Schwangerschaft und Geburt
verloren haben, erleben später eine völlig komplikationslose Schwangerschaft.
Formen der Fehlgeburt
E gal, was die Ursache war oder wie die medizinische Bezeichnung dafür lautet, die Trauer über eine frühe Fehlgeburt ist immer dieselbe. Trotzdem ist es hilfreich, die verschiedenen Formen der Fehlgeburt zu kennen, damit Sie mit den Fachausdrücken, die Ihr Arzt vielleicht verwendet, vertraut sind.
Chemische Schwangerschaft. Bei einer chemischen Schwangerschaft entwickelt sich ein befruchtetes Ei nicht richtig oder nistet sich nicht vollständig in den Uterus ein. Da die Periode ausbleibt, vermutet die Frau, dass sie schwanger ist; vielleicht verläuft ein Schwangerschaftstest sogar positiv, weil ihr Körper in geringen – aber nachweisbaren – Mengen das Schwangerschaftshormon HCG produziert; allerdings sind bei einer chemischen Schwangerschaft bei der Ultraschalluntersuchung kein Fruchtsack und keine Plazenta zu erkennen.
Windei. Als Windei (oder Schwangerschaft ohne Embryo) bezeichnet man ein befruchtetes Ei, welches an der Uteruswand haftet und eine Plazenta zu bilden beginnt (die HCG produziert), sich dann aber nicht zu einem Embryo entwickelt. Zurück bleibt nur ein leerer Fruchtsack (der auf dem Ultraschall zu sehen ist).
Verhaltener Abort. Ein verhaltener Abort ist sehr selten. Der Embryo oder Fötus stirbt ab, bleibt aber in der Gebärmutter. Die einzigen Anzeichen für einen verhaltenen Abort sind oft nur die fehlenden Schwangerschaftssymptome und, weniger häufig, ein bräunlicher Ausfluss. Die Fehlgeburt bestätigt sich, wenn bei der Ultraschalluntersuchung keine fötalen Herztöne mehr feststellbar sind.
Unvollständige Fehlgeburt. Bei einer unvollständigen Fehlgeburt bleibt ein Teil des Plazentagewebes im Uterus, und der Rest wird unter Blutungen über die Vagina ausgeschieden. Die Frau hat weiter Krämpfe und (manchmal starke) Blutungen, der Muttermund bleibt geweitet, Schwangerschaftstests verlaufen immer noch positiv (oder die HCG-Werte im Blut sind immer noch messbar und sinken nicht wie erwartet), und bei der Ultraschalluntersuchung sind immer noch Teile der Schwangerschaft zu erkennen.
Drohende Fehlgeburt. Eine drohende Fehlgeburt liegt vor, wenn zwar eine Blutung auftritt, der Muttermund jedoch geschlossen bleibt und der fötale Herzschlag auf dem Ultraschall noch nachweisbar ist. Bei knapp der Hälfte aller Frauen mit einer drohenden Fehlgeburt kann die Schwangerschaft aufrechterhalten werden.
Spätabort
Was versteht man darunter? Jede spontane Abstoßung eines Fötus zwischen dem Ende des ersten Trimenons bis zu einem Gewicht von 500 Gramm wird als Spätabort bezeichnet. Bei einem Gewicht von mehr als 500 Gramm gilt der Verlust des Kindes im Uterus als Totgeburt. Die Ursache für einen Spätabort hängt in der Regel mit einer Entzündung der Eihäute, einer starken Überdehnung des Uterus (Mehrlingsschwangerschaft), Hormonstörungen, Überforderung oder starken psychosozialen Störungen oder einer Beeinträchtigung der Zervix oder des Uterus nach operativen Eingriffen zusammen. Auch Drogen können eine Rolle spielen.
Anzeichen und Symptome. Nach dem ersten Trimenon können ein über mehrere Tage anhaltender rosafarbener Ausfluss oder ein leichter bräunlicher Ausfluss, der mehrere Wochen anhält, auf einen drohenden Spätabort hindeuten. Stärkere Blutungen, die mit Krämpfen einhergehen, sind oft ein Zeichen dafür, dass eine Fehlgeburt unvermeidlich ist, insbesondere wenn der Muttermund erweitert ist. (Es gibt noch andere Gründe für starke Blutungen, wie zum Beispiel eine Placenta praevia; eine Ruptur der Plazenta; ein Riss in der Gebärmutterschleimhaut; oder vorzeitige Wehen).
Was Sie und Ihr Arzt tun können. Rufen Sie bei einem leicht rosafarbenen oder bräunlichen Ausfluss Ihren Arzt an. Er/sie wird die Blutung beurteilen, möglicherweise eine Ultraschalluntersuchung durchführen und Ihren Muttermund überprüfen, und wahrscheinlich wird er Ihnen Bettruhe verordnen. Wenn die Blutung aufhört, hing sie vermutlich nicht mit einer Fehlgeburt zusammen (manchmal treten nach dem Geschlechtsverkehr oder nach einer inneren Untersuchung Blutungen auf), und Sie können normalerweise wieder Ihren normalen Tätigkeiten nachgehen. Falls Ihr Muttermund erweitert ist und Sie keine Blutungen oder Schmerzen hatten, könnte die Diagnose Zervixinsuffizienz lauten.
Bei starken Blutungen und schmerzhaften Krämpfen, die auf eine Fehlgeburt hindeuten, kann in der Regel nichts mehr
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