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Schwarz-Indien

Schwarz-Indien

Titel: Schwarz-Indien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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lebhafter. Unzweifelhaft hatten sie es mit einem Gegner zu thun. Wer aber war das und wie konnte man sich gegen dessen so geheimnißvoll vorbereitete Angriffe schützen? So sehr ihnen solche Befürchtungen aber auch im Kopfe umhergingen, jctzt war keine Zeit zur Entmuthigung.
    Mit weit ausgebreiteten Armen schritt Harry sicher vorwärts und folgte der Galerie von einer Wand zur anderen. Zeigte sich eine Ausbuchtung, eine Seitenöffnung, so überzeugte er sich mit der Hand leicht dadurch, daß diese nicht den rechten Weg bezeichnete, daß die Ausbuchtung nur seicht oder die Oeffnung nur eng war, so daß er also immer auf dem rechten Wege blieb.
    Inmitten einer Dunkelheit, an welche sich das Auge nicht gewöhnen konnte, weil es eben eine absolute war, nahm dieser beschwerliche Weg gegen zwei Stunden in Anspruch. Durch Abschätzung der verflossenen Zeit, und unter Berücksichtigung, daß sie nur langsam hatten gehen können, sagte sich James Starr, daß der Ausgang nun bald erreicht sein müsse.
    Wirklich stand Harry fast gleichzeitig still.
    »Sind wir am Ende der Galerie? fragte Simon Ford.
    – Ja, antwortete der junge Bergmann.
    – Nun, so mußt Du doch die Oeffnung wieder finden, welche Neu-Abersoyte mit dcr Grube Dochart verbindet?
    – Nein, ich finde sie nicht,« erwiderte Harry, der überall umher tastete, aber nur die ununterbrochene Wand traf.
    Der alte Obersteiger ging einige Schritte weiter vorwärts und untersuchte selbst das Schiefergestein.
    Da entfuhr ihm ein Schrei.
    Entweder hatten sich die Wanderer auf dem Rückwege doch verirrt oder der einzige durch die Dynamitsprengung in der Felswand eröffnete Ansgang war neuerdings verschlossen worden.
    Mochte nun hiervon das eine oder das andere sich bewahrheiten, jedenfalls war James Starr sammt seinen Begleitern in Neu-Abersoyte eingeschlossen.
Elftes Capitel.
Die Feuerhexen.
    Acht Tage nach obigen Ereignissen bemächtigte sich der Freunde James Starr’s eine große Unruhe. Der Ingenieur war verschwunden geblieben, ohne daß man dafür einen Grund anzugeben vermochte. Durch Nachfragen bei seinem Diener erfuhr man zwar, daß er am Granton-pier an Bord eines Dampfers, sowie von dem Kapitän des »Prince de Galles«, daß er in Stirling wieder an’s Land gegangen sei, aber weiter fehlte nun auch jede Spur von James Starr. Simon Ford’s Brief hatte ihm die Geheimhaltung seines Besuches empfohlen und so hatte er auch nichts über das Ziel seiner Reise verlauten lassen.
    In Edinburgh war überall die Redc von dem unerklärlichen Verschwinden des Ingenieurs. Sir W. Elphiston, der Präsident der »Royal Institution«, machte seinen Collegen Anzeige von dem Briefe, den James Starr kurz vor der Abreise an ihn gerichtet, und worin er sich entschuldigt, der nächsten Sitzung der Gesellschaft nicht beiwohnen zu können. Einige andere Personen producirten ebenfalls ähnliche Schreiben. Diese Documente bewiesen freilich, daß – James Starr Edinburgh verlassen hatte – was man ohnedem schon wußte – erklärten aber nicht, wo er hingekommen sei. Seitens eines solchen Mannes mußte diese, seinen Gewohnheiten ganz widersprechende Abwesenheit aber zuerst auffallen und dann beunruhigen, le mehr sie sich in die Länge zog.
     

    Es entstand plötzlich eine heftige Bewegung der Luftschichten. (S. 85.)
     
    Keiner von des Ingenieurs Freunden wäre auf den Gedanken gekommen, daß er sich nach den Kohlenwerken von Abersoyte begeben haben könne. Man kannte sein Widerstreben, den früheren Schauplatz seiner Thätigkeit wiederzusehen. Er hatte dorthin niemals wieder einen Fuß gesetzt seit der Stunde, da die letzte Hürde Kohlen zu Tag gefördert wurde.
     

    Da entfuhr ihm ein Schrei. (S. 87.)
     
    Da ihn das Dampfboot jedoch am Landungsplatze von Stirling abgesetzt hatte, veranlaßte man einige Nachforschungen nach dieser Seite.
    Leider blieben sie ohne Erfolg. Kein Mensch erinnerte sich, den Ingenieur in der Grafschaft gesehen zu haben. Nur Jack Ryan, der ihm in Begleitung Harry’s auf einem Leitcrpodest des Yarow-Schachtes begegnet war, hätte eine crwünschte Aufklärung geben können. Der junge Mann arbeitete aber, wie wir wissen, auf der Meierei von Melrose, vierzig Meilen südwestlich in der Grafschaft Renfrew, und ihm kam es gar nicht in den Sinn, daß man sich über das Verschwinden James Starr’s beunruhigen könne. Acht Tage nach seinem Besuche in der Cottage hätte Jack Ryan also gewiß ebenso wic früher seine beliebtesten Lieder bei den Abendversammlungen des

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