Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia
durchflutete den Raum und brachte den polierten Laminatboden zum Schimmern. Sie war in Aurelius‘ Zimmer eingeschlafen. In seinen Armen. Ihre Hand berührte das schwarze Seidenpyjamaoberteil, das er ihr gegeben hatte. Sie versuchte erneut, sich ganz aufzusetzen und zuckte schmerzerfüllt zusammen.
Verdammt, hatte sie einen Muskelkater. Dieser Mann machte aus Sex Sport. Ihr wurde heiß, als sie an die letzte Nacht zurückdachte. Ein Abend, den sie so schnell nicht vergessen würde. Wieder sah sie sich über den Fußboden kriechen, glaubte, ihn in sich zu fühlen. Sie schüttelte den Kopf, um sich auf die Gegenwart zu konzentrieren.
„Wie spät ist es?“
„Zeit für ein Frühstück.“ Aurelius wies auf ein hölzernes Tablett neben Amalia auf dem Nachttisch. „Ich habe es eben kommen lassen.“
Das Tablett war mit belegten Brötchen, einem Buttercroissant, einem Ei, Tee und Kaffee beladen. Eine Flasche Sekt stand neben dem Tablett in einem Kühlhalter.
„Ich wusste nicht genau, was du willst, deshalb habe ich mehr bestellt.“
„Großartig.“ Amalias Magen knurrte leise. Sie strich sich mit der Hand über den Bauch. „Ich habe riesigen Hunger.“
Mit schmerzverzerrtem Gesicht setzte sie sich auf und griff nach einer Tasse mit Kaffee. Aurelius beugte sich auf seiner Seite zum Nachttisch und holte sich ebenfalls eine Tasse. Nachdem er einen Schluck genommen hatte, ließ er dank einer Fernbedienung leise mittelalterlich klingende Instrumentalmusik durch den Raum fluten.
„So lässt es sich leben“, murmelte Amalia, während sie nach einem Teller mit einem Frischkäse-Lachsbrötchen griff. Dabei bemerkte sie, dass sie noch immer das Halsband trug, das Aurelius ihr am Abend umgelegt hatte. Sie versuchte, es zu ignorieren.
Aurelius nahm sich ein Brötchen mit Tomaten und Mozzarella und biss eine winzige Ecke ab.
Amalia streckte ihren Rücken durch. „Was machen wir heute?“
„Heute Abend ist eine Party, ich glaube, ich habe sie gestern schon erwähnt.“
„Eine Party?“ Sie konnte sich nicht erinnern, aber nach dieser Nacht durfte sie wohl froh sein, ihren eigenen Namen noch zu wissen. Sie grinste und verschluckte sich an einem Krümel.
Als ihr Husten nachließ, meinte Aurelius: „Ja, eine Fetischparty. Ich hätte dich gerne dabei.“
„Ich war noch nie auf einer Fetischparty. Ich weiß nicht, ob ich mich da wohlfühle. Außerdem habe ich gar keine Klamotten, die ich zu so einem Anlass spazieren tragen könnte.“
„Grace hat sicher etwas für dich.“ Er gab ihr einen Kuss auf das Schlüsselbein neben dem silbernen Halsband. Die winzige Berührung ließ ihre Brustwarzen hart werden.
Amalia schloss die Augen und atmete tief ein. Es war schön, ihn so nah bei sich zu wissen und in einem Bett mit ihm zu liegen. Sie hatte das Gefühl, an seiner Seite alles schaffen zu können. Warum eigentlich nicht? Warum sollte sie nicht auch diesen Abend mit ihm verbringen? Wenn ihr die Party nicht gefiel, konnte sie jederzeit verschwinden.
„Okay, ich werde darüber nachdenken. Wenn Grace tatsächlich passende Klamotten für mich hat, komme ich vermutlich mit.“
„Ganz bestimmt.“ Seine Stimme war dicht an ihrem Ohr. „Ich kann nämlich nicht mehr ohne dich leben.“
Seine Worte machten sie glücklich.
Sie schmiegte sich an ihn, genoss das Gefühl seiner Hände auf ihrem Körper. Er knöpfte das schwarze Oberteil auf. Stück um Stück zog er die Stoffhälften auseinander und brachte ihre schimmernden Brüste mit den zusammengezogenen Knospen zum Vorschein.
Sie ließ ihn gewähren. „Und was machen wir bis zu dieser Party?“
„Den ganzen Tag im Bett verbringen“, murmelte er zwischen ihren Brüsten. Seine Lippen gaben ihr kleine Küsse auf den Busen. „Wir ernähren uns von Sekt, Brötchen und den Früchten der Liebe.“
„Abgelehnt.“ Sie glaubte selbst nicht, was sie da sagte. War sie verrückt? Er bot sich ihr als williges Lustspielzeug für den ganzen Tag an, und sie schmetterte das Angebot ab, kaum, dass es über seine perfekt geformten Lippen gekommen war? „Ich meine …“, begann sie zögernd. „Das hier ist das WGT. Ist ja schön, wir haben schon einiges gesehen, aber … ich würde gerne noch ein paar mehr Orte besuchen und vor allem noch ein paar Konzerte. Am Nachmittag spielt eine großartige Band auf der Parkbühne, und im heidnischen Dorf und auf der Moritzbastei waren wir auch noch nicht.“
Aurelius‘ Lippen berührten neckend die harten Spitzen ihrer Brüste. „Du
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