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Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rituale denken ließ?
    Er sah sie prüfend an. Sorge und Schuldbewusstsein spiegelten sich in seinem Gesicht. Es war, als habe er eine Vermutung, warum sie sich so sonderbar und schwach fühlte.
    „Vielleicht hilft frische Luft.“ Er hob sie hoch, als wöge sie nichts.
    Amalia legte ihren Arm um seinen Hals. „Was tust du?“
    „Ich bringe dich nach draußen.“
    Sie schloss die Augen und fühlte sich geborgen. Aurelius würde sie beschützen. Er würde nicht zulassen, dass ihr etwas geschah, das hatte er am Nachmittag versprochen.
    „Danke“, flüsterte sie. Es war schön, ihn so nah zu spüren.
    Draußen im Park war es frisch, aber die Kälte war Amalia willkommen. Sie belebte und machte sie wach.
    Aurelius trug sie über eine Terrasse in den Park und stellte sie vorsichtig auf die Füße. Er deutete auf eine Bank.
    „Möchtest du dich setzen?“
    Amalia schüttelte den Kopf. Draußen ging es ihr schlagartig besser. Es war bereits dunkel und der Mond ging auf. Ein zauberhafter Ort im schwachen Licht des Schlosses. Der Wunsch, Aurelius zu küssen, wurde übermächtig. Vielleicht auch, weil sie sich damit beweisen wollte, wie albern ihre Ängste waren. Hier gab es nichts, was sie bedrohte. Ihr sonderbares Verhalten musste daher kommen, dass sie hoffnungslos überarbeitet war. Es war höchste Zeit, richtig zu entspannen, und wo ging das besser, als in den Armen eines wundervollen Mannes?
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um sein Gesicht zu erreichen. Zärtlich küsste sie ihn. Er küsste sie wieder. Er schien sich nur mit Mühe von ihr lösen zu können und berührte sie sanft an der Wange.
    „Amalia …“, begann er zögernd, und wieder war da dieser Ausdruck in seinem Gesicht, der Ausdruck von Sorge und Schuld. „Ich …“, er verstummte.
    „Du siehst aus, als hättest du ein schlechtes Gewissen. Verschweigst du mir etwas? Bin ich später als Höhepunkt der Feier geplant?“ Sie grinste. „Sollen diese fremden, hübsch geschminkten Kerle über mich herfallen, während du zusiehst?“
    Er reagierte nicht auf ihren Scherz. „Amalia, ich muss mit dir …“
    Der Satz erlosch im infernalischen Krachen einer Explosion. Aurelius riss sie mit sich und zerrte sie zu einem Pavillon. „Bleib hier! Beweg dich nicht vom Fleck!“ Er hetzte in Richtung Schlosseingang.
    „Was …“ Amalia begriff nicht, was geschehen war. Eine Explosion? Ein Anschlag? Oder vielleicht gab es einen Gasherd oder etwas anderes, das auf diese Weise explodieren konnte?
    Im Schloss hörte sie Schreie. Zitternd drückte sie sich gegen die Wand des Pavillons, während Aurelius durch die geöffnete Terrassentür in das Gebäude hineinsprang.
    „Aurelius!“ Sie wollte nicht allein gelassen werden, und noch weniger wollte sie, dass er sich in Gefahr brachte. Es war Wahnsinn, in ein Haus zu rennen, in dem gerade etwas explodiert war. Sie musste vernünftig bleiben.
    Die Feuerwehr. Sie musste einen Notruf absetzen. Ihre zitternden Finger wollten nach ihrer Handtasche greifen, als ihr einfiel, dass sie die Tasche mit der Jacke an der Garderobe abgegeben hatte. Aber sicher würde ein anderer die Feuerwehr rufen.
    Sie widerstand dem Impuls, Aurelius in das Haus zu folgen. Hoffentlich erkannte er bald, dass er dort nichts ausrichten konnte, und kam zurück.
    Atemlos sah sie zum Gebäude. Flammen konnte sie nicht erkennen und es schien auch nichts einzustürzen. Sie fuhr erschrocken zusammen, als aus dem Gebäude ein Knurren drang, als wären Löwen und Tiger freigelassen worden. Was waren das für Geräusche? Rote Schemen tanzten vor den erleuchteten Fenstern zwischen den gerafften Vorhängen. Sie sahen bizarr aus und bewegten sich schneller, als Menschen sich bewegen konnten.
    „Aurelius?“ Er blieb verschwunden.
    Amalia wagte nicht, sich zu rühren und blickte starr zu den Fenstern. Angst überwältigte sie. Was auch immer dort drin geschah, es ging über ihren Verstand.
    Kamira hetzte durch den Seiteneingang. Auf ihren vier Pfoten war sie schnell – schneller als die meisten Vampire, zumal viele von ihnen jung und schwach waren. Neben ihr sprang Karim durch den Flur. Auch er war in seiner Wolfsgestalt. Tyres war zwei Sätze hinter ihnen. Von Marut sah und hörte sie nichts, aber sie roch das Gas, das er in das Schloss eingelassen hatte – ein Gas, das speziell auf den Metabolismus von Vampiren wirkte und sie lähmte. Bald würden die meisten von ihnen ausgeschaltet sein.
    Sie musste Hekae finden. Das war einfach, denn der Geruch

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