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Schwarz-Indien

Schwarz-Indien

Titel: Schwarz-Indien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Urzeit einmal ein mächtiger Strom, als die Wasser von oben sich mit den in den Abgründen verschlungenen Pflanzen mischten; jetzt aber erschienen sie so trocken, als wäre sie einige tausend Fuß tiefer, durch die Granite des Urgebirges getrieben. Uebrigens circulirte die Luft in denselben scheinbar leicht, was den Beweis lieferte, daß sie durch irgend welche natürliche Wetterschächte mit der äußeren Atmosphäre in Verbindung standen.
    Diese, von dem Ingenieur gemachte Bemerkung wurde von Allen bestätigt. Bezüglich der Wettergase, welche vorher durch Spalten der Wände gedrungen waren, schien es doch, als seien sie nur in einer sogenannten »Tasche« angesammelt gewesen, die sich geleert hatte, wenigstens überzeugte man sich, daß die Luft der Galerien keine Spur davon enthielt. Aus Vorsicht hatte Harry jedoch nur die Sicherheitslampe mitgenommen, die la für eine Brennzeit von zwölf Stunden ausreichte.
    James Starr und seine Begleiter waren hoch erfreut über diese alles übertreffende Erfüllung ihrer Wünsche. Rings um sie stand die Kohle an. Eine gewisse Erregung machte sie sprachlos. Selbst Simon Ford bezwang sich und äußerte sein Entzücken statt durch lange Sätze nur durch kurze Ausrufe der Verwunderung.
    Es war vielleicht unklug, sich so tief in diese Krypte hinein zu wagen. O, an die Rückkehr dachten sie ietzt ja kaum. Die Galerie erwies sich gangbar und verlief ziemlich gerade. Kein Spalt hemmte ihren Schritt, kein »Puff« athmete schädliche Dünste aus. Es lag also gar kein Grund vor, Halt zu machen, und so wanderten James Starr, Madge, Harry und Simon Ford eine Stunde lang weiter, ohne daß sie durch irgend ein Merkzeichen sich über die genaue Formation des unbekannten Tunnels hätten vergewissern können.
     

    Die Grotte von Abersoyte. (S. 77.)
     
    Gewiß wären sie noch weiter vorgedrungen, wenn sie nicht das Ende des weiteren Weges erreicht hätten, dem sie vom Anfange an folgten.
    Die Galerie mündete wiederum in eine ungeheuere Höhle. In welcher Entfernung senkte sich die entgegengesetzte Wand herab? Die herrschende Dunkelheit verhinderte das zu erkennen. Beim Schein der Lampe konnten die Wanderer aber erkennen, daß die unsichtbare Wölbung eine ausgedehnte, schlafende Wasserfläche – einen Teich oder See – bedeckte, dessen pittoreske, von hohen Felsenmassen eingefaßte Ufer sich in der Finsterniß verloren.
    »Halt 1 rief Simon Ford, indem er plötzlich stehen blieb. Einen Schritt weiter und wir stürzen vielleicht in einen Abgrund.
    – Wir wollen ein wenig ausruhen, meine Freunde, meinte der Ingenieur. Auch werden wir an die Rückkehr nach der Cottage denken müssen.
    – Unsere Lampe würde noch für zehn Stunden reichen, Herr Starr, sagte Harry.
    – Nun gut, jedenfalls wollen wir Halt machen, wiederholte James Starr; ich gestehe, meine Beine haben es nöthig! – Und Sie, Madge, verspüren Sie denn gar nichts von der Anstrengung eines so weiten Weges?
    – Nicht allzuviel, Herr James, antwortete die rüstige Schottin. Wir pflegten die alte Grube von Abersoyte öfter den ganzen Tag über zu durchstreifen.
    – Bah, setzte Simon Ford hinzu, Madge legte diesen Weg, wenn es nöthig wäre, auch zehnmal zurück. Ich bleibe aber dabei, Herr James, meine Mittheilung war doch wohl der Mühe, die sie Ihnen veranlaßte, werth? Wagen Sie, Nein zu sagen, Herr James, wagen Sie es nur einmal!
    – Ei, mein alter Freund, eine solche Freude habe ich seit undenklicher Zeit nicht gehabt 1 erwiderte der Ingenieur. Das Wenige, was wir von dieser Wundergrube gesehen haben, scheint darauf hinzudeuten, daß ihre Ausdehnung, mindestens bezüglich der Länge, eine sehr große ist.
    – Bezüglich der Breite und der Tiefe nicht minder, Herr James! vervollständigte Simon Ford.
    – Das werden wir später erfahren.
    – Ich stehe dafür ein! Verlassen Sie sich auf meinen Justiuct des alten Bergmannes: er hat mich nie getäuscht.
    – Ich glaube Euch ja gern, Simon, sagte der Jugenleur lächelnb Soweit ich es nach dieser oberflächlichen und kurzen Prüfung zu beurtheilen vermag, besitzen wir hier Unterlagen zu einem mehrere Jahrhunderte andauernden Betrieb!
    – Jahrhunderte! rief Simon Ford, ich glaube es, ja, ja, ich glaub’ es, Herr James, o, es werden tausend Jahre vergehen, bevor das letzte Stück Kohle aus unserer neuen Mine gefördert wird.
    – Gott geb’ es, erwiderte James Starr. Was nun die Qualität der Kohle betrifft, welche hier an den Wänden ausläuft…
    – Die ist

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