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Schwarz-Indien

Schwarz-Indien

Titel: Schwarz-Indien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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James? fragte Simon Ford ganz ernsthaft.
    – Ich lachen, alter Simon, nein! Aber Euer Enthusiasmus reißt Euch fort bis zum Unmöglichen! Halten wir uns nur an die Wirklichkeit, sie verspricht uns ja genug. Wir wollen jetzt die Werkzeuge ruhig hier liegen lassen und den Weg zur Cottage wieder einschlagen.«
    Etwas Anderes war für jetzt wirklich nicht vorzunehmen. In der nächsten Zukunft wollte der Ingenieur in Begleitung einer Brigade von Bergleuten mit vollständiger Ausrüstung die Ausbeutung von Neu-Abersoyte wieder in die Hand nehmen. Jetzt empfahl es sich jedoch, nach der Grube Dochart zurückzukehren. Der Weg war ja leicht zu finden. Die Galerie verlief bis zu der gesprengten Oeffnung fast in gerader Linie, also konnte man sich nicht wohl verirren.
    Als James Starr aber sich schon zum Aufbruch anschickte, hielt ihn Simon Ford noch einmal zurück.
    »Herr James, begann er, Sie sehen hier diese ungeheure Höhle, den unterirdischen See, den sie bedeckt, das Ufer, welches die Wasser zu unseren Füßen bespülen? Nun, hierher werde ich meine Wohnung verlegen, und wenn einige wackere Kameraden meinem Beispiel folgen wollen, so wird es binnen einem Jahre tief im Erdboden von Alt-England ein Dörfchen mehr geben!«
    James Starr billigte lächelnd die Projecte des alten Simon, drückte ihm die Hand und Alle begaben sich, Madge voran, zurück nach der Galerie und nach der Grube Dochart.
    Während der ersten Wegmeile trug sich nichts Besonderes zu. Harry ging Allen voraus und hielt die Lampe über den Kopf empor. Er folgte aufmerksam der Hauptgalerie und vermied die engeren Tunnels, welche rechts und links an derselben ausliefen. Es schien also, als ob der Rückweg mit derselben Leichtigkeit wie der Hinweg vollendet werden sollte, als ein unangenehmer Zwischenfall die Situation der Wanderer plötzlich zu einer sehr verzweifelten machte.
    Eben als Harry seine Lampe einmal höher halten wollte, entstand eine heftige Bewegung der Luftschichten, als würden sie durch unsichtbare Flügelschläge fortgetrieben. Die von der Seite getroffene Lampe entfiel Harry’s Hand und zerbrach auf dem Steinboden der Galerie.
    James Starr und seine Begleiter befanden sich plötzlich in der tiefsten Finsterniß. Ihre Lampen, denen das Oel ausgegangen war, konnten ihnen nichts mehr nützen.
    »Nun, Harry, Du denkst wohl, wir sollen den Hals brechen, ehe wir zur Cottage gelangen?«
    Harry erwiderte nichts. Ihm fesselten seine Gedanken die Zunge. Sollte er auch in diesem letzten Zufalle die Hand eines räthselhaften Wesens erblicken? Hauste in diesen Tiefen ein Feind, dessen unerklärlicher Widerstand dereinst vielleicht ernstere Schwierigkeiten herbeiführen sollte? Wer hatte ein Interesse daran, die Ausbeutung des neuen Kohlenlagers zu verhindern? Es erschien das ja sinnlos, und doch sprachen die Thatsachen dafür und häuften sich derartig, um bloße Voraussetzungen zur Gewißheit zu erheben.
    Jedenfalls war die Lage der Wanderer jetzt keine beneidenswerthe. Sie mußten in der dunklen Tiefe etwa fünf Meilen weit der Galerie folgen, welche zur Grube Dochart führte. Dann hatten sie immer noch eine Stunde Weges, bevor sie die Cottage erreichten.
    »Lassen wir uns nicht aufhalten, drängte Simon Ford, wir haben keinen Augenblick zu verlieren. Marschiren wir tastend, wie die Blinden. Verirren können wir uns unmöglich. Die Tunnels, welche sich auf unseren Weg öffnen, sind nichts weiter als Eingänge zu Maulwurfshöhlen, und wenn wir nur der Hauptgalerie nachgehen, müssen wir offenbar auf die Mündung treffen, durch welche wir vorher hereinkamen. Dann sind wir in dem alten Kohlenwerke, das ist uns bekannt, und nicht zum ersten Male durchwandern wir dasselbe in tiefster Dunkelheit. Dort finden wir ja auch noch die zurückgelassenen Lampen. Vorwärts also! – Harry, gche Du voran; Sie folgen ihm zunächst, Herr James, dann Madge, und ich werde den Zug schließen. Nur nicht von einander loslassen, immer nur Einer dem Anderen auf den Fersen!«
    Man mußte sich wohl oder übel in die Anordnungen des alten Obersteigers fügen. Sich an der Wand forttastend, konnte man wirklich auch kaum den rechten Weg verfehlen. Nur mußten eben die Hände die Stelle der Augen vertreten, und mußte man sich auf den Instinct verlassen, der bei Simon Ford und seinem Sohne fast zur zweiten Natur geworden war.
    James Starr und seine Freunde setzten sich also in der angegebenen Ordnung in Bewegung. Sie sprachen kein Wort, aber ihre Gedanken beschäftigten sie um so

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