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Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und war freudig überrascht, als die drei ihr sagten, sie wollten auch zu diesen Bands. Es war fast schon unheimlich.
    Aurelius rückte wie selbstverständlich an sie heran und nahm sie in den Arm. Amalia versteifte sich. Sein Geruch machte sie wahnsinnig. Wenn sie ihn roch, musste sie immerzu an einen Herbststurm denken. Einerseits wünschte sie sich seine Nähe, andererseits wollte sie es nicht überstürzen. Sie rückte ein Stück von ihm ab und packte ihren Malblock und die Bleistifte aus.
    Darion und Grace sahen ihr interessiert zu. Darion lag mit dem Kopf in Grace‘ Schoß.
    Aurelius lächelte. „Zeichnest du viel?“
    „Wenn ich Zeit dafür finde. Meistens nur beruflich.“
    Sie suchte einen geeigneten Blickwinkel und freute sich über die eindrucksvolle Säule des Dianatempels, die Aurelius‘ Gesicht im Kontrast noch aristokratischer wirken ließ.
    „Was machst du beruflich?“
    „Nicht bewegen. Auch den Mund nicht.“ Sie begann mit den ersten Strichen und wusste sofort, dass dieses Bild außergewöhnlich gut werden würde. Konzentriert betrachtete sie den Einfall von Licht und Schatten.
    „Ich habe Raumausstatterin gelernt, arbeite inzwischen aber größtenteils für das Theater. Auch für die Ensembles von Klub-Hotels.“
    Er setzte zu seinem spöttisch wirkenden Lächeln an, entspannte seine Gesichtszüge aber sofort wieder, als sie ihn strafend ansah. „Du bist also im Theater zu Hause?“
    Sie zeichnete seine Augen, da er seinen Mund nicht ruhig hielt. Großzügig übertrug sie die Formen. Um die Details würde sie sich später kümmern.
    „Ich mag das Theater. Meine Mutter hat mich früh an alle nur erdenklichen Künste herangeführt, und ich bin ihr dankbar dafür. Du würdest übrigens einen hervorragenden Hamlet abgeben.“
    Nun lächelte er trotz ihres strafenden Blicks. „Ich bin ein Krieger, kein Künstler.“
    Sie runzelte die Stirn. „Du machst Kampfsport?“
    „Kampfkunst“, berichtigte er.
    Das erklärte seine Art, sich zu bewegen. Sie glaubte gerne, dass er gut in dem war, was er tat.
    Darion und Grace standen auf. Sie sahen einander verschwörerisch an. Grace hielt eine der zusätzlichen Decken in der Hand, die sie zum Zudecken mitgebracht hatte.
    „Wir lassen euch dann mal lieber allein“, erklärte Darion mit einem schiefen Grinsen. Die Blicke seiner dunklen Augen lagen auf Grace. Die beiden gingen ohne eine weitere Erklärung davon.
    Amalia sah ihnen überrascht nach. „Was haben sie vor?“
    „Das … nun … jeder hat so seine Tradition.“
    „Tradition?“
    „Sie suchen sich einen netten Platz in einem zeckenfreien Gebüsch.“
    „Du meinst …“ Amalias Stift verharrte in der Luft.
    „Wenn sie erwischt werden, sag einfach, du gehörst nicht zu ihnen.“
    „Ich weiß nicht. Sex in den Büschen ist so gar nicht mein Ding.“
    Er sah sie interessiert an. „Hast du es schon mal ausprobiert?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Manche Sachen sind in der Fantasie weit besser als in der Realität.“
    Seine Hand legte sich auf ihren Oberschenkel. Aus seinen Fingern schien sinnliche Energie zu strömen. Ihre Atmung wurde flach. Die winzige Berührung reichte aus, sie in tiefe Verwirrung zu stürzen. Sie legte das angefangene Bild auf dem Malblock zur Seite.
    „Spielst du mit mir?“, flüsterte sie. Sie hatte eigentlich “so wie früher“ sagen wollen, aber sie hielt die Worte gerade noch rechtzeitig zurück. Wenn sie ihm mit einem vorherigen Leben kam, aus dem sie ihn vielleicht kannte, würde er sie für verrückt erklären. Von Träumen aus einer anderen Zeit. Sie glaubte ja selbst nicht daran. Sie wollte nicht daran glauben.
    „Magst du keine Spiele?“, fragte er statt einer Antwort. Seine Hand glitt auf der Lackhose ihren Schenkel hinauf. Sie fühlte sich schwer und kräftig an. Warm und besitzergreifend.
    „Ich …“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie sehnte sich nach ihm und wollte, dass er sie nicht losließ. Gleichzeitig hatte sie Angst. Es war nicht die Angst vor der Situation, vor der Mütter einen warnen: Allein mit einem Fremden in einem Park zu sein. Es war eine tiefere, ursprünglichere Angst, die sie sich nicht erklären konnte. Als ob seine Schönheit eine tödliche Falle wäre und hinter dem Glitzern seiner Augen ein Abgrund ins Bodenlose lauerte.
    Er hatte sich aufgesetzt und kniete nun neben ihr auf der schwarzen Decke. Seine zweite Hand nahm ihr Kinn und schob ihren Kopf nach hinten. Immer weiter zurück. Er deutete damit an, dass sie

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