Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm
deinen Instrumentenkammern«, rief er in den Dschungel. »Ich hoffe, ein Drachenfalke schleppt dich zu den Tempeln und gibt dich dort seinen Jungen zu fressen. Das würde dir recht geschehen.«
Aber als er sich dann wieder umdrehte, um sich seinen eigenen Schwierigkeiten zu widmen, stellte der Droide fest, dass ihm nicht nur die Flora von Yavin 4 den Weg versperrte, sondern dazu noch ein hochgewachsener, breitschultriger Mann in einer militärisch geschnittenen Fliegerkombination.
»Oh!«, rief C-3PO aus und wich einen Schritt zurück. »General Calrissian! Sie haben mich erschreckt. Wo kommen Sie denn her?«
Lando grinste. »Bei dem Lärm, den du gemacht hast, hätte sich eine ganze Kompanie Sturmtruppen heranschleichen und dich erschrecken können. Jetzt sag mir bloß nicht, dass du nach all den Jahren immer noch mit R2 streitest. Ihr beiden seid ja schlimmer als Brüder.«
»Dieser sture dickschädlige Blechhaufen ist nicht mein Bruder«, sagte 3PO hochmütig. »Wenn ich auch so schlampig konstruiert wäre wie er, würde ich mich selbst zu meinem Erbauer zurückbegeben, damit er mich verschrottet. Ich bin in all meinen Jahren noch keiner R-Einheit begegnet, die so unberechenbar und egoistisch wie R2-D2 ist. Ein einfacher Umbau des sekundären Energiegitters, und R2 macht eine Staatsaktion daraus. Ich könnte Ihnen eine Liste seiner operativen Anomalien geben, die so lang…«
»Das wird warten müssen«, sagte Lando. »Zunächst musst du deine Politur und deine Energiekupplungen einpacken. Du machst mit mir eine kleine Reise.«
»Sir, ich würde Sie mit dem größten Vergnügen begleiten. Meinetwegen soll R2 im Sumpf versinken und dort verrosten«, sagte 3PO und löste sich aus dem Gewirr von Schlingpflanzen und ging um einen Baumstamm herum zu Lando. »Aber Master Luke hat mich hierher gebracht und mich damit beauftragt, mich der administrativen Belange der Akademie anzunehmen, und er hat diese Anweisungen vor seiner Abreise nicht verändert.«
»Was genau hat er denn vor der Abreise gesagt?«
»Kein Wort, zu keinem von uns beiden, General Calrissian. Er ist einfach mitten in der Nacht verschwunden. Ich habe jetzt seit neunzehn Lokaltagen nichts mehr von ihm oder über ihn gehört. Wissen Sie etwas Neues über Master Luke, Sir? Geht es ihm gut? Bringen Sie neue Anweisungen von ihm?«
Lando überlegte. »Ja, allerdings, 3PO, neue Anweisungen für euch beide. Luke geht es gut, aber er hat sich an eine Art Zufluchtsort zurückgezogen und euch bis zu seiner Rückkehr dem Flottenkommando überstellt. Und das Flottenkommando hat euch mir überstellt.«
Wenn ich Luke hätte finden und ihn fragen können, wäre es am Ende sicherlich darauf hinausgelaufen, sagte sich Lando.
»Es freut mich zu hören, dass es Master Luke gut geht, General Calrissian. Niemand hat mir irgendetwas sagen können. Und Yavin 4 werde ich ganz bestimmt nicht vermissen. Hier ist es so feucht, dass meine Schaltkreise dauernd korrodieren. Sehen Sie mich doch an – ich kann nicht in den Dschungel gehen, ohne mich schmutzig zu machen. Aber müssen wir R2 mitnehmen?«
»Ich fürchte schon, alter Junge«, sagte Lando und schlug dem Droiden wohlwollend auf die metallene Schulter. »Aber du solltest das so sehen – du brauchst dich nur mit R2 auseinander zusetzen. Ich muss mich mit euch beiden auseinandersetzen. Und wenn ich damit zurechtkomme, kannst du das auch.«
3PO legte den Kopf in den Nacken, und seine Augen blitzten. »Sir, ich verstehe nicht – «
»Ich werd’s dir später erklären«, sagte Lando und sah auf sein Chrono. »Ruf R2. Wir haben einen knappen Zeitplan, und das hier ist noch nicht unsere letzte Station.«
»Ich werde Master Streen über unsere Abreise informieren müssen.«
»Ist bereits erledigt«, sagte Lando und dachte daran, dass er Streen soeben eine andere Lügengeschichte aufgetischt hatte. Ich kann mich immer noch nicht daran gewöhnen, dass man mir vertraut – das ist eine bessere Tarnung, als ich gedacht hätte. »Komm schon, Blechmann, die Glücksdame erwartet uns.«
Kupferfarbene Wolken, geschwängert mit den Oxiden von Tibannagas, waberten vor den Fenstern von Lando Calrissians ehemaligem Büro in Cloud City auf Bespin. Seit er das letzte Mal hier gewesen war, hatte sich drinnen und draußen nichts geändert. Die Wände und Regale waren vollgestellt mit einer erlesenen Sammlung von Kunstgegenständen aller Art, wie sie nur ein reicher Mann oder ein weitgereister Schmuggler ansammeln konnte.
»Sie
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