Schwangerschaft und Geburt
hat, der über Ihre Schwangerschaft Bescheid weiß, und verzichten Sie auf Mittel, die während der Schwangerschaft bekanntermaßen gefährlich sind.
Wenn Sie bereits zwei oder mehr Fehlgeburten hatten, lässt sich anhand von Tests die mögliche Ursache feststellen, damit künftige Fehlgeburten verhindert werden können (mehr dazu siehe Kasten »Wiederholte Fehlgeburten«).
Was Sie wissen sollten
B ei einer normalen Schwangerschaft wird eine Fehlgeburt nicht durch Sport, Sex, schwere Arbeit, das Heben schwerer Gegenstände, einen plötzlichen Schreck, emotionalen Stress, einen Sturz oder einen Stoß gegen den Unterleib verursacht. Auch starke Übelkeit und Erbrechen am Morgen lösen keine Fehlgeburt aus. Vielmehr besteht bei morgendlicher Übelkeit ein geringeres Risiko für eine Fehlgeburt. Zum Glück erlebt die große Mehrheit der Frauen, die eine Fehlgeburt hatten, später eine ganz normale Schwangerschaft.
Was Sie wissen sollten
M anchmal ist es selbst bei einer normalen Schwangerschaft noch zu früh, um den fötalen Herzschlag oder den Fruchtsack auf dem Ultraschall zu erkennen. Ihre errechneten Daten könnten falsch oder das Ultraschallgerät nicht auf dem neuesten Entwicklungsstand sein. Sollte Ihr Muttermund noch verschlossen, die Blutung nur leicht und die Ultraschalluntersuchung nicht eindeutig sein, wird etwa nach einer Woche erneut ein Sonogramm gemacht, damit Sie wissen, was los ist. Auch Ihre HCG-Werte werden überwacht.
Der Umgang mit einer Fehlgeburt
D ie meisten Fehlgeburten sind vollständig, das heißt, der gesamte Inhalt der Gebärmutter wird über die Vagina ausgestoßen (daher oftmals die starken Blutungen). Aber manchmal – vor allem gegen Ende des ersten Trimenons – ist eine Fehlgeburt unvollständig, und Teile der Schwangerschaft bleiben im Uterus (unvollständige Fehlgeburt). Oder der Herzschlag des Kindes ist auf dem Ultraschall nicht mehr feststellbar, das heißt, der Embryo oder Fötus ist gestorben, ohne dass eine Blutung aufgetreten ist (verhaltener Abort). In beiden Fällen muss die Gebärmutter sich leeren – oder ausgeräumt werden –, damit wieder ein normaler Menstruationszyklus stattfinden kann (und Sie, wenn Sie wollen, wieder schwanger werden können). Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, das zu erreichen:
Auf natürliche Weise. Vielleicht wollen Sie der Natur ihren Lauf lassen und warten, bis die Reste der Schwangerschaft auf natürlichem Wege abgestoßen werden. Bei einem verhaltenen oder unvollständigen Abort kann das ein paar Tage, in manchen Fällen sogar drei bis vier Wochen dauern.
Medikamentös. Mithilfe eines Medikaments wird Ihr Körper zur Abstoßung des fötalen Gewebes und der Plazenta veranlasst. Wie lange das dauert, ist von Frau zu Frau verschieden, aber normalerweise dauert es höchstens ein paar Tage, bis die Blutung einsetzt. Nach der Einnahme des Medikaments können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe und Durchfall auftreten.
Operativ. Eine andere Möglichkeit ist ein kleiner chirurgischer Eingriff, die sogenannte Dilatation und Kürettage. Bei dieser Prozedur weitet der Arzt den Muttermund und entfernt vorsichtig (entweder durch Absaugen und/oder Ausschaben) das fötale Gewebe und die Plazenta aus dem Uterus. Die Blutungen nach dem Eingriff dauern meist nicht länger als eine Woche. Obwohl selten Nebenwirkungen auftreten, besteht nach diesem Eingriff ein geringes Infektionsrisiko.
Für welche Möglichkeit sollten Sie sich entscheiden? Um diese Frage beantworten zu können, müssen Sie und Ihr Arzt einige Faktoren in Betracht ziehen:
Wie weit ist die Fehlgeburt fortgeschritten. Bei starken Blutungen und Krämpfen ist die Fehlgeburt vermutlich schon in vollem Gang. In dem Fall sollte man der Natur ihren Lauf lassen und auf einen Eingriff verzichten. Kommt es jedoch zu keiner Blutung (wie bei einem verhaltenen Abort), sind eine medikamentöse Behandlung oder ein entsprechender Eingriff die besseren Alternativen.
Wie weit ist die Schwangerschaft fortgeschritten. Je mehr fötales Gewebe vorhanden ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Dilatation und Kürettage vorgenommen werden müssen, um die Gebärmutter vollständig zu säubern.
Ihr seelischer und körperlicher Zustand. Abzuwarten, bis eine Fehlgeburt auf natürliche Weise vonstattengeht, nachdem der Fötus im Uterus abgestorben ist, kann für eine Frau und ihren Partner sehr nervenaufreibend sein. Wahrscheinlich werden Sie sich nicht mit dem Verlust
Weitere Kostenlose Bücher