen lässt, welche Geschenke man tatsächlich benötigt, anstatt die Regale im Kinderzimmer mit unnötigem Zeug vollzustopfen.
Wichtig ist vor allem eines: Anstatt darüber nachzudenken, worauf Sie in Ihrem künftigen Leben werden verzichten müssen (oder wozu Sie nicht mehr viel Gelegenheit haben werden), denken Sie daran, dass fortan ein ganz besonderer kleiner Mensch das Leben mit Ihnen teilen wird. Wird sich Ihr Leben ändern? Absolut. Wird es schöner sein? Unendlich schöner.
Vaterschaftsängste
»Ich möchte ein guter Vater sein, aber der Gedanke daran erschreckt mich. Ich habe noch nie ein Neugeborenes gesehen oder gehalten, geschweige denn mich darum gekümmert.«
D ie wenigsten Menschen kommen als gute Väter oder gute Mütter zur Welt. Obwohl Elternliebe etwas ganz Natürliches ist, müssen Sie sich bestimmte Fähigkeiten (derentwegen Sie so nervös sind) erst aneignen. Wie alle anderen frischgebackenen Eltern werden auch Sie mit jedem Bad, jeder durchwachten Nacht, jeder Liebkosung und jedem leisen Gurren in Ihre Vaterrolle hineinwachsen. Mit Ausdauer, Fleiß und viel Liebe (eine leichte Übung, wenn Sie in das kleine Gesicht schauen) werden Sie mit der Zeit lernen, mit dieser Herausforderung gut zurechtzukommen.
Zum Glück werden heutzutage in vielen Kliniken und Praxen Kurse angeboten, in denen man alles über Babypflege lernt – vom Windelwechseln, Baden und Füttern bis zum Spielen mit dem Neugeborenen. Erkundigen Sie sich bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung nach Kursen, die Sie gemeinsam mit Ihrer Partnerin besuchen können, fragen Sie in der Klinik nach, in der Ihre Frau entbinden möchte, oder informieren Sie sich im Internet. Die Grundlagen der Babypflege können Sie sich natürlich auch bei der Lektüre dieses Buches aneignen. Falls Sie Freunde haben, die erst kürzlich Vater geworden sind, lassen Sie sich von Ihnen praktische Tipps geben. Fragen Sie sie, ob Sie ihre Babys mal halten, ihnen die Windel wechseln und mit ihnen spielen dürfen.
Und bedenken Sie dabei auch, dass nicht nur Mütter, sondern auch Väter ihre ganz eigenen Methoden haben. Entspannen Sie sich, und vertrauen Sie Ihrem Instinkt (Überraschung ... auch Väter haben ihn); finden Sie Ihren eigenen Stil, und ehe Sie sich versehen, werden Sie ein super Vater
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