Schwangerschaft und Geburt
Ende einer Schwangerschaft). Ein solcher Verlust im ersten Trimenon wird als frühe Fehlgeburt bezeichnet. 80 Prozent aller Fehlgeburten ereignen sich im ersten Schwangerschaftsdrittel. (Eine Fehlgeburt zwischen dem Ende des ersten Trimenons und der 20. Woche gilt als Spätabort. )
Eine frühe Fehlgeburt hängt normalerweise mit einem chromosomalen oder einem anderen genetischen Defekt des Embryos zusammen, sie kann aber auch durch hormonelle und andere Faktoren verursacht werden. Meist bleibt die Ursache jedoch unklar.
Häufigkeit. Gut über die Hälfte der Fehlgeburten tritt in einem so frühen Stadium auf, dass sie oft unbemerkt bleiben und als normale oder manchmal etwas stärkere Periode gewertet werden. Mehr dazu im Kasten »Formen der Fehlgeburt«.
Bei jeder Frau kann es zu einer Fehlgeburt kommen, und bei den meisten Frauen mit einer Fehlgeburt liegen keine bekannten Risikofaktoren vor. Dennoch gibt es einige Faktoren, die das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen. Zum einen ist es das Alter; ältere Eizellen von älteren Müttern (und möglicherweise das Sperma ihrer älteren Partner) tragen häufiger einen genetischen Defekt in sich (bei einer Vierzigjährigen liegt das Risiko für eine Fehlgeburt bei 33 Prozent, bei einer Zwanzigjährigen bei 15 Prozent). Andere Risikofaktoren sind unter anderem Vitaminmangel (vor allem ein Mangel an Folsäure); starkes Über-oder Untergewicht; Rauchen; ein möglicher Hormonmangel oder ein hormonelles Ungleichgewicht, wie zum Beispiel bei einer unbehandelten Schilddrüsenerkrankung; bestimmte Geschlechtskrankheiten; und bestimmte chronische Erkrankungen.
Anzeichen und Symptome. Bei einer Fehlgeburt können folgende Symptome auftreten:
(manchmal starke) Krämpfe oder Schmerzen im Unterleib oder Rücken
starke Blutungen (möglicherweise mit Blutklümpchen und/oder Gewebeteilchen wie bei einer Menstruationsblutung)
leichte Schmierblutungen, die länger als drei Tage andauern
ein deutliches Nachlassen oder völliges Fehlen der üblichen frühen Schwangerschaftszeichen
Was Sie und Ihr Arzt tun können. Nicht alle Blutungen oder Schmierblutungen deuten auf eine Fehlgeburt hin. Es gibt viele Situationen, in denen Blutungen auftreten können.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Blutungen bekommen. Er wird die Blutung beurteilen und vermutlich eine Ultraschalluntersuchung vornehmen. Sollte die Schwangerschaft noch intakt sein (mit anderen Worten: sollte der Herzschlag auf dem Ultraschall erkennbar sein), wird Ihr Arzt Ihnen vorübergehend Bettruhe verordnen. Falls Sie noch ganz am Anfang Ihrer Schwangerschaft stehen, wird Ihr Hormonspiegel überwacht (steigende HCG-Werte sind ein gutes Zeichen), und die Blutung wird wahrscheinlich ganz von selbst aufhören.
Wenn Ihr Arzt bei der Untersuchung feststellt, dass der Muttermund erweitert ist und/oder auf dem Ultraschall keine fötalen Herztöne erkennbar (und Ihre Daten korrekt) sind, muss davon ausgegangen werden, dass die Fehlgeburt bereits geschehen oder noch im Gang ist. In einem solchen Fall kann leider nichts mehr unternommen werden, um den Verlust des Kindes zu verhindern.
Falls die Krämpfe sehr schmerzhaft sind, kann Ihr Arzt Ihnen ein Schmerzmittel empfehlen oder verschreiben. Zögern Sie nicht, im Bedarfsfall um Hilfe zu bitten.
Kann eine Fehlgeburt verhindert werden? Die meisten Fehlgeburten sind die Folge eines embryonalen oder fötalen Defekts und lassen sich nicht verhindern. Allerdings können Sie bestimmte Maßnahmen ergreifen, um das Risiko einer vermeidbaren Fehlgeburt zu verringern:
Bekommen Sie vor der Schwangerschaft eine chronische Erkrankung in den Griff.
Achten Sie während der Schwangerschaft auf die tägliche Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels, das Folsäure und andere B-Vitamine enthält. Neuere Forschungen haben ergeben, dass manche Frauen aufgrund eines Folsäure-oder Vitamin-B 12 -Mangels Probleme haben, schwanger zu werden oder eine Schwangerschaft aufrechtzuerhalten. Sobald diese Frauen mit der Einnahme eines geeigneten Präparats beginnen, steht einer normalen Schwangerschaft nichts mehr im Wege.
Versuchen Sie vor der Schwangerschaft möglichst nah an Ihr Idealgewicht heranzukommen: Extremes Über-oder Untergewicht stellt für die Schwangerschaft ein höheres Risiko dar.
Verzichten Sie auf alltägliche Gewohnheiten, die das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen, etwa Alkoholkonsum oder Rauchen.
Vorsicht bei der Einnahme von Medikamenten. Nehmen Sie nur solche, für die ein Arzt sein Okay gegeben
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