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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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brauchte lange, um zu antworten: „Wir gehen.“ Er zwang sein Gesicht zu einer ausdruckslosen Fassade und machte sich auf, um den anderen zu folgen.
    Tony wusste nicht, wie er das Gefühl, das ihn überkam, beschreiben sollte. Zum einen war er geschockt darüber, dass Eorsén der Unbekannte war und darüber, dass er Persephone angegriffen hatte. Zum anderen wusste er nicht, was er von Solyce' Verhalten halten sollte und wo er sich jetzt aufhielt. Zudem war er von Angst erfüllt, unter Felsen begraben zu werden...
    „Hier entlang!“, kommandierte Aracas vor ihm und bog am Fuß der Treppe nach rechts ab, „die anderen werden Persephone nach draußen gebracht haben, wahrscheinlich irgendwo zum Fluss...“
    „Hoffentlich lebt sie noch“, murmelte Tony.
    „Natürlich!“, fuhr Aracas ihn an. „Tut mir Leid“, murmelte er dann und ging weiter, „ich hätte nur nicht gedacht, dass Eorsén uns verraten würde...“
    „Das hat niemand“, antwortete Tony.
    Aracas schüttelte traurig den Kopf, als würde er widersprechen. „Ich habe versagt.“ Er sprach so leise, dass Tony es kaum hören konnte.
    Der Boden erzitterte erneut.
    „Schneller!“, ordnete Aracas an und Tony musste sich anstrengen, um Schritt zu halten.
    Sie erreichten die Eingangshalle, die vollkommen leer war. Nur Tote lagen auf dem Boden, sie wurden bedeckt von einer dünnen Schicht Erde, die auf sie herabfiel wie ein Leichentuch.
    „Hör auf, dich hier umzusehen und komm!“, rief Aracas Tony zu und wich einem kleinen Felsen aus.
    Sie rannten auf das große, offene Tor zu.
    „Stopp.“
    Sie hielten auf der Stelle inne. Camar stellte sich ihnen gelassen in den Weg.
    „Was willst du?“, knurrte Aracas.
    „Nichts Besonderes.“ Camar winkte zwei in Uniform gekleidete Männer zu sich.
    „Warum hast du Soldaten aus dem Osten hier?“, fragte Aracas misstrauisch.
    „Der Oberste will mit dir reden“, sagte er wie beiläufig und betrachtete seinen Handrücken.
    „Was auch immer er von mir will“, sagte Aracas kalt, „ich werde euch nicht begleiten.“
    „Das sieht er anders“, meinte Camar und gab den Soldaten ein Zeichen, die daraufhin auf Aracas und Tony zugingen.
    „Tony“, zischte Aracas, „verschwinde und suche die anderen! Ich kann sie solange aufhalten, bis du wieder zurück bist...“
    Tony wollte widersprechen, aber Aracas Blick sagte eindeutig, dass er das nicht dulden würde. „Ich beeile mich!“, versprach er und rannte in großem Bogen um die Soldaten, die nur Augen für Aracas hatten und Tony nicht bemerkten.
    Camar warf Tony einen Blick zu und senkte gehässig den Kopf. Tonys Blick fiel auf eine lange, braune Feder, die Camar um seine Hand gewickelt hatte...
    Von einer Eule?
    „Tony“, knurrte Aracas und Tony stürzte aus der Höhle ins Freie. Die Decke wird nicht mehr lange standhalten...
    Er wusste, dass er sich beeilen musste, aber trotzdem blickte er kurz zurück. Sein Blick suchte Camar, aber er war verschwunden. Er starrte ein letztes Mal zu Aracas, der seine Schwerter gezückt hatte. Und der Eingang stürzte ein.

Vierfacher Verlust
    Tony starrte wie versteinert auf die Felswand. Von innen heraus drang das Geräusch von zusammenstürzendem Stein.
    „Aracas!“, brüllte er hinein. Er wusste, dass er keine Antwort bekommen würde und fuhr sich durch die Haare.
    Alles war vorbei...
    Eorsén hatte sie alle verraten...sie hatten Solyce verloren...und dazu noch Aracas, der wahrscheinlich tot war...Persephone...
    „Tony!“ Resas Schrei ertönte hinter ihm und sie fiel ihm erleichtert um den Hals. „Gott sei Dank“, murmelte sie und ließ ihn wieder los.
    Tony war nicht nach Freude zumute. Resa schien erst jetzt zu bemerken, dass er allein war.
    „Wo sind die anderen?“, fragte sie vorsichtig, als würde sie die Antwort überhaupt nicht hören wollen.
    „Eorsén und Solyce sind gesprungen...sie sind weg. Ich weiß nicht, wohin.“
    Resa starrte ihn entsetzt an. „Aber warum?“
    „Woher soll ich das wissen?“, fuhr Tony sie an, „anfangs hat Eorsén davon gesprochen, Camar zu suchen, aber dann sind sie abgehauen, obwohl Camar noch drinnen war...“
    „Verdammt!“, rief Resa laut und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Sie stockte. „Woher weißt du, dass Camar noch drinnen war?“
    „Ich habe ihn gesehen“, murmelte Tony, „Aracas und ich wollten aus der Höhle raus, und da war er...er war aber gleich wieder weg.“ Tony überlegte. „Er hat zwei Soldaten aus dem Osten dabeigehabt, die Aracas

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