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Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewaltigen Satz warf sie sich dagegen und riss es im Sprung samt dem Holzkreuz in seiner Mitte heraus. Es krachte und klirrte.
    Auf einer Terrasse kam sie, mit Glas- und Holzsplittern übersät, auf die Füße und witterte.
    Ihr Kopf drehte sich langsam in die Richtung des vertrauten Duftes. Da stand es zitternd an die Wand eines steinernen Pavillons gelehnt. Das Seelenblut. Nur wenige Meter entfernt und zum Greifen nah.
    Rene wird mit uns zufrieden sein, dachte Kamira grimmig, dann rannte sie auf das Seelenblut los.
    „Darion!“ Aurelius brüllte auf, als er den Saal erreichte, aus dem der Kampflärm drang und sah, wie sein Bruder herumgeschleudert wurde. In der Mitte des Raumes stand der größte aller Wölfe – Marut – der Alte. Seine Lefzen waren blutverschmiert. Es war Darions Blut, das an ihm klebte.
    Aurelius verfluchte sich, dass er keine Waffe bei sich trug. In früheren Zeiten war das einfacher gewesen – und natürlicher. Damals war er nie ohne ein Schwert aus dem Haus gegangen. Er sah sich um und griff nach einem ein Meter hohen Kerzenständer aus massivem Metall.
    Marut hatte sein Eintreten bemerkt und fuhr herum. „Aurelius“, knurrte er in seiner Wolfsgestalt.
    Aus den Augenwinkeln sah Aurelius, wie Darion sich aufrappelte. Aus einer Wunde an seiner Hüfte floss Blut. Zum Glück war es keine tödliche Verletzung.
    „Schnappen wir ihn uns!“, zischte Darion mit eisiger Wut in der Stimme. In seinen Augen brannte das kalte Feuer, das Aurelius nur zu gut kannte. Die Wut seines Bruders war ihm willkommen. Er nickte entschlossen, eine Geste, die nur Sekundenbruchteile dauerte, ehe sie angriffen.
    Sie agierten als Einheit, sprangen Marut zeitgleich von beiden Seiten an. Der Wolf duckte sich, überschlug sich auf dem Boden des Saales und kam hinter ihnen zum Stehen, während beide Vampire ins Leere stürzten. Sekundenschnell drehte sich Marut in seiner Wolfsgestalt wieder um. Sein breiter Schädel reichte Aurelius bis zum Ellbogen. Mit wendiger Eleganz setzte der Wolf auf ihn zu.
    Neben ihm wurde Darion in seinen Bewegungen langsamer. Er schlug sich eine Hand vor den Mund und hustete trocken.
    „Die Bastarde haben Gas eingesetzt!“
    Aurelius schloss den Mund, um nicht einzuatmen. Im Gegensatz zu anderen Vampiren konnte er sehr lange ohne Atemluft auskommen.
    Er warf sich dem Wolf entgegen. Wie im heidnischen Dorf schlugen sie hart aneinander. Es krachte vernehmlich. Aurelius spürte eine seiner Rippen brechen, aber das kümmerte ihn nicht. Adrenalin durchflutete ihn und noch etwas anderes, ein Hormoncocktail, einer Droge gleich, der ihn aufpeitschte. Er packte Maruts Kopf mit beiden Händen und wollte dem gewaltigen Wolf das Genick brechen. Doch Marut riss seinen Kopf zur Seite.
    Darion kam näher. Er sah noch bleicher aus als sonst, unter seinen Augen lagen blaue Schatten.
    Aurelius versuchte erneut, den Wolf zu packen und zugleich seinen zuschnappenden Zähnen auszuweichen.
    In dem Moment hörten sie über sich einen Schrei. Er kannte diese Stimme.
    „Hekae!“ Sie wurde angegriffen. Diese Erkenntnis lenkte ihn einen Moment ab, was Marut nutzte, um sich aus seinem Griff zu winden und nach seiner Kehle zu beißen. Gelbe Wolfszähne knirschten hart aufeinander. Ein Stück Zahn splitterte und spritzte Aurelius ins Gesicht. Er war gedankenschnell zurückgewichen und verpasste dem Wolf einen harten Kniestoß in die Flanke.
    Marut setzte knurrend zurück. Sein grauschwarzes Rückenfell war gesträubt, er duckte sich zum nächsten Sprung.
    Inzwischen kamen weitere Vampire in den Raum. Aurelius hörte, wie eine Frau das Wort Gas schrie. Vermutlich war das Gas auch schuld daran, dass ihnen nur so wenige zur Hilfe eilten. Aber es waren jetzt immerhin drei Vampire im Raum, zwei von ihnen hielten Pistolen und richteten die Läufe auf den Werwolf.
    Marut knurrte sie drohend an und wollte durch die Tür fliehen – mitten durch die Feinde hindurch. Seine Bewegungen waren atemberaubend schnell, den wenigsten Vampiren gelang es, ordentlich zu zielen. Schüsse krachten. Aurelius kümmerte sich nicht darum und jagte dem Wolf nach. Die Spezialmunition für Werwölfe war schmerzhaft in seinem Fleisch, aber sie würde ihn nicht umbringen. Marut war erfahren. Er würde dem Kugelhagel entgehen und weiteres Unheil anrichten.
    Er fing sich eine Kugel, die anderen verfehlten ihn. So schnell er konnte, rannte er die Treppe zum ersten Stock hinauf. Darion folgte ihm einige Meter und brach mit einem Fluchen zusammen. Sein

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