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Schwarz. Weiß. Tot.: Storys

Titel: Schwarz. Weiß. Tot.: Storys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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gearbeitet hast, noch hinterher, als Du Dich nach und
     nach in Deinen Morgenmantel verkrochen hast.
    Nun, ich will Dir erzählen, was mit mir geschehen ist: Vor achtzehn Monaten habe ich Jenny kennengelernt, zufällig, wie einem
     alle guten Dinge im Leben begegnen. Eine Mitarbeiterin aus meinem Büro in Johannesburg war in eine Privatklinik aufgenommen
     worden, und ich besuchte sie, während ich in Johannesburg war. Jenny arbeitete als Oberschwester auf der Station, und bei
     ihr erkundigte ich mich nach der Schwere der Erkrankung meiner Mitarbeiterin.
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Unser erstes Gespräch war geradezu belanglos – ich konnte mich kaum noch daran erinnern, dass sie eine athletisch gebaute,
     natürliche Rothaarige war (mit großen Brüsten, muss ich Deinetwegen hinzufügen – als Du noch richtig gelebt hast, warst Du
     ein ausgesprochener Busen-Fetischist) , als sie mich zwei Tage später anrief. Ob ich mit ihr einen Kaffee trinken wolle. Ich dachte, sie wolle mit mir über meine
     Mitarbeiterin sprechen, aber als ich sie am Ende unseres intensiven Gesprächs nach dem Grund für ihren Anruf fragte, lachte
     sie nur und antwortete: »Nein, ich habe angerufen, weil du ein so wundervolles Geschöpf bist.«
    Sie hat mich, ihr wundervolles Geschöpf, nach allen Regeln der Kunst verführt, geschickter, als es je ein Mann vermocht hätte.
     Als ich ihre sexuelle Neigung erkannte, war es schon fast um mich geschehen. Da war unsere Freundschaft schon die reinste
     Labsal für mich. Nein, mehr noch, ein helles Licht, das die Dunkelheit meiner Ehe mit Dir vertrieb. Dennoch schreckte ich
     zunächst vor dem letzten Schritt zurück, zögerte über einen Monat lang, denn schließlich bin ich ein gutes
Afrikaner
-
Mädchen, und unsereins tut so etwas nicht.
    Doch Neugier und Jennys meisterhafte Geduld gepaart mit Einfühlungsvermögen gaben schließlich den Ausschlag. (Die meisten
     Abende, an denen Du mich in Johannesburg angerufen hast, war sie bei mir im Zimmer, und wir waren bereits mitten im Vorspiel
     zu dem göttlichen Sex, den wir dann die ganze Nacht lang hatten.)
    »Scheiße!«, sagte Bennie Griessel.
    Und dann fand ich Deinen detaillierten Mordplan in Deiner stets verschlossenen Schreibtischschublade.
    »Verdammt!«, sagte der Ermittler, legte die Papiere hin, |52| stand auf, ging zur Tür, hielt auf halbem Wege inne, kehrte zurück, setzte sich wieder und las weiter.
    War das wirklich Zufall? Ich weiß nicht. Ich hatte Dich ein paar Mal dabei beobachtet, wie Du die Schublade sorgfältig abgeschlossen
     hast, kurz nachdem ich nach Hause gekommen war. Es war, als wärst Du einerseits darauf fixiert gewesen und wolltest andererseits
     meine Aufmerksamkeit davon ablenken. Hin und wieder spürte ich, dass Du dabei warst, Dich langsam zu verändern. Du besaßt
     wieder eine gewisse Intensität, aber ganz anders als früher, eher introvertiert. Vielleicht war es irgendetwas in meinem Unterbewusstsein,
     das die Teile des Puzzles zusammensetzte. Eines Tages jedenfalls, als Du bei meiner Heimkehr nicht zu Hause warst (gewiss
     mit Recherchen zu Deinem perfekten Mord beschäftigt) , begab ich mich auf die Suche nach dem Schlüssel. Und fand ihn schließlich in der Tasche Deines Morgenmantels.
    Als ich Deine Aufzeichnungen las, war ich wie vom Donner gerührt. Im ersten Moment wollte ich Dir an die Gurgel gehen, die
     Polizei rufen, einen Anwalt konsultieren, Dich zur Rede stellen, aber dann kam ich zur Besinnung und erwog die Möglichkeiten,
     die sich mir plötzlich eröffneten.
    Da Du ja sogar das Datum festgelegt hattest, konnten Jenny und ich alles weitere in Ruhe planen – übrigens war es ihre Idee.
    Wenn man Dich also morgen früh dazu auffordert, nach Johannesburg zu fliegen, um »meine« Leiche zu identifizieren, würde ich
     Dir dringend raten, genau das zu tun. Aber natürlich werde nicht ich es sein. Jenny hat meine Doppelgängerin ausfindig gemacht,
     eine armselige, mit Drogen vollgepumpte Frau ohne Angehörige, die Drehtürpatientin im Krankenhaus
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war. Wir mussten uns sehr viel Mühe geben, ihre Haare so wie meine herzurichten, und es kostete unglaubliche Überredungskunst,
     sie ins Hotelzimmer zu locken. Aber letztendlich gab es nichts, was sie für ein bisschen Heroin nicht getan hätte. Wenn die
     Polizei Dich also fragt, ob ich besondere »Gewohnheiten« gehabt habe, antwortest Du besser dementsprechend, denn die Autopsie
     wird es an den Tag bringen.
    Gewiss brauche ich nicht zu betonen, dass Du keine

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